9. Mai 2013: Verdauungsleukozytose Teil 2/2
Mit Stress am Hals (gerne eine Quelle für viel essen) wurde das mit dem Gewicht bzw. dem Passgefühl meiner Klamotten (ich wiege mich schon lange nicht mehr, weil Gewicht meiner Lebenserfahrung nach nicht viel sagt) nicht besser. Ich habe mich lange gefragt, warum ich nicht wieder in die „Ich-bin-satt“-Schiene gelangen konnte.
Irgendwann kam mir ein böser Verdacht. Ich hatte nämlich festgestellt, dass ich abends richtige Berge essen konnte, selbst wenn ich vorher eigentlich nur mäßigen Appetit hatte. Spätestens eine Stunde nach dem Abendessen dachte ich wieder ans Essen. Das ließ sich nicht mit „lebensbedingt“ zur Seite schieben, denn da hat sich praktisch nichts geändert.
Nach einer Weile dachte ich: Ob es die Rohkost ist, die mir den Magen aufschließt? Kann es sein, dass die Verdauungsleukozytose in gewissen Situationen sogar einen richtigen Sinn hat? Schließlich ist sie ja physiologisch.
Es gibt Dinge, die gelten für Gut und Schlecht. Nehmen wir einmal die Hygiene. Die Wohnung sauber zu halten, ist gut. Wenn der Dreck die Wohnung regiert, werden wir krank. Dreck ist also eine krankmachende Sache. Andererseits wissen wir aber auch, dass für Kinder ein gewisses Maß an Dreck förderlich ist, weil sie in Überhygiene aufgewachsen, keine Widerstandskraft gegen Krankheiten entwickeln können und dass sie mehr Allergien entwickeln als andere.
Also habe ich abends mit der Rohkost vor dem Essen aufgehört. Nur mal so zum Test. Was passierte? Ich wurde plötzlich satt. Nicht direkt, wenn ich vom Tisch aufstand. Aber spätestens eine halbe Stunde später fühle ich mich wohlig (!) gesättigt. Eine Stunde nach dem Essen fühle ich mich immer noch nicht-hungrig. Wenn ich zu viel gegessen habe, merke ich das, weil ich im Bett liege und einen schweren Bauch habe. Das kenne ich NICHT, wenn ich vorher Rohkost esse. Ich habe kaum noch das Bedürfnis, abends noch einmal mit dem Knabbern anzufangen. Es ist kein Kampf mehr „Du sollst jetzt nichts mehr essen!“, es ist einfach so. Und in meiner Lebenssituation hat sich Null verändert.
Mit ein paar Menschen habe ich darüber gesprochen. Normalesser bringen dann Argumente wie: „Naja, du weißt nicht mehr, wie es ist, sich satt zu fühlen, also denkst du dieses Pappsatt der Verdauungsleukozytose sei das anzustrebende Sättegefühl“. Dem kann ich widersprechen. Denn dann würde ich nicht nachts im Bett den Unterschied zwischen „ich habe zu viel“ und „ich habe genug“ gegessen spüren.
Die ketzerische Frage, die ich mir gestellt habe, lautete: Wird die Verdauungsleukozytose in der Vollwert nach Bruker völlig falsch interpretiert, weil sie nur von Normalessern bewertet wird? Sie werden sowieso „satt“ und können den Unterschied nicht sehen. Ein Normalesser wird zum Beispiel nach einer Rohkost weniger von der Kochkost essen, denn er kennt dieses Gefühl des stetig Essen-Müssens nicht. Auch einige Essgestörte werden es gar nicht merken, weil ihre Essstörung an einem anderen Punkt sitzt und es nicht die Verdauungsleukozytose ist, die ihnen beim Sattsein hilft. Mit Essgestörten meine ich übrigens Menschen, deren Essstörung, egal woher sie rührt, mittlerweile einfach körperlich vorhanden ist, unabhängig von den Lebensbedingungen. Laienpsychologische Erklärungen, warum das angeblich lebensbedingt ist, kann ich nicht mehr hören. Ich vergleiche das einmal mit dem Alkoholismus: Ein Mensch kann zum Beispiel Alkoholiker aufgrund lebensbedingter Ursachen werden. Aber eines Tages ist der Alkoholismus, selbst wenn die Psyche des Patienten „geheilt“ ist, rein körperlich. Selbst ein ausgeglichener Ex-Alkoholiker wird ohne Anlass bei den Lebensbedingungen wieder körperlich in seine Krankheit verfallen, wenn er ein Glas Alkohol trinkt.
