Private Krankenversicherung und Allergie

Kommentar vom 29. April 2011: Wo wir gerade bei Allergien waren: Auch die DKV weiß was zu Allergien

Und wieder einmal ereilte mich das DKV-Blättchen. Es tut mir jedes Mal weh, wenn ich sehe, wie auch mein Geld in diesen Schwachsinn eingeht. Ich könnte natürlich die Krankenversicherung komplett kündigen nach dem Motto „Ich lebe ja gesund…“, aber dazu weiß ich dann doch zu gut, dass die Vollwerternährung zwar ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Grundstock für Gesundheit ist, aber eben auch keine Gesundheit garantiert (von Unfällen einmal ganz abgesehen). Zu viele andere Faktoren gibt es noch. Dennoch  weiß ich auch: Als Erstes muss ich immer die Ernährung ändern, wenn ich etwas erreichen will!

Dies behandelt natürlich die DKV gar nicht. Interessant in diesem Zusammenhang, dass selbst die Apotheken-Umschau (die ja an hohen Medizinkosten Interesse hat) immerhin Ernährung als wichtigen Faktor bei Allergien und Asthma erwähnt, die DKV das jedoch tunlichst unterlässt. Hier wird nur von Medikamenten gesprochen. Muss ich mich da jetzt fragen, wieso die DKV so pharmaindustrie-freundlich ist, wo es doch eigentlich ihr Bestreben sein sollte, sich um mein Wohl zu einem möglichst günstigen Preis einzusetzen? Nur wenige Aspekte aus dem schauderhaften Artikel möchte ich vorstellen. Als Experte kommt hier Ulrich Wahn zu Wort: „Kinder und Jugendliche müssen dafür [für eine normale Lungenentwicklung] allerdings täglich ein bis drei Medikamente nehmen, auch wenn es ihnen gut geht. Das muss man den Betroffenen und ihren Eltern begreiflich machen.“

Laut Aussage meiner Freundin, die in der Apotheke arbeitet, bin ich eine Rarität in deutschen Landen, denn ich nehme, obwohl ich die 50 überschritten habe, überhaupt keine Medikamente ein. Und wenn ich dann lese, dass Kinder schon vollgestopft werden mit Medikamenten, kommt es mir echt hoch. Für diese Kinder wird es etwas Normales sein, Medikamente zu nehmen – und keine Medikamente zu nehmen, ist dann schon „nicht mehr normal“. Meine Güte, da hat die moderne Medizin ja wirklich Phantastisches erreicht. Warum kann nicht mit gleicher Vehemenz darauf hingewiesen werden, dass eine Ernährungsumstellung, die natürlich ein bisschen Liebe und Sorgfalt vor allem in der Umstellungsphase erfordert, diese Leiden beseitigen kann? Ich zehre mit diesen Erkenntnissen mittlerweile ja nicht mehr nur aus Brukers Büchern, sondern auch aus der Korrespondenz und aus Gesprächen mit Menschen, die ihr Asthma, ihre Allergien mit einer tiereiweißfreien Ernährung beseitigen konnten.

Auch die Desensibilisierung wird gelobt – Desensibilisierung von Kindern, die ich leider im Verwandtenkreis auch habe beobachten müssen. Da fällt mir immer nur der Satz ein, den ich in der Telefonstunde von einem Betroffenen hörte, der – allerdings als junger Mann – diese Behandlung bekam: „Ich hatte eine Pollenallergie. Dann kam die Desensibilisierung, die Pollenallergie war auch verschwunden. Dafür hatte ich jetzt diverse Lebensmittelallergien, die mein Leben wesentlich schwieriger gestalteten. Ich wünschte mir meine Pollenallergie zurück, die wenigstens auf eine Jahreszeit begrenzt war!“

Auch der letzte Satz des Artikels lässt mich spucken: „Von Heilung zu sprechen wäre zu viel gesagt. Aber was ein beschwerdefreies Leben mit Asthma angeht, dürfen wir optimistisch sein.“

Was für eine schauerliche Medizin ist das, die Symptome bekämpft? Allergien sind Eiweißspeicherkrankheiten (s. Wendt und Schnitzer), Medikamente öffnen quasi nur Gefäße und Bronchien, damit z.B. der Atem durchkommt, aber im Gegensatz zu einer vollwertigen Ernährung verändern sie nichts an den Eiweißspeichern. Allergien sind heilbar, wenn wir an die Ursachen gehen, sollte eine verantwortungsvolle Krankenkasse sagen.

