100 Milliarden

Eine Milliarde ist schon eine Zahl, die ich mir kaum richtig vorstellen kann. 100 Milliarden für die Aufrüstung. Frage an die Regierung: Würden es nicht auch 99 Milliarden tun?

Bild von Leandro De Carvalho auf Pixabay

Eine Milliarde sind 1000 Millionen. Dann sind wir heute bescheiden und bitten unsere Regierung, von der zur Verfügung stehenden Summe von 100 Milliarden Euro nur 99,9 Milliarden für die Aufrüstung zu verwenden. Der Unterschied kann doch nicht so groß sein. 100 – 99,9 = 0,1 Milliarden. Das sind 100 Millionen.

2020 hatte Deutschland eine Bevölkerungszahl von 83,5 Millionen. Ich runde das mal auf 85 Millionen auf. Da bleiben von 100 Millionen immer noch 15 Millionen übrig, wenn jeder in Deutschland eine Million aufs Konto bekommt.

Wenn dann alle Ukrainer (2020: 44,13 Millionen) ihr Land verlassen würden, stünden für sie die verbliebenen 15 Millionen zur Verfügung. Zum einfacheren Rechnen runde ich auf: 45 Millionen Ukrainer. Das macht pro Ukrainer 333.333 Euro.

Meine Forderung an Herrn Scholz und Herrn Lindner:

Geben Sie jedem von uns eine Million und jedem Ukrainer, der hierher kommt, 300.000 Euro. Da bleiben für die verdammenswerte Aufrüstung immer noch 99,9 Milliarden.

Die Aufrüstung wird übrigens zu einem großen Teil in irgendwelche Stealth Bomber (ich kenne mich da nicht aus, sorry) investiert. Importiert aus den USA. Das heißt, diese 100 Milliarden fördern nicht die deutsche Rüstungsindustrie, sondern unsere „amerikanischen Freunde“. Ihre Friedensliebe hat sich ja im Irak, Afghanistan, Südamerika usw. deutlich gezeigt. Gut investiert?

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Geflüchtete Russen

Gelesen habe ich nichts zu dem Thema (ich lese über den Ukraine-Krieg sowieso nur das Nötigste), aber ich könnte mir vorstellen, dass auch Russen gen Westen fliehen.

Werden sie auch mit offenen Armen empfangen, oder bekommen sie all‘ die Wut ab, die ihr Staatsoberhaupt verdient?

Ich finde es schlimm, was in Deutschland mit den hier ansässigen Russen passiert. Sie werden teils geächtet, Läden überfallen usw. Oder sie werden entlassen, wenn sie sich nicht laut und deutlich gegen Putin äußern. Das hat ja vor allem auch prominente Künstler getroffen. Unglaublich!

Künstler sind keine Politiker, und es reicht nicht, wenn sie sich nicht zur Politik äußern. Wieso nicht? Haben sie nicht vielleicht Familien in Russland, die sie schützen wollen und müssen? Oder sind eben Künstler und nicht alle politisch aktiv/interessiert?

Es soll wirklich Bäckereien geben, die statt „Russischem Zupfkuchen“ jetzt „Zupfkuchen“ verkaufen.

„Der Deutsche“ möchte mal wieder Musterschüler sein? Warum? Statt für eine Milliarde die Bundeswehr aufzurüsten (wem bringt das was, außer den Waffenlieferanten?), könnte man das in die Versorgung aller Flüchtlinge investieren. Dazu gehört Mut.

Status bei WhatsApp

Ich mag den Status bei WhatsApp, wenn Freunde und Bekannte dort z.B. Fotos aus ihrem Alltag oder einer Urlaubsreise posten. Das ist toll, da kann ich quasi dabei sein. Oder gucken, was sie gerade essen, kochen usw.

Was ich im Status überhaupt nicht mag und furchtbar häufig sehe, sind „kluge“ (seichte) Sprüche oder Scherze, die ich nicht komisch finde. Weil sie geschmacklos sind.

Und was ich noch weniger als „überhaupt nicht“ mag, sind plumpe politische Äußerungen. Das nervte mich schon zu Trumps Zeiten. Nicht, dass ich Trump gut fand. Aber diese plumpen Ansagen fand ich widerwärtig. Mit Baerbock und den Grünen genauso. Okay, ich bin weder eine Grünenwählerin noch eine Baerbock-Anhängerin, aber so zu tun, als wenn die Grünen mit ihrer Möchtegernkanzlerin alles nur zum Unwohl der Bevölkerung tun, quasi der Untergang ganz Deutschlands sind, und diese plumpe Art, dies zu verbreiten, bereitet mir Kopfschmerzen. Das ist Häme, keine politische Äußerung.