Was mich interessiert ist: Gibt es andere, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben? Die gelernt haben, dass die angeblich negative Verdauungsleukozytose auch ein Schutzmechanismus des Körpers sein kann? Oder jemand, der genau andere Erfahrungen im Rahmen eines Übergewichts/einer Gewichtszunahme gemacht hat (und auch wirklich diesen Punkt ausgetestet hat!). Oder: Wer möchte das einmal – vielleicht 6 Wochen ausprobieren – und berichten? Was mich an dieser Stelle nicht interessiert, ist das, was Bruker „vielleicht“ gesagt hat und was vielerorts dann mehr oder weniger reflektiert weitergegeben wird. Nur eigene Erfahrungen sind interessant, denn lesen kann ich selbst und habe es auch eingehend getan 🙂
Hallo Ute, hab voller Spannung heute auf den Tag gewartet wo deine „Geschichte“ weiter geht. Ich erkenne mich da ähnlich wieder (eine Mahlzeit auslassen kann ich nicht, früher Diäten probiert und das Besagte Sattwerdegefühl ist weg). Ich muss sagen ich hab seit geraumer Zeit auch abends Heisshungerattaken und was ich da esse kann kein „Normaler Sattwerder“ nachvollziehen. 5-6 Stücke Kuchen, Eis, Schokolade ect. Seit letzter Woche Montag hab ich angefangen abends zu kochen – immer etwas Getreide (Flocken, Klöße…) oder Reis mit gekochtem Gemüse dazu (keine Rohkost). Ich muss sagen die Portionen sind nicht zu groß aber ich bin satt und es steigt so ein zufriedenes Wärmegefühl auf. Und ich denke auch nicht mehr so über das Essen nach was könnte jetzt noch rein passen. Ich hab es bis jetzt immer aufs Gehirn geschoben, aber an die Verdauung hab ich überhaupt nicht gedacht 🙂 Danke für das interessante Thema, ich hoffe es melden sich noch andere
Das ist ja wirklich interessant, weil die Ausgangsbasis sehr ähnlich ist! Ich bin sehr gespannt, wie das bei mir in ein paar Monaten aussieht. Im Moment ist es nämlich auch so, dass ich tagsüber deutlich „normaler“ bin.
Ich bekomme von Rohkost Heißhunger Attacken und bin gerade abends nur zufrieden, wenn ich was warmes gegessen habe. Esse ich nur Rohkost habe ich das Gefühl, nie zufrieden und satt zu sein und könnte dann alles hinterher schieben. Früher habe ich mich auch mit Diäten geplagt. Und gefressen oder gehungert. Also ein richtiges Sattigungsgefühl stellt sich erst langsam ein, seit ich seit Januar Rumbrukere. Aber ich esse die Rohkost meist zusammen mit dem Warmen Essen. Wenn ich abends ohne Hinger beginne zu essen, kann ich auch unglaublich viel essen. Seit Vollwert also ohne Zucker und Weißmehl geht es besser. Also ich kann total gut nachvollziehen wovon du schreibst
Danke, Susann, für deinen ergänzenden Erfahrungsbericht!
Mein Mittagessen besteht meisten aus einem Salat, aber leider reicht der nicht, und ich esse nachher noch Nüsse und Brot. Bis jetzt habe ich von den Nüssen glücklicherweise nicht zugenommen.
Abends esse ich keine Rohkost sondern alles gekocht. Höchstens mal eine Tomate, Oliven oder eine Karotte.
Am Abend habe ich viel weniger das Bedürfnis noch allerlei zu essen. Ich habe bis jetzt keinen Zusammenhang gesehen,weil ich da eher soviel esse wie mein Mann, der ein normales Sättigungsgefühl hat.Vielleicht hat es doch einen Zusammenhang mit dem Essen. Am Mittag habe ich richtig Lust auf Salat und am Abend eher auf Suppe oder Gemüse.
Mein Gewicht bleibt in etwa gleich, aber nur weil ich viel Sport treibe.Ohne Sport müsste ich definitiv weniger essen um mein Gewicht zu halten.
Was ich sehr gut kann ist stundenlang nichts essen, weil ich auch kein Hungergefühl habe. Wenn ich anfange zu frieren dann muss ich etwas essen.
Ich bin sehr froh Ute, dass du dieses Thema ansprichst und ich nicht alleine bin. Jedesmal wenn ich zu viel gegessen habe, fragte ich mich was ich falsch mache. Ob ich nicht das richtige esse oder den Dr. Bruker falsch interpretiere habe.
Das hatte ich völlig vergessen zu erwähnen – Hunger habe ich auch praktisch niemals: nie hungrig, nie satt, aber Appetit 😉
Wobei es, wie beschrieben, seit einigen Wochen wirklich so viel besser und normaler funktioniert.