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Böses rohes Gemüse

Kommentar vom 26. Juni 2010: „Die DKV und gekochtes / rohes Gemüse“

Wie ich vor einigen Wochen schon mal berichtete, bin ich bei der DKV (Deutsche Krankmacher-Versicherung 😈 ) versichert und seit einiger Zeit verschickt die DKV vierfarbige Broschüren. Ich würde ja bevorzugen, dass statt dieser teuren Broschüren meine Beiträge stabil bleiben….

Einige Artikel diese Ausgabe (02/10) fielen mir u.a. deshalb ins Auge, weil die DKV die moderne Methode beherrscht, Maßnahmen durch Gelaber zu vertuschen. Statt zu sagen: „Wir schließen Agenturen“ werden die Methoden den Wünschen der Kunden nach mehr Internet-Kontakt angepasst. Haha. Und ein Arzt erzählt, wie sich Krankenhauseaufenthalte noch stärker verkürzen lassen. Ach ja.

Nun gut, kommen wir endlich zum Gemüse. Schon auf der Titelseite prangt als eines der Hauptthemen „Obst und Gemüse: Roh am gesündesten?“ Im Grunde brauchte ich das Heft jetzt gar nicht mehr aufzuschlagen, denn die Frage ist schon so suggestiv, dass jeder weiß, dass die Antwort kaum „na klar“ lauten wird.

Der Artikel beginnt auf einer Doppelseite, in der Mitte das unweigerliche Foto von ein paar kargen Möhren. Womit schon klar ist: Wer immer diesen Artikel verfasst hat, verwechselt Rohkost mit Kaninchenfutter. Der ganze Artikel, das kann ich schon vorausschicken, strotzt vor allem mit einem: zusammengelesenen Vorurteilen. Es ist zum Kotzen, wenn ich denke, wie viel Geld ich jeden Monat für solchen Unsinn zahle!

Natürlich wird erst einmal über Vitamine doziert. Gähn. Dann wird es spannend, denn wir erfahren etwas über die Vorteile des Erhitzens: Viele Nährstoffe können erst durch Hitze erschlossen werden. Und dann kommt genau ein Beispiel – mal wieder die Möhre. Genau heißt es, dass viele Nährstoffe durch Kochen für den Körper leichter verwertbar werden. Da drängt sich mir die Frage auf: Ist das denn überhaupt wünschenswert, dass für den Körper alles so leicht gemacht wird? Wir können auch unseren Zähnen die Arbeit erleichtern, indem wir nur noch Flüssignahrung zu uns nehmen. Nach zehn Jahren können wir uns ja den Erfolg dieser Maßnahme an unseren Zähnen oder eher Zahnstümpfen erkennen, die ein bequemes Leben hatten. Zweiter Vorteil: „Das Garen macht viele Lebensmittel besser verdaulich.“ Absoluter Unsinn, wer vollwertig lebt, weiß, dass das keinesfalls der Fall ist. Liebe DKV, Bruker noch nie gelesen? Es kommt noch mehr solcherlei Gefasel: Das Erhitzen macht Krankheitserreger unschädlich (klar, wenn wir unser Immunsystem mit Zivilisationskost fast zerstört haben, ist jeder Mikroorganismus gleich ein Krankheitserreger).

Dann kommen wir zu den Gemüsen, die wir nicht roh essen sollen. Bohnen, klar. Dann aber: „Linsen und Kichererbsen können nur durch Erhitzen genießbar gemacht werden.“ Komisch, ich lasse Linsen und Kichererbsen regelmäßig keimen, esse sie unerhitzt und fühle mich bestens. Bin ich ein medizinisches Wunder?

Hey, und jetzt kommt der Hammer, nämlich die spannende Frage „Wie viel rohes Obst und Gemüse ist gut für mich?“ Ich rechnete natürlich schon mit einer Lachnummer, aber es war besser, als ich zu hoffen gefürchtet hatte: „Von der Menge Gemüse pro Tag, etwa 400 Gramm für einen Erwachsenen, sollten 100 bis 200 Gramm roh verzehrt werden. Hinzu kommen noch etwa 200 bis 250 Gramm Obst.“ …. „Wenn nach dem Genuss Probleme auftreten, sollten Sie gekochtes Essen bevorzugen“. Wer öfter beim Kochen wiegt, darf jetzt den Lachanfall bekommen. Eine größere Tomate wiegt ca. 100 Gramm! Eine kleine Möhre 50 Gramm.