Und so geht das jetzt mit Afghanistan weiter. Obwohl nach Übernahme durch die Taliban fast noch kein afghanischer Flüchtling den deutschen Boden betreten hat, wird Antistimmung verbreitet. So als wären ein paar Tausend Afghanen im Land der Untergang der westlichen Zivilisation.

(Gern wird ja auch vor Ende des Christentums gewarnt, mit Vorliebe von Menschen, die nicht mal jede Weihnachten in die Kirche gehen.)

Heute hat’s mir gereicht. Seit Tagen wird mir beklommen, wenn ich mir vorstelle, was den Menschen in Afghanistan gerade angetan wird, wie Helfer von den westlichen Regierungen verraten werden. Ich stelle mir vor, ich wäre seit 20 Jahren ein einigermaßen freies Leben gewöhnt und müsste mich dann den Taliban unterwerfen. Mehr mag ich mir gar nicht vorstellen.

Ich habe lange bei den Status-Meldungen still gehalten. Es sind ja auch Freunde darunter. Aber heute hat’s mir gereicht. Ich werde ab sofort mehr als nur frische Brote und Cafebesuche posten. Das ist jetzt keine große politische Aktion, man könnte sicher mehr tun. Ich werde damit nicht die Welt oder einen einzigen Menschen aus Afghanistan retten. Aber wenn ich das alles weiterhin stumm mitlese, ist das wie Zustimmung.

Daher mein Post heute (nach frischem Brot und Cafébesuch…):

Mein Kommentar dazu: Welcher Zynismus! Man kann z.B. Menschenleben retten statt einem Staat zu helfen. Lasst die Frauen und Männer ruhig vergewaltigt und gefoltert werden…

Ich weiß, viel tue ich damit nicht. Es ist quasi das Mindeste, was Menschenwürde verlangt, finde ich.

Zahlen

Heute Morgen im Radio (WDR2) gehört:

Es gab gestern in NRW eine Veranstaltung mit Fragen, die Bürgern auf der Seele liegen, Ministerpräsidentin Kraft war auch dabei (die schafft auch alles). Dabei kam eine interessante Zahl ans Tageslicht, die auch von offizieller Seite nicht dementiert wurde oder sogar von ihnen angegeben:

Ca. 200.000 Flüchtlinge sind dieses Jahr unregistriert nach Deutschland gekommen.

Das dürfen wir uns einmal auf der Zunge zergehen lassen. Das ist schon die Größenordnung einer Großstadt, quasi halb Wuppertal. Da die offiziellen Zahlen doch behaupten, dieses Jahr kämen nur 800.000 Flüchtlinge nach Deutschland, hieße das, jeder vierte Flüchtlinge kommt einfach so. Und selbst wenn es knapp die doppelte Zahl insgesamt wäre (1,5 Millionen) … das wäre immer noch jeder 8. Asylant. Wir brauchen nur an die Straße zu denken, in der wir wohnen, und einmal im Geiste auszählen, wie viele Nachbarn das wären, die hier völlig unbekannt so „leben“.

Die Zahl 200.000 ist natürlich überhaupt nicht alarmierend. Denn gleichzeitig wurde in den Nachrichten verkündet, dass sich irgendein zuständiges Amt (Verfassungsschutz oder BKA) überhaupt keine Sorgen darüber macht, dass hier Terroristen mit ins Land geschleust werden. Ihnen ist nämlich kein einziger Fall bekannt, bei dem auch nur ein Verdacht besteht.

Nee, klar. Das passt gut zu der obigen Zahl. Auch machen sich unsere Sicherheitskräfte gar nicht so arg viel Sorgen, „wir“ sind nämlich gut gerüstet gegen größere Terroranschläge, die Polizei wird dafür teils speziell ausgebildet. Es beruhigt mich ungeheuer zu wissen, dass die Polizei nach einem Anschlag flugs die Leichenteile zusammenräumt, oder was soll mir das sagen? Das passt auch besonders gut zu den Berichten, dass die Polizei derzeit sowieso völlig überlastet ist.

Ich frage mich echt, für wie doof man mich so hält. Mich und viele andere.

Kriegsgewinnler

Es war allen klar, oder? Irgendjemand möchte sich an den Flüchtlingen eine goldene Nase verdienen.