Niemand ist je alleine in solchen Schwierigkeiten oder Situationen – derjenige hat nur noch nicht die entsprechenden Gleichläufer gefunden 🙂
Hallo liebe Ute, in meiner letzten und ersten Rohkostphase habe ich die selben Erfahrungen gemacht, ich hätte essen können wie ein Elefant es gab einfach kein halten, wie ein Staubsauger bin ich in den Kühlschrank gefahren und war einfach nicht zu sättigen, auf einen Ratschlag eines sehr guten Freundes und erfahrenen Rohköstlers den ich heute noch dafür dankbar bin, habe ich den Anteil an Fetten in Form von frisch geschroteten Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Nüssen, Mandelmus erhöht und siehe da ich werde in meiner jetzigen Rohkostphase von diesen Heißhungerattacken komplett verschont. So meine Erfahrung.
Grüße PL23
Vielen Dank, dass du deine Rohkosterfahrunge mit uns teilst – doch darum geht es in diesem Artikel nicht 🙂 Es geht hier um den Umgang mit der Verdauungsleukozytose.
Mein Hunger in Rohkostphasen ist nicht anders als in Kochphasen. Außerdem werden mir Rohköstler häufig vor, dass ich zu viele Saaten / Nüsse esse…
Ich esse am liebsten abends besonders viel Rohkost, weil ich dann erst Zeit für meinen Sport habe. Würde ich vor dem Sport Reichhaltiges gekochtes mit Getreide essen, würde ich sofort müde werden. Nach dem Sport habe ich eigentlich nie Hunger. Dafür frühstücke ich gerne gegen 10 Uhr viel und reichhaltig. Z.B zwei Portionen FKG und dazu noch Brote mit Nussmus. Auch mittags esse ich gerne warm und üppig.
Vielen Dank auch für deinen Bericht. Am Artikel geht das jedoch auch vorbei, da es hier um die Verdauungsleukozytose (oben erklärt) bei fehlendem Sättigungsgefühl geht, nicht um das, wie Normalesser ihren Tag gestalten. Sorry 🙂
Ich hab es eben noch einmal beobachtet:
Ich hatte eigentlich nicht wirklich Hunger, eher Appetit. Da schnapp ich mir rohen Blumenkohl und schwups, ist das bodenlose Fass wieder auf. Ich könnte jetzt sehr viel an Kohlenhydraten reinschaufeln. Von noch fünf Portionen Rohkost würde ich nicht satt werden, sondern unzufrieden. Esse ich aber zwei Scheiben Vollkornbrot mit Belag, eventuell dazu noch etwas Rohkost, dann bin ich zufrieden .
Ja, ist herrlich, wie man das beobachten kann 😉
Seit 10 Jahren lebe ich nun vollwertig und habe ähnliche Erfahrungen gemacht.
Ich habe allerdings keine Vorgeschichte mit Diäten, da ich recht schlank bin. Mit einer „normalen“ Menge Vollwerternährung würde ich jedoch mein Gewicht nicht halten können. Ich habe das zunächst auf die Wechseljahre bzw. auf meine eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten durch die Erkrankung an MS geschoben. Das fehlende Hungergefühl ist mir auch aufgefallen.
Inzwischen habe ich endlich einen Essrhythmus gefunden, bei dem ich mein Gewicht halte und ich mich wohl fühle. Ich esse einige Tage lang neben Frischkorngericht morgens, kleiner Rohkost mittags und abends Rohkost/danach warm (im Verhältnis zu früher jedoch wesentlich kleinere Portionen). Dann pausiere ich einige Tage mit dem warmen Essen und es gibt stattdessen abends nach der Rohkost 1 Scheibe selbstgebackenes Brot oder 1 Brötchen.
Aufgefallen ist mir auch, dass ich überhaupt keinen Hunger mehr auf Schokolade habe. Letztes Jahr hatte ich die leckeren Pralinen aus deinem Buch ausprobiert. Ich hatte sie doch tatsächlich total vergessen und musste mich irgendwann zwingen, sie endlich aufzuessen.
Danke für deine Ausführungen. Wie schon oben bei einigen Kommentatoren angemerkt, gehen sie an meinem Artikel vorbei, sorry 🙂 Dass auch im Rahmen der Vollwertkost die Essensmenge ausschlaggebend ist, ist m.E. völlig richtig. Dazu habe ich vor einigen Monaten bereits etwas geschrieben.
