Gastbeitrag: Meine Vollwertgeschichte

Kommentar vom 10. August 2010: „Gastbeitrag: Meine Vollwertgeschichte“

Die Verfasserin dieses Beitrags kenne ich aus einigen Telefonaten und weiß daher, welche Schwierigkeiten sie hat – die sie ja im Folgenden auch schildert -, die Vollwert, vor allem die vegane Variante, konsequent zu leben. Als Angestellte in einer normalen Küche, unter Druck von vielen Seiten: Viele kennen das und werden mir ihr fühlen können.

Ich liebe Tiere, es schmerzte mich immer wenn es zum schlachten gebracht wurde. Aber es hat schon immer zum Leben dazu gehört, also habe ich das auch immer akzeptiert und was für mich jetzt am schlimmsten ist , ich habe mitgemacht.  Erst mit dem Abschied von Zuhause habe ich mich getraut etwas in meinem Leben zu ändern. Ich wurde Vegetaria. Ich aß immer noch Fisch, Eier, Käse und Milchprodukte, aber irgendwie fühlte ich mich besser (seelisch), trotz meinen ständigen Erkältungen,  schmerzenden Gliedern, schlechten Zähnen und sämtlichen anderen Wehwehchen.

Ich hatte immer irgendwelche Diäten ausprobiert, aber ohne einen längerfristigen Erfolg.  Zuletzt, dieses Jahr war es die F.X. Mayer Semmeldiät. Sie war mit Abstand die beste, die mir geholfen hat, meine Magen- und Verdauungsprobleme in den Griff zu bekommen. Aber die Umstellung auf normale Kost erwies sich als sehr schwer. Mich überkamen andauernd Heißhungerattacken auf Süßes.  Ja ich muss zugeben ich bin ein Zucker-Junkie. Ein zwei Tafel Schokolade waren auch schon drin, und das an einem Tag.   Ich war eine „Puddingvegetaria“) kein Fleisch, dafür sehr viel Zucker, Auszugsmehlprodukte, Pommes, lauter ungesunde Sachen) und wie ich jetzt weiß, hat es meiner Gesundheit ziemlich geschadet. Eines Tages habe ich im Internet geschaut was ich so machen könnte, was ändern, so ging es nicht mehr weiter, ich war jetzt schon fast zwei Monate am Stück erkältet. Da stieß ich auf den Begriff Vollwertkost, ich gab es ein. Es kam unter anderem auch ein paar Videos. Ich schaute mir die an, darunter auch Utes Vollwertecke, ich war begeistert wollte mehr. Durch sie wurde ich auf Dr. Bruker gelenkt, ich fing an zu lesen, und tue es immer noch. Dazu sind sämtliche andere Autoren gekommen, auch sehr viele die über Rohkost schreiben. Aber Ute ist mir ans Herz gewachsen vielleicht auch, weil man sie anrufen kann und mit ihr über dieses Thema sprechen kann (und viel mehr), das kannte ich nicht. Denn ich kenne nicht viele Vegetaria. Ok zwei kenne ich, aber eine   habe ich seit gut 10 Jahren nicht gesehen und die andere sehe ich höchstens einmall im Jahr. Oder weil ich durch Utes Rezepte das erste mal im meinem Leben Vollwert gekocht habe und es schmeckte, das war das ausschlaggebend, so hat mich Vollwert für sich gewonnen.

Mir fehlt es manchmal schwer, da ich in der Küche arbeite, wo keine Vollwert gekocht wird, Vollwertkost durchzuhalten. Ich treffe ständig auf Vorurteile. Da ich immerzu kränklich war, meinen alle, dass es durch meine Ernährung kommt. Und das stimmt eigentlich auch. Streitereien mit mütterlichen Arbeitskolleginnen, die sich eigentlich nur sorgen, sind an der Tagesordnung.  Ich habe immer wieder Zweifel, da mein Mann nur Fleisch isst und gar kein Gemüse oder Obst und er ist kerngesund. Wenn er eine Erkältung hat, dann nur zwei Tage Schnupfen und das wars. Na ja, das Leben ist schon manchmal seltsam. Und so leben ein reiner Würstchenfleischesser und eine Vegetarierin /Veganerin zusammen und versuchen sich gegenseitig zu überzeugen, das gerade das eine das bessere ist, auf die eine oder andere Weise.

Wie heißt es so schön? Man soll niemals von jemandem verlangen, dass er so bleibt wie er ist, den es geht nicht, wir lernen jeden Tag dazu, wir lernen uns kennen und die anderen, wir verändern uns und unsere Meinungen. Nichts bleibt bestehen, so wie wir es jetzt sehen (wahrnehmen), alles ist relativ. Und das ist gut so.

Ich bin jetzt auf dem Weg  Vollwertveganerin zu werden und werde das auch immer sein, denn jeden Tag stelle ich mich neuen Herausforderungen. Und auch wenn ich mal „sündige“, weiß ich doch, ich bin auf dem richtigen Weg.

Ich sehe Vollwert nicht nur als Ernährungsweise, ich sehe es als Einstellung, als Lebensart, als eine Entdeckungsreise durchs Leben.

3 Gedanken zu “Gastbeitrag: Meine Vollwertgeschichte

  1. mialieh 11. August 2010 / 14:15

    gute Geschichte. Klingt überzeugend!

  2. Angelika 16. August 2010 / 09:36

    Interessanter Bericht…und kommt mir so bekannt vor! Könnte auch meine Geschichte sein!….nur daß ich in einer Bäckerei als Verkäuferin arbeite und auch andauernd mit den „verführerischen süßen Sachen“ konfrontiert bin. Nicht einfach.
    Ich bin auch so eine Süße und hab die gleichen Beschwerden, wie Gliederschmerzen und andauernd Schnupfen, sogar jetzt im August.
    Aber ich denke auch, ich bin auf dem richtigen Weg und es kann nur besser werden. Mein Mann mag die Vollwertkost zum Glück auch. So muß ich wenigstens an dieser Front nicht kämpfen!
    Also allen Gleichgesinnten alles Gute!

  3. onebbo 16. August 2010 / 09:44

    Erst einmal herzlich Willkommen als Kommentatorin!

    Dass ist natürlich toll, dass dein Mann dich bei der Vollwertkost unterstützt. Ich drücke dir die Daumen, dass du auf dem Weg bleibst und dass sich auch bald die ersten Zeichen der Besserung ergeben. Das kann ja je nach Person unterschiedlich lang sein.

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