Ein Beispiel einer Frau aus meinem Bekanntenkreis: Sie wohnt hier in einem sozialen Wohnungsbau“silo“, schon seit Jahrzehnten sozialer Brennpunkt. Dort gibt es sehr viele Leerstände, weil selbst Sozialmieter keine Lust haben, diese renovierungsbedürftigen Wohnungen zu beziehen. Dreimal dürft Ihr raten, was passiert: Den jetzigen Mietern wurde angekündigt, dass die Leerstände nun von Flüchtlingen bezogen werden. Und wie lesen wir auch immer wieder? Dass die Gemeinden selbstverständlich ortsübliche Mieten bezahlen. Ja, Besitzer eines großen Gebäudes müsste man jetzt sein, an dem man lange nix mehr gemacht hat. Die Nase juckt.

Natürlich macht auch die Biobranche nicht Halt. Da gibt es zum Beispiel den überaus peinlichen „Refugee Welcome“ Tee von Sonnentor (hier). 1,50 Euro spendet Sonnentor für jede verkaufte Packung. Die Packung ist 20 Cent teurer als andere Teepackungen mit Beuteltee. Klingt gut, nicht wahr? Sonnentor spendet 1,30 Euro und der Käufer zahlt 20 Cent mehr?

Nö. Ich habe einen anderen Tee zum Vergleich genommen. Der Refugee Welcome-Tee hat einen Kilopreis von 16,16 Euro, ein Chia Gewürztee Bio (Packung: 3,29 Euro) kostet 9,19 Euro pro Kilo. Klingt schon nicht mehr so beeindruckend, oder?

Die Portofreigrenze liegt bei 30 Euro. Die ändert sich z.B. nicht, wenn ich diesen Tee ins Körbchen packe (gerade probiert), der Satz: „Ab 30,- Euro (brutto) Warenwert stellen wir Ihre Bestellung in ganz Österreich und Deutschland versandkostenfrei zu. Liegt der Warenwert darunter, werden 5,90 Euro innerhalb Österreichs und 7,90 EUR innerhalb Deutschlands für den Versand verrechnet. Die Bearbeitungs- und Zustellkosten für weitere Länder finden Sie hier.“ bleibt unverändert.

Aber mit so einem hübschen „Refugees Welcome“ (warum eigentlich nicht ‚Seid-gegrüßt-Flüchtlinge‘? ist das zu deutsch? 😉 ) kann man natürlich den Kunden das Geld viel besser aus dem Täschchen locken.

Wer weitere Beispiele für Abzockerei über Flüchtlinge kennt, immer her damit.

Ist das Journalismus?

Heute las ich – über Facebook bleibt einem ja allerhand nicht erspart – einen Zeitungsbeitrag eines Wochenblattes, Altötting, wo über eine syrische Familie berichtet wird, die wegen ihrer Unterbringung in einer Jugendherberge draußen in Sitzstreik ging und erst unter Androhung, das Kind werde ihnen weggenommen, schließlich doch in die Jugendherberge umzog (hier). Das ganze fand im Ort Burghausen statt, laut Wikipedia hat der Ort gut 17.000 Einwohner, also ein überschaubarer kleiner Ort mit starker Chemie-Industrie.

Die Familie bemängelte: Das sei nicht der Standard, den sie von Syrien gewohnt seien. Essen verweigerten sie, weil das (einjährige) Kind keine Nudeln essen würde.

Dies hat der „Journalist“ alles aus zweiter Hand. Natürlich, ich betone das immer wieder, wird es unter so vielen Flüchtlingen auch einen Prozentsatz geben, der kriminell ist oder unmögliche Forderungen stellt. Aber hier würde ich doch als Journalist einmal nachhaken. Wer ist so bekloppt, dass er sich lieber draußen in Nasse und Kälte hinsetzt, als in einer deutschen Jugendherberge zu übernachten? Wo verweigert eine ganze Familie das Essen, weil das Kind keine Nudeln mag? Gab es nur Nudeln und nichts dabei? Ich hätte da als Journalist ein bisschen weiter gebohrt.

Aber es kommt noch besser: „Die ist bereits der zweite Zwischenfall mit einer Asylbewerberfamilie in Burghausen. Bereits im Juli hatte eine Familie lautstark vor der Burghauser Polizeidienststelle nach einer besseren Unterkunft verlangt. Damals hieß es, es handle sich um eine Familie aus Libyen, inzwischen ist bekannt geworden, dass die Familie aus Pakistan stammt.“

Hallooooo????? Gehen da bei einem Journalisten keine Alarmglocken los, wenn zwei Familien, eine sogar vor der Polizeidienststelle, lautstark nach einer anderen Unterkunft verlangen? Familien mit völlig anderem Hintergrund? In so einem kleinen Ort?