Liebe Ute,
danke für seinen Artikel. Ich kenne das auch von mir. Wenn ich mittags vor dem warmen Essen Rohkost zu mir nehme, dann das warme Essen esse, hab ich danach immer noch das Verlangen nach etwas meist Süßem! Und auch Abends ist es so, dass ich nach Rohkost und anschließendem Brot mit Aufstrich noch tigere. Ich würde es gern mal anders probieren, zumindest erstmal Abends. Meinst du es würde reichen, wenn man die Rohkost einfach dazu isst und nicht davor oder müsste man bei der Mahlzeit ganz auf Rohkost verzichten? Letzteres würde ich nämlich nicht wollen.
Also mittags habe ich das Problem lustigerweise nicht: Ich esse immer erst den (großen) Salat, dann Brot. Bei mir ist das nur abends. Mittlerweile habe ich übrigens den ganzen Tag über deutlich mehr Leichtigkeit mit der „Disziplin“, lustig, was?
An deiner Stelle würde ich es mit „gleichzeitig“ mal abends ausprobieren. Wenn es nicht reicht, kannst du immer noch eine Weile die Rohkost bei einer Mahlzeit weglassen, nur im zu überprüfen, was passiert. Wenn du nämlich dadurch insgesamt deutlich weniger isst – wird der Anteil Rohkost an der einen verbleibenden Mahlzeit prozentual ja mehr!
Ich bin sehr gespannt, ob das bei dir einen Unterschied macht und würde mich freuen, wenn du es mir resp. uns dann einmal mitteilst!
Gut, ich werde es abends mal probieren und auch versuchen, zu berichten.
Ich glaube ich habe bisher noch keinen Unterschied festgestellt. Allerdings werde ich es weitertesten. Mir fällt es schwer, mit dem Testgedanken im Hinterkopf wirklich unvoreingenommen auf den Hunger/Appetit zu hören. Ich meine damit, dass ich mehr im Kopf entscheide, was und wieviel ich noch essen will oder muss, als auf den Körper zu hören. Ich hoffe, ich konnte das jatzt einigermaßen verständlich machen.
Doch, absolut verständlich.
Knn gut sein, dass der Kopf da mitredet 😉 Kann ja auch sein, dass ich da anders reagiere bzw. du anders.
Echt interessantes Thema, dass du da ansprichst, zumal es mir gestern Abend wieder ähnlich ging. Mir ging es auf jeden Fall auch so, dass ich zahlreiche Diäten in meiner Jugend probierte (was irgendwann in nur noch hungern endete) und ich habe mein Sättigungsgefühl tatsächlich auch verloren. Ich esse, wenn der Appetit einmal angeregt ist, wirklich viel, vor allem bei warmen Mahlzeiten. Satt heißt bei mir sehr voll bis Fresskoma (ja und da kommt nach warmem Essen am Abend auch die Müdigkeit dazu). Müdigkeit kommt allerdings weniger oder weniger Schlagartig, wenn ich vor dem warmen Essen etwa Rohkost esse, habe ich das Gefühl (Mit der Rohkost vor dem Abendessen bin ich manchmal etwas nachlässig, deswegen momentan noch unregelmäßig).Allerdings ist mir auch schon ab und an aufgefallen, dass ich erst ganz satt bin und eine Stunde nach dem Abendessen schon wieder etwas essen könnte oder auch manchmal am nächsten Morgen mein Magen stärker nach Essen schreit, als andermal. Das hatte ich aber noch nicht auf die Rohkost und die Verdauunsleukozytose zurückgeführt, ist aber eine interessante Theorie. Ich werde da in den nächsten sechs Wochen mal an mir und meinem Freund (der keine Diätphasen hinter sich hat) beobachten und dann Rückmeldung geben.
LG,
Nini
Auf den ersten Blick scheint ja deine Erfahrung anders herum, oder? Auf jeden Fall spannend, wenn du das mal systematisch austestest 🙂
Hmm so halb. Also ich esse durch die Rohkost nicht wirklich weniger oder mehr von dem Warmen. Allerdings, wenn es auf die Rohkost zurückzuführen ist, hält dann das Sättigungsgefühl weniger lange an und ich fange an rum zu fressen oder mein Magen knurrt wieder nach einer Stunde oder so, wenn ich vorher Rohkost esse. Also als ganz andersrum verstehe ich das dann nicht. Naja, ich beobachte einfach mal weiter.
LG,
Nini
Ah, sorry, dann habe ich dich missverstanden. Bin auch hier gespannt auf deine nun ja präzie ausgerichteten Beobachtungen 🙂
In der Pubertät hatte ich auch „Babyspeck“ zugelegt, war sehr unglücklich darüber und habe zahllose Diäten (auch Null-Fasten) ausprobiert (max. Übergewicht waren 15 kg mehr als jetzt). Damals hieß es ja Größe minus 20 % (was nicht stimmt, wie man weiß). Irgendwann mit Ende 20 war mir das zu dumm und das Thema Diäten hab ich dann ignoriert – das Gewicht pendelte sich auf ein Normalmaß ein; es schwankt immer mal je nach Saison um 1-2 kg.
