Die Haferkur ist eine altbekannte Methode, aus dem Lot geratene Blutzuckerwerte (gelesen habe ich das zum Diabetes Typ II) wieder in Ordnung zu bringen. Sie zieht sich über 2-3 Tage und soll bei Diabetikern immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Nun ja 😉
Ursprünglich bestand die Haferkur nur aus Hafer-Apfel-Zubereitungen. Drei mal 75 g Hafer pro Tag zu Brei gekocht mit geriebenem Apfel. Dabei ist darauf zu achten, dass man genug trinkt. Als ein Arzt in meiner Anwesenheit vor Jahren zur Haferkur riet, versuchte ich ihm zu entlocken, ob der Hafer auch roh, also frisch gemahlen, verzehrt werden kann. Der Arzt wiederholte etwa zehnmal, dass die meisten Menschen den Hafer als Flocken zu Brei kochen, wobei er seine Formulierungen leicht änderte. Da ich zur Hartnäckigkeit neige, habe ich dieselbe Frage immer wieder gestellt. Bis er mit etwas Unbehagen zugeben musste, dass er es nicht wusste.
Es gibt auch andere Ärzte 🙂
Auf jeden Fall habe ich damals die Kur sehr konsequent angewandt, also wirklich nur mit Hafer und Apfel. Eine diabetische Krise konnte damit wieder herabgedrückt werden.
Derselbe Diabetiker, nennen wir ihn M., bekam vor zwei Monaten zwei neue Medikamente verordnet. Eines davon, das als Spray gegen Asthma bei Belastung eingesetzt werden sollte, hat seine Blutzuckerwerte kolossal durcheinandergebracht. Seit Jahren hatte M. eine stabile Metformindosis (ein Diabetesmedikament) in Höhe von 1350 mg/Tag erhalten und dabei phantastische Werte. Sein Blutzuckerlangzeitwert lag fast bei normal, was bei den entsprechenden Ärzten häufig zu größter „Begeisterung“ führte.
Nun aber setzte M. dieses Spray aund hatte nahm drei Wochen lang sogar 2000 mg Metformin täglich, und immer noch lagen die Werte viel zu hoch oder zumindest nicht bei den stabilen Werten, wie sie vorher gewesen waren. Ein Zusammenhang mit dem Medikament drängen sich schon auf. Es wäre doch ein sehr unwahrscheinlicher Zufall, dass zeitgleich mit einem neuen Medikament der Diabetes sozusagen aus den Latschen kippt.
Also hat M. erst einmal 4 Tage Haferkur gemacht, leicht aufgelockert vor allem mit Beerenobst und Gemüse. Am vierten Tag nahm er sogar eine warme Gemüsemahlzeit zu sich. Die Blutzuckerwerte sanken. Länger als 4 Tage soll und kann man diese Kur nicht machen. Hafer entwässert so stark, dass der Betroffene keine Nachtruhe mehr findet. 😉
Nach diesen 4 Tagen wurde die Ernährung leicht aufgelockert: ein ganz bisschen magerer Putenaufschnitt, abgemessene kleine Buttermengen aufs Brot, Kartoffeln, gekochter Reis, gekochte Nudeln usw. Die Fettmenge insgesamt überschritt niemals 15 g am Tag. Keine Milchprodukte und vor allem erst einmal gar nichts Süßes, nur sehr wenig Fett. Erst am Ende der ersten Woche nach der strikten Haferkur habe ich ein Bananenbrot gebacken, das ich ja vor ein paar Tagen vorstellt habe.
Nach der Haferkur hat M. die Metformingabe erst einmal auf 1700 mg/Tag gesenkt, dennoch waren am Ende der Woche die Werte so ausgezeichnet, dass es auch einmal ein dünnes Scheibchen Käse auf dem Auflauf gab.
In der zweiten Woche der Nach-Kurphase (die auf 4 Wochen angelegt ist) nahm M. wieder seine gewohnte Metformindosis (1350 g/Tag) ein.
Bei der Kur hat M. insgesamt 5 Wochen angesetzt, da er sie auch nutzen möchte, um Gewicht zu verlieren.
In den nächsten Tagen werde ich Rezepte vorstellen, wie man die scheins langweilige Anweisung „3 x 75 g Hafer plus Apfel/Beerenobst und Gemüse“ durchaus abwechslungsreich gestalten kann.
Wer sich für das Thema interessiert, weiß ja sicher, wie er eine Suchmaschine benutzt. 😉 Ich nehme euch mal nicht die Arbeit ab.