Egal, was in Burghausen passiert ist – ich würde da mehr wissen wollen. Journalisten gehen aber heute nicht mehr so gerne auf die Straße und recherchieren. Lieber mit dem Kumpel von der Bürgermeisterverwaltung telefonieren und schnell einen abfälligen Artikel schreiben.

Die Kommentare in Facebook sind dann auch dementsprechend „Sollen sie doch hingehen wo sie hergekommen sind.“ Da kommt mir allerdings die Nudel in der Suppe hoch!

 

Frau Merkels Schuld

Wenn ich die Stimmungslage beurteilen sollte, wie sie im Moment in Deutschland herrscht – aus meinem Bekannten- und Freundeskreis -, so könnte ich es wie folgt zusammen fassen:

  • Niemand hat etwas gegen einen Flüchtling als einzelnen Menschen
  • Es werden schwere Probleme gesehen, die niemand möchte
  • Es wird ein deutlich härter-konsequenterer Umgang mit Flüchtlingen gefordert, die hier fehl am Platze sind, weil sie entweder keinen echten Grund haben für ihre Flucht oder nicht einmal grob bereit sind, sich den hiesigen Gepflogenheiten anzupassen (Verweigerung von Essensausgabe von weiblichen Helfern u.ä., von Massenschlägereien ganz zu schweigen).

Was mich jedoch verwundert, ist die zunehmende Polarisierung gegen Angela Merkel. Natürlich waren einige ihrer Einladungen völlig deplatziert und dass sie am Kurs festhält, lässt fehlenden Kontakt mit der Bevölkerung vermissen – das ist ja heutzutage aber fast normal.

Nein, Frau Merkel ist nicht die Person, auf gegen die alleine sich der Unmut richten sollte. Hier ist ein freies Land. Was wäre, wenn das gesamte Kabinett zurückträte und sagte: „Tut uns leid, das ist gegen den Wunsch unserer Wähler, gegen den gesunden Menschenverstand (erlaube ich mir hier einmal zu sagen), wir treten zurück.“ Ist auch nur einer zurückgetreten? Frau Nahles klebt an ihrem Amt genauso wie ein Sigmar Gabriel oder ein de Maizière. Bürgermeister veralbern besorgte Eltern in Orten, wo in einer Kindergarten-Turnhalle 40 männliche Asylbewerber untergebracht werden sollen (in der Nähe von Worms), es fände dadurch eine Bereicherung statt.

Kindertagesstätten werden bestreikt. Warum werden nicht Einrichtungen bestreikt, wo Massenschlägereien stattfinden? Warum sagen die Menschen, die politisch nicht rechts gruppiert werden möchten und sollten, immer noch nur hinter vorgehaltener Hand, dass sie diese Mengen von Flüchtlingen einfach nicht wollen, aus welchen Gründen auch immer?

Öfter schon habe ich Mails erhalten, ich sei mutig. Ich weise das zurück, ich bin überhaupt nicht mutig. Ich sage meine Meinung in dem Vertrauen, das dies immer noch ein Land ist, in dem ich mich über politische Zustände frei äußern kann. Es passiert auch nichts. Ich erhalte weder Drohmails noch beschimpft mich irgend jemand. Warum? Weil ich nicht emotionale Wellen aufpeitsche, nicht jeden meiner Sätze mit 3 oder 5 Ausrufezeichen versehe, sondern weil ich Argumente sachlich vortrage, wovon ich überzeugt bin, und Fragen stelle. Auch das kann jeder.

 

Obergrenze für Flüchtlingsstrom

Heute morgen kam es in den Nachrichten und es kann mittlerweile auch schriftlich nachgelesen werden. Brandenburgs Ministerpräsident (Woidke) fordert einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge. Seine Begründung zeugt für mich davon, dass hier in Deutschland nur noch Apparate zählen, Geld – aber nicht die Bevölkerung:

„Die Kanzlerin muss Wege aufzeigen, um die hohen Flüchtlingszahlen zu verringern“, sagte Woidke der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Das Asylrecht kenne zwar keine Obergrenzen. „Bei der Belastbarkeit der Länder und Kommunen gibt es aber faktische Grenzen und denen nähern wir uns rasant“, warnte Woidke.

Ach, so. Die Bevölkerung kennt keine Obergrenzen, die ehrenamtlichen Helfer arbeiten am liebsten zweimal um die Uhr. Ob eine massive Zuwanderung arbeitsloser Muslime, die nun bald auch ihre Familien nachholen werden, irgendwo die Belastbarkeitsgrenze der Menschen hier überschritten hat, weiter überschreiten soll – das alles ist völlig egal? Nur die politischen Apparate zählen?