Von abhanden gekommenem Sättigungsgefühl oder gesteigertem Appetit kann ich nicht berichten. Wenn auch Appetit da wäre, es geht dann nix mehr rein, auch nach einer Stunde nicht (mit Rohkost, Salat vorher). Was mir früher nach einem üppigen abendlichen mehrgängigen Essen (damals noch mit Fleisch & Co.) oft aufgefallen ist, dass ich am nächsten Tag schneller hungrig war, vielleicht weil der Magen als Muskel überaktiviert war.
Ich hab festgestellt, dass mir mit meinen aufgerundeten 160 cm Größe 2 x am Tag essen reicht. Das FKG reicht über viele Stunden.
Freu dich, dass dein Sättigungsgefühl geblieben ist!
Also ich dachte immer, nur mir geht es so, dass ich abends nicht aufhören kann zu essen…, dabei schlage ich mir den Bauch teilweise so dermaßen voll, dass ich mich gar nicht mehr wohl fühle, aber immer noch Lust auf irgendwas habe – oft weiß ich gar nicht auf was, muss aber trotzdem weitermachen! (Ich bin dennoch schlank). Das hat mir sehr zu schaffen gemacht, auch wenn ich nicht aus den Nähten geplatzt bin – ich empfinde es als äußerst unangenehm, wenn ich mich einfach nicht mehr im Griff habe und essen MUSS! Diese Fressorgie beginnt immer abens mit… einem Frischkorngericht!!! Morgens bringe ich beim besten Willen keinen Frischkornbrei runter, sondern esse ganz wenig Vollkornbrot oder halte es problemlos auch mal ohne Frühstück aus bis ca. 13:00 Uhr, dann möchte ich schon gerne essen. Fange ich mittags mit Frischkost/Salat an, so bin ich nach dem Essen nicht so müde, was ich als sehr angenehm empfinde. Aufhören kann ich mittags problemlos und das Thema „Essen“ ist dann erstmal vom Tisch :). Trotzdem esse ich so gerne einen Salat auch mal zu und nicht immer vor dem Essen – oder gerade abends würde ich selbst den Frischkornbrei sooo gerne zu meinem pikant bestrichenen oder belegten Brot essen statt immer nur vorweg – das finde ich sehr lecker, habe es mir aber der besagten „Verdauungsleukozytose“ wegen bis auf seltene Ausnahmen verkniffen.
Was mir aber definitiv seit einer Woche zu einem Sättigungsgefühl hilft, (wobei ein kleiner Rest Esslust bleibt, den ich aber viel besser kontrollieren kann) ist gründlichst zu kauen – ich habe davor nämlich vor lauter Gier geschlungen und nicht richtig gekaut! Die Verdauung beginnt aber schon im Mund – gerade bei Kohlenhydraten – nur muss man dafür eine ganze Weile gründlich kauen; ein Sättigungsgefühl stellt sich dann immer ein und zwar ohne dass man Unmengen essen muss – das konnte ich in dieser Woche sehr eindrucksvoll erfahren. Ich werde in der kommenden Zeit aber zusätzlich meinen abendlichen Frischkornbrei zu meinem Brot essen und nicht mehr vorweg und sehen, ob ich damit nicht auch dem letzten Rest „Lust“ den Garaus machen kann – wäre eine echte Befreiung! Bin sehr froh, dass dieses Thema hier angeschnitten wurde.
Willkommen, Elisabeth, auf diesem Blog 🙂
Ja, es wird interessant sein zu sehen, wie es bei dir weitergeht.
Das mit dem Kauen ist sicher auch wichtig.
Mir geht es auch so: nach dem Abendbrot (erst Salat, dann Brot) bekomme ich nochmal Hunger; ich denke aber, es ist mehr Appetit und zwar auf Süßes. Bisher dachte ich, das ist einfach Gewöhnung. Wenn ich einen (verspäteten) Nachtisch gegessen habe, dann bin ich dran gewöhnt und „brauche“ morgen wieder einen. Eigentlich glaube ich nicht, dass dieser Hunger von der Rohkost kommt, denn wenn ich mal nichts Frisches vorher gegessen habe, bin ich nach dem Essen einfach unendlich müde und schlapp. Aber ein Nachtisch passt trotzdem immer noch!…
Vielleicht reduziert sich ja durch die Rohkost die Menge des Gekochten, so dass Du erstmal satt bist. Aber bei Rohkost hält ja das Sättigungsgefühl (bei mir jedenfalls) nicht so lange vor-vielleicht bekommst Du deswegen wieder Hunger/Appetit?