Ein Kleinod auch der letzte Absatz, worauf wir nämlich bei der Zubereitung achten müssen. „Weil Krankheitskeime erst durch das Erhitzen abgetötet werden, muss bei Rohkost penible Sorgfalt auf Hygiene und Frische gelegt werden.“ …. „Kaufen Sie nur so viel, wie Sie sofort verbrauchen.“ (Ob hier jemand Hackfleisch mit Obst und Gemüse verwechselt?) Aber der allerletzte Satz des Artikels ist wirklich die Krönung und ich frage mich langsam, warum ich überhaupt noch lebe, und zwar so gesund, dass mir die DKV seit Jahren regelmäßig Beiträge zurückerstatten muss:

„Obst und Gemüse gründlich unter fließendem Wasser waschen. Schale wegschneiden oder gründlich schrubben. Falls Sie sich nicht sicher sind: Einfach ein leckeres Gericht daraus kochen.“

Ach ja, Quellenangaben spart sich die DKV. Das Wort der DKV ist heilig und bedarf keiner Beweise, oder?

Eisenmangel

Kommentar vom 9. April 2010: „DKV, eine private Krankenkasse, meldet sich zu Wort“

Seit meinem 27. Lebensjahr bin ich Mitglied der DKV. Die DKV, so hat sich im Laufe meiner Mitgliedschaft gezeigt, ist ein Quasi-Beamten-Apparat, den auch nur das Geld (mein Geld) interessiert. Ich habe mich vor Jahren einmal über zwei Ärzte beschwert: einer hatte eine wirklich unhygienische Praxis, im zweiten Fall wurde ich nicht einmal untersucht, aber eine Rechnung für Untersuchung bekam ich. Ich habe das der Krankenkasse telefonisch berichtet. Interesse? Gleich Null. Bloß kein Ärger. Dazu kommt, dass die privaten Kassen zwar gerne das private Geld nehmen, beim Erstatten größerer Beträge aber IMMER etwas finden, das sie dann auch nicht bezahlen.

Seit einiger Zeit „beglücken“ sie mich nun nicht nur mit den regelmäßigen horrenden Beitragssteigerungen, sondern auch mit einer Zeitschrift. Vierfarbdruck und teures Papier, versteht sich – es ist ja eine Privatkasse, da muss alles ein bisschen edel sein. Für mich ginge es übrigens gerne auch weniger edel, sogar ohne dieses überflüssige Blättchen, dafür mit etwas kleinerem Beitrag. Aber das sind natürlich Träume, ich weiß.

Im Heft 1/10 auf Seite 5 gibt es einen netten kleinen Beitrag mit der Überschrift „Eisenmangel in der Pubertät“. Dort wird festgestellt, dass die Pubertät häufig begleitet wird von Dingen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen. Und der Grund ist oft – ein leichter Eisenmangel. Aha. Dem aber kann natürlich durch die Wahl der Lebensmittel abgeholfen werden. Fastfood, das weiß die DKV, ist ein Nährstoffräuber, pfui. Natürliche Eisenlieferanten sind angesagt wie (bitte die Reihenfolge beachten): Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchte, Kohl, Blattsalate, Nüsse und Vollkornprodukte“.

Damit die Kids (Kids, Teens, Fast Food, Vitamin-C-Push, hübsche Wortwahl) auch das in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltene Eisen verwerten können, braucht es frisches Obst für den nötigen Vitamin-C-Push. Ein zweites „Aha“. Ich habe mal gelernt, dass es ein Gerücht ist, dass Obst so viel Vitamin C hat: Weißkohl und Paprika haben doch viel mehr. Aber das klingt dann nicht so ausgewogen. Aber unsere Kids und Teens brauchen ja sowieso das Extra-Vitamin C nicht, denn sicher beziehen sie ihr Eisen gleich aus dem Fisch. Der steht in der ersten Reihe, also häufig auf dem Tisch (damit es nicht so lange dauert, bis wir die Folgen der Überfischung der Meere deutlicher vor Augen haben).

Ich möchte einmal wissen, ob der Verfasser dieses Artikelchens irgend eine Tatsache nachgelesen hat oder – wie ich eher vermute – frisch von der (eisenreichen) Leber weg fröhlich formulierte.