Belastbarkeit der Länder und Kommunen… das lasse ich mir mal auf der Zunge zergehen. Politiker wissen nichts von Überbelastung ihrer Wählerschaft, nur wenn die Wahl nahe rückt, dann erinnern sie sich plötzlich, dass Deutschland kein Netz aus seelenlosen Kommunen mit Geldeinsaug- und -ausspuckmaschinen ist. Wetten, wenn die Wahlen näher kommen, wird einigen auf einmal klar, dass da vielleicht das eine oder andere Menschlein die Schnauze voll hat? Ich hoffe nur, dass es bis zur nächsten Wahl eine Partei gibt, die ich überhaupt noch wählen kann. CDU, SPD, Grüne und Linke – ihr Gegeifere macht mich krank. Es gibt darunter ja immer noch einige, die allen Flüchtlingen Zugang gewähren  wollen, möglichst ohne Bedingungen. Die anderen merken langsam, dass die Wählerschaft ihnen weghüpfen könnte. Deshalb kommen dann so Aussprüche wie von Herrn Woidtke. Und auf das andere Ende vom Spektrum habe ich auch keine Lust, ich stehe nicht „rechts“ (auch wenn ich vermutlich von einigen dort bereits angesiedelt werde, inklusive Teilen meiner eigenen Familie 🙂 ).

Ich bin keine Kommune, ich bin keine Gemeinde, ich habe ein Gesicht, ich habe eine Stimme und ich tue das Einzige, was ein normaler Bürger tun kann, der das Steuergeld verdienen muss, das andere wie ein Manna vom Himmel verteilen: Ich sage: Nein, nicht so.

 

Dumme Sprüche

Über sinnlose dümmliche Sprüche, die voll an der Wahrheit vorbeischrabben, mokiere ich mich schon seit längerem. Meist kommen sie aus der Ecke, wo eh alles mit Zuckerguss übergossen wird und Pseudophilosophie die Massen beeindrucken soll. Wenn alle die Sprüche, die ich so in Facebook geteilt sehe, auch nur von einem Zehntel derer befolgt würden, die sie  teilen und gutheißen, wären wir schon fast im Paradies 😉

Leider kommen solche auch aus Ecken, von denen man annehmen sollte, sie sind seriös. So hat auch eine Organisation, die sich für Flüchtlinge einsetzt (sorry, Namen vergessen!) einen Spruch wiederholt, den ich auf Facebook öfter geteilt sah:

„Keiner verlässt freiwillig seine Heimat!“

Sind wir jetzt beeindruckt und denken: „Stimmt, ich würde auch nur gehen, wenn’s mir hier richtig schlecht geht!“?

Ich finde diesen Spruch ausgesprochen dumm, manipulierend und verlogen.

Als ich meinen Kollegen  fragte, warum er unfreiwillig seine englische Heimat verlassen hat, schaute er doch recht verdutzt aus der Wäsche. Er ist nicht der einzige und es beschränkt sich nicht auf Europa: Deutsche wandern nach Thailand, Afrika, Amerika, Australien, Neuseeland usw. aus. Sie tun das nicht, weil sie hier verfolgt werden, weil ihr Leben bedroht ist oder weil sie hier restlos unglücklich sind. Sie tun es vermutlich, weil sie sich in einem anderen Land etwas erhoffen, was sie hier nicht bekommen, aber das ist etwas anderes als Unfreiwilligkeit.

Wer mir mit solchen hohlen Sprüchen kommt, hat bei mir schon verloren. Ich bin natürlich offen für Argumente beim Thema Flüchtlinge, glaube lieber, dass die meisten wirklich keine andere Wahl hatten – aber ein „echter“ Flüchtling hat so einen sinnlosen Spruch nicht verdient. Richtiger wäre: „Hundertausende von Menschen verlassen nicht freiwillig ihre Heimat“. Aber dann müsste man ja zugeben, dass die Zahlen hier wachsen und wachsen, und das darf ja keiner wissen, oder?

Bitte nicht teilen!

Im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik kursieren im Internet die wildesten Stories, die sowohl bezeugen, was für wunderbare Menschen durchweg alle Flüchtlinge sind, als auch solche, die anhand von Augenzeugenberichten, meist anonym, irgendwelches Fehlverhalten von Flüchtlingen aufzeigen und dann gerne einen Schluss auf alle