Gastbeitrag: eine neue Vollwertgeschichte

Kommentar vom 14. September 2010: Gastbeitrag: Meine Vollwertgeschichte

Hier einmal eine Geschichte, wie eine Verfasserin relativ glatt in die Vollwert gleitet, weil sie glücklicherweise auch von der Familie gestützt wird. Auch hier war es Krankheit, die die Notwendigkeit wirklich erkennen lässt.

Mein Weg in die Vollwertkost begann im Jahr 2007. Ich arbeitete in einem Naturkostladen und erfuhr von meiner Chefin von Dr. Bruker und Vollwertkost. Obwohl ich vorher schon mehrere Jahre in einem Bioladen tätig war, hatte ich noch nie etwas von ihm gehört! Ich habe zwar „bio“ gegessen, aber das bedeutet ja nicht automatisch vollwertig. Nun hatte ich aber von Dr. Bruker erfahren und war sehr neugierig geworden.

Nach einem Vortrag von Matthias Jung in unserer Gegend entschloss ich mich, im Juli 2008 mit der Grundausbildung zur Gesundheitsberaterin GGB in Lahnstein zu beginnen. Ich war schwer beeindruckt von den Menschen dort, weil man spürt und erfährt, dass sie sich mit ganzem Herzen für eine gesunde Lebensweise einsetzen. Danach war ich vollkommen überzeugt und zuhause versuchte ich umzusetzen, was ich in Lahnstein gelernt hatte. Das war schon eine Riesenumstellung und nicht so einfach. Um diese Ernährungsform konsequent durchzuführen, muss man im Grunde alles selbst kochen und backen.  Ich war so auf die alten Abläufe fixiert, dass ich ziemlich Probleme hatte. Aber ich wollte unbedingt durchhalten und das hab ich auch bis heute geschafft! Es macht mir nicht nur großen Spaß, alles selbst herzustellen, und immer wieder neue Erfolge zu genießen,  z.B. seit 14 Tagen Sauerteigbrot mit selbstgemachtem Sauerteig. Das war mir nie gelungen und plötzlich klappt es.

Das ist wunderbar! Mein Mann unterstützt mich glücklicherweise, obwohl es ihm schon manchmal schwer fällt, weil er viel unterwegs ist und bei Kunden oft etwas angeboten bekommt und nicht so leicht „nein“ sagen kann. Da wird auch schon mal zuhause diskutiert, aber im Grunde wollen wir  gar nicht mehr anders essen. Es schmeckt uns einfach alles viel besser und so manches Mal verstehe ich gar nicht mehr, dass ich dies oder jenes mal mochte! Der Geschmack verändert sich mit der Zeit. Die Mühe lohnt sich wirklich! Eine schwere Erkrankung (Entzündung im Rückenmark)im November 2008 und ein Besuch bei Dr. Birmanns haben mich noch mehr angespornt. Ich koche seit Ende 2008 tiereiweißfrei, backe alle Brote und Gebäcke selbst und es geht mir bis jetzt gut dabei. Die letzten MRT-Untersuchungen vor wenigen Wochen haben keine neuen Entzündungsherde gezeigt!

Ich glaube ganz fest daran, dass ich durch die Vollwerternährung die Krankheit aufhalten kann. Seit Dezember 2008 habe ich kein einziges Medikament mehr genommen, nur evtl. homöopathische Mittel. Ich habe mein Leben  ziemlich umgestellt, nicht nur ernährungstechnisch. Zwei- bis dreimal in der Woche mache ich Sport/Yoga (früher nichts), und auch meine Bandscheibenprobleme habe ich dadurch ganz gut im Griff. Dieser Gedanke hilft mir, auch schwierige Phasen auszuhalten.  In meinem Umfeld isst sonst niemand vollwertig (manche „etwas“) Ich habe leider noch nicht den richtigen Weg gefunden, andere zu überzeugen. Bei vielen lässt das Interesse auch spürbar nach, wenn sie merken, dass es gerade am Anfang auch etwas Mühe macht, die Ernährung umzustellen. Manchmal nerven mich die Diskussionen und Sprüche auch nur noch (ach, Du machst immer noch Deine Diät?) und dann will ich einfach meinen Weg weitergehen, ohne immer darüber reden zu müssen. Jetzt erst recht ist da meine Devise und ich hoffe, dass ich die Ausbildung zur Gesundheitsberaterin irgendwann  weiterführen kann!

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