4. Dezember 2014: Fortschritt im Detail: Ein Gastbeitrag
Ausgangslage: Im Zentrum des Dorfes befand sich eine Abfall-Entsorgungsstelle. Bis auf Sperrmüll konnte alles gratis entsorgt werden. (Styropor, Grubengut = Steine, Tontöpfe, Geschirr, usw.) Altpapier wurde nicht angenommen, denn dafür gibt es eine monatliche Sammlung des vor den Häusern bereitgestellten Materials. Diese Sammlung wird jeweils an einem Samstag durch die Dorfvereine durchgeführt. Für diesen Dienst erhalten sie Geld in ihre Vereinskasse. Abgerechnet wird per Gewicht. Die Dorfsammelstelle verfügte auch über eine Bring- und Hol-Ecke, wo gut Erhaltenes hingestellt werden konnte. Wem etwas davon gefiel, durfte es gratis mitnehmen. Diese Entsorgungsstelle war an drei Wochentagen total 7 Stunden geöffnet, was voraussetzte, dass man seine Entsorgung planen musste. Unsere Kinder freuten sich immer aufs Entsorgen, denn alle hofften, etwas Brauchbares zu finden. Später begleitete mich meine Mutter dorthin, denn ihr Leben war eingeschränkt und sie freute sich über diese Abwechslung. Oft traf sie andere Dorfbewohner an oder sie konnte mit dem Gemeindearbeiter einen Schwatz machen. Dann wurde die Abfallentsorgung an eine private Firma ausgelagert. Mit vielen Verbesserungen, wie uns an der Gemeindeversammlung versprochen wurde. Die Entsorgungsstelle ist nun täglich viele Stunden geöffnet, man kann auch Altpapier dort entsorgen. Eine Verbesserung. Das Entsorgen von Grubengut ist neu kostenpflichtig! Wer Mengen unter 10 kg bringt, muss dennoch für ein Gewicht von 10 kg bezahlen. Wenn also ein Teller in Brüche geht, bezahle Ich für die korrekte Entsorgung 3.50 Fr. Werfe ich den Teller in den Hauskehricht, der der Verbrennungsanlage zugeführt wird, bezahle ich kaum etwas, denn ein 35-Liter-Abfallsack kostet 1.70 Fr. Ebenso müssen wir nun für Styropor bezahlen. Weil Altpapier angenommen wird, ist das Sammelgut der Vereine stark zurückgegangen und folglich auch der finanzielle Beitrag der Gemeinde. Schlimm finde ich, dass sich die neue Entsorgungsstelle am Rand der Gemeinde im Industriequartier befindet. Alte Leute und solche, die kein Auto besitzen, können diese kaum erreichen. Dem nicht fachgerechten Entsorgen sind die Türen dadurch geöffnet worden!
Ich habe heute viel erledigen können, lauter Kleinigkeiten, die ich immer vor mir hergeschoben habe. Ich war in der Abfall-Entsorgung, die ja nun von der Gemeinde neu einer Privatfirma übergeben wurde. Am neuen Ort darf man absolut nichts mehr mitnehmen, was noch brauchbar wäre, aber in Containern der Verbrennung zugeführt wird. Mich hat das sehr enttäuscht, denn früher fand ich immer wieder mal eine Kostbarkeit. Da gibt es Geschirr, heute eine völlig neue Napfkuchenform, eine sehr gut erhaltene Korbwäschezaine und anderes mehr. Die Begründung des Arbeiters vor Ort war, dass sonst „Gesinde und Pack“ angezogen wird. Damit sind Ausländer und primitives Volk gemeint. Wie bedenklich, dass die Menschen schubladisiert und ihnen die Gratis-Kostbarkeiten nicht gegönnt werden