Leider esse ich nicht weniger Gekochtes, d.h. das Rohe kommt bei mir noch obendrauf… Ich esse viel zu viel, auch wenn ich eigentlich schon satt bin…Und leider auch oft, wenn ich noch gar keinen Hunger habe,sondern weil die Zeit ‚ran‘ ist.
Das Interessante ist, dass ich mit Rohkost vorher genauso viel Gekochtes esse wie ohne. Das kann also nicht der Grund sein und genau deswegen kam ich überhaupt auf die Idee, dass es vielleicht wirklich die Verdauungsleukozytose sein könnte, die mir jetzt hilft.
Gerade heute war das wieder hochinteressant. Ich habe für morgen für Freunde etwas herzhaftes Gebäck vorbereitet, einiges probiert. Üblicherweise hätte ich dann munter Rohkost und anschließend das übliche große Abendessen verzehrt. Und da das alles früher was als sonst (16.30 statt normalerweise 17.30-18 Uhr), hätte ich garantiert sonst um 20 Uhr die Kühlschränke inspiziert auf Eiszutaten oder ein paar Datteln. Heute? Nix. Ich bin immer noch angenehm satt.
Merkwürdigerweise habe ich beim Mittagessen (Salat mit Brot danach) solche Probleme nicht, zumindest nicht in dem Ausmaß.
Hallo, liebe Ute, es ist sehr interessant, dass Du und andere „Brukeraner“ gleiche / ähnliche Erfahrungen mit „Heißhunger“ (eigentlich ungebremster Appetit) abends nach dem Verzehr von Rohkost, auch von „Riesenportionen“, machen.
Dann esse / nasche ich die unterschiedlichsten Sachen – meist mehrerePortionen ohne Sättigungsgefühl (Bienenhonig, Trockenfrüchte, Sahneeis, aber auch Brot mit Butter und Kräutern sowie Schimmelpilzkäse oder Feta, den ich willensschwacherweise wieder eingekauft habe). Als Ursache habe ich es vor allem darauf zurück geführt, dass „meine Seele hungert“, weil meine Lebensumstände ziemlich kompliziert sind, wie ich Dir ja auch schon am Telefon berichtete.
Mir wurde auch schon von GGB-Ernährungsberaterinnen geraten, nur noch Rohkost zu essen, um meine organischen und psychischen Erkrankungen zu bessern. Das kann ich nicht. Meine „Seele verlangt“ nach warmen Essen. Dann müsste ich auch auf so viel Gemüse verzichten, was man nur gekocht genießen kannund was ich auch z.T. im Garten anbaue.
Aufgrund Deines Artikel habe ich einmal abends nur warmes Essen probiert und war satt und ohne Sucht auf weiteres Essen.
Eigentlich will ich abends keine Kohlehydreate mehr essen, sondern nur Eiweiss und Fett. aber ……
Jetzt lasse ich leider auch öfters Ausnahmen mit tierischen Eiweiss (o.g. Käse- sowie naturellem Matjes und Räucherfisch) zu.
Nach meiner Ernährungsumstellung vor ca. 5,5 jahren habe ich auch damit unterstützend, in 18 Monaten 23 kg abgenommen – als Nebeneffekt, trotz reichlichem Essen. Leider konnte ich das Gewicht durch die o.g. Fressattakten nicht ganz halten – wieviel wieder drauf sind , weiss ich nicht – es ist aber z.Z. o.k.
Ich fühlte mich nie schlank, habe aber erst durch die „Pille“ und später in den Wechseljahren durch Hormoneinnahme viel Gewicht zugelegt. So bin dann auch noch in die Diätfallen geraden.
Mit dem Sättigungsgefühl habe ich jetzt generell so meine Probleme oder übergehe es oft.
Ich würde mit Dir gern 6 Wochen ausprobieren, in wieweit die Verdauungsleukozytose eine Rolle spielt.
Ich dachte mir, dass ich in einer Exeltabelle festhalte, was ich abends (ggf. auch mittags) esse und wie mein Körper und meine Seele darauf reagieren und mein Sättigungsgfühl beeinflusst.
Die Tabelle würde ich Dir dann per Mail zukommen lassen. Was hälst Du davon? Teile mir bitte mit, was ich ausprobieren und dokumentieren sollte. Liebe Grüße
Das ist eine tolle Idee mit der Exceltabelle! Wenn es dir nicht zu viel Arbeit ist, auch das Mittagessen. Wobei es reicht „Rohkost“ oder „Brot mit Butter“ usw. zu schreiben.
Interessant wäre auch zu notieren, ob sich bei dir das Essverhalten am restlichen Tag änder. Und: Was passiert, wenn du zwischendurch doch einmal abends wieder Rohkost vor der warmen Kost ist?
Ein anderer Aspekt, den ich noch nicht erwähnt habe – ist wirklich die Verdauung. Heikles Thema, ich weiß 🙂 Aber da habe ich auch etwas festgestellt, was ich aber jetzt nicht schreiben werde, um nicht noch mehr zu beeinflussen.
Das ist super für uns alle, dass du diesen Test machen willst!
Hallo Ute,
ich finde das Thema, welches du hier angesprochen hast, auch sehr interessant.
Allerdings habe ich im Bezug auf Essensgelüste am Abend nach dem eigentlichen Abendessen genau die umgekehrten Erfahrungen gemacht. Mit nur gekochter, vollwertiger Kost, habe ich eher das Problem, das sich schnell wieder der Appetit auf etwas meist Süßes meldet. Mit einer warmen Mahlzeit und Rohkost vorne weg bin ich deutlich nachhaltiger gesättigt. Seit dem ich die Regeln der Vollwertkost genau befolge habe ich somit auch mein Wohlfühlgewicht wieder erreicht.
Alllerdings ist es natürlich auch so, dass man diesem Appetit am Abend eigentlich nicht nachgeben und tatsächlich etwas Essen sollte, denn es ist ja kein richtiger Hunger. Dies stellte für mich allerdings auch immer ein Problem dar.
Das du allerdings sogar mit Rohkost nicht abnimmst verwundert mich ebenfalls. Eigentlich wird ja immer gesagt, dass sich der Stoffwechsel zumindest dann vollständig reguliert. Damit meine ich vor allem, dass sich wieder ein normales Hunger- und Sättigungsgefühl einstellen müsste und vor allem keine Essensgelüste mehr auftreten sollten.
Allerdings frage ich mich, ob du es vielleicht schon einmal mit einer fettarmen Rohkost versucht hast. Meiner Meinung nach verwendest du sehr viele Öle und Nüsse in deiner Rohkost und dann wird der Anteil an Kohlenhydraten und Eiweißen im Vergleich dazu zu niedrig. Die Galle ist ja allgemein für die Fettverdauung wichtig und Gallensteine weisen ja in diesem Zusammenhang auf eine Störung hin, die vielleicht nur mit einer zeitweisen, fettärmeren Kost behoben werden kann. Außerdem wirkt ja auch gerade Fett appettitanregend. Eine andere Idee, die ich noch hätte, wäre es mit Instinktrohost zu versuchen, weil es ja bei Rohkost nicht nur darum gehen sollte irgendwie rohköstlich zu essen, sondern genau den körperlichen Bedarf abzudecken und damit vielleicht auch wieder ein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl aufzubauen.
Liebe Grüße
Ursula
Herzlich Willkommen auf diesem Blog, Ursula 🙂
Sinn meines Artikels war nicht, hier meine Rohkost zu diskutieren. Ich weiß, dass es Rohköstler gibt, die dies und jenes bemängeln. Ich äußere mich daher jetzt zu deinen Anmerkungen dazu nicht, weil sie nicht in die Thematik hier gehören, außer dass Dinge wie „eigentlich wird ja immer gesagt“ noch nie in meinem Leben für mich ein Argument für irgendetwas gewesen ist 😀
Ich schrieb schon, dass es Übergewichtige gibt, die diese Erfahrung sicher nicht gemacht haben, weil ihre Übergewichtsproblematik woanders liegt. Hast du einfach immer nur zu viel gegessen oder hattest du dir wirklich jemals das Sättigungsgefühl völlig ruiniert? Das trifft ja nicht für jeden zu, der sich abseits seines Wohlfühlgewichts befindet.
Das angesprochene Thema von Ursula über die Art der Rohkost sie wie deine Meinung dazu würde mich sehr in einem Artikel interessieren.
Mich weniger 🙂 Ich habe zurzeit nicht viel Interesse an Rohkost. Für eine Zeit, wenn ich mal wieder „dran“ bin, werde ich es im Hinterkopf halten.
nur kurz: Mittagessen: Brot mit Wildkräuter – zu reichlich – Abendessen: Salat – habe ich nicht aufessen können – keinerlei Gelüste
An welche Mailedresse soll ich Dir den Kopf der Exeltabelle mit den ersten Eintragungen schicken – Nachricht ggf an meine Mailadresse
Über das andere Them müssen wir per Telefon sprechen. Liebe Grüße
Hab dir per Email geantwortet 🙂
Liebe Ute,
ich habe nun beide Texte von Dir sowie alle Kommentare mit Antworten 2 Mal gründlich gelesen, finde aber nicht dieses abschließende aha – so ist das gemeint.
Bin selbst übergewichtig, mit vielen Diäten seit frühester Jugend. Esse seit 3 Jahren vollwertig und seit 2 Jahren 100% Tiereiweißfrei. Mit Beginn der Umstellung habe ich ganz schnell 10 kg abgenommen, seit dem nehme ich ständig 2-3 kg zu und wieder ab. In 1 Woche mit fast 100% Rohkost habe ich ganz fix 3 kg zugenommen und dachte schon bei mir stimmt was nicht. Von Verdauungsleukozytose hatte ich bisher noch nichts gehört. Nun würde ich gern dieses 6 Wochen Experiment mitmachen, aber wie genau? Weiter machen wie bisher und berichten? Die Exeltabelle von Adlerauge finde ich da prima geeignet. Oder die Rohkost vor der Kochkost weglassen, oder ganz weglassen…bin hier etwas verwirrt.
Das Experiment richtet sich vorwiegend an Vollwertler, die bisher vor dem Gekochten immer stets Rohkost gegessen haben, dennoch aber nie richtig satt werden und demzufolge abends endlos essen „können“. Ich weiß jetzt nicht, ob du in diese Kategorie fällst.
Du müsstest dir die Mahlzeit aussuchen, die bei dir der Auslöser ist, nach der du mit dem Essen Schwierigkeiten hast aufzuhören – wenn es da eine gibt. Dann ist nur darauf zu achten, dass du vor dieser einen Mahlzeit keine Rohkost ist.
Wir können es natürlich ganz einfach versuchen: Abends keine Rohkost mehr essen, sehen, ob sich etwas bei dir ändert.
Ganz das Frische weglassen ist keinesfalls gemeint, viel Frisches zu essen, ist natürlich wichtig.
Ich erläuter das einmal an mir selbst. Vorher habe ich so gegessen:
Morgens FKG, also Frischkost
Mittags Salat, danach Brot, also überwiegend Frischkost
Abends erst Frischkost, dann meine warme Mahlzeit.
Den Sättigungspunkt habe ich nie erreicht, ich habe dann den Kopf eingeschaltet „Jetzt reicht’s!“, dieses Nichtsattsein führte häufig dazu, dass ich dann doch noch mal was gegessen habe, wenn ich mich nicht allzu sehr „quälen“ wollte. Eine Weile Nüsse, mal ein Eis, Trockenfrüchte, Brot.
Jetzt esse ich:
Morgens FKG
Mittags Salat, danach Brot
Abends direkt die warme Mahlzeit
Ich bin jetzt spätestens eine halbe Stunde nach dem Abendessen wohlig satt, esse später nur noch extrem selten eine Kleinigkeit. Auch tagsüber verschieben sich meine Sättigungsgefühle positiv.
Alles klar, nun hab auch ich es begriffen. Ich fürchte nur, bevor ich etwas ändern kann, muss ich meinen Essentags erstmal strukturieren.
Ich esse morgens immer FKG, aber dann muss ich um 14:00 Uhr, um 16:00 Uhr und gegen 18:30 Uhr kochen. Zu einer dieser Zeiten esse ich Salat und danach Kochkost und einmal nur Salat. Das ist immer unterschiedlich. Satt bin ich danach nicht, höre aber nach einer Portion auf, weil der Kopf sagt das reicht. Richigen Hunger habe ich aber auch nie, fange abends aber auch an nach Nüssen und Trockenfrüchten zu suchen, oder esse noch Brot.
Wirklich satt bin ich nur nach dem FKG, hatte ihn deshalb schon mal auf abends verlegt und danach auch keinen Appetit mehr auf irgentwelche Kleinigkeiten. Aber dann mit diesem papp satt Gefühl ins Bett zu gehen war auch nicht so schön.
Um jetzt wieder zum Experiment zu kommen, würde ich quasi „mittags“ die Rohkost beibehalten und abends weglassen, eagl ob ich dann noch Kochkost esse oder nur eine Scheibe Brot. Und dann hoffen, das die Nussvorräte zukünftig länger halten. 🙂
Das klingt machbar! Ich bin gespannt, ob sich da was bei dir ändert. Wir werden sehen… Gerade am Anfang ist es auch wichtig, so habe ich das bei mir beobachtet, dass du dann die Portionen an sich nicht kleiner machst als sonst. Soll ja keine Hungerkur werden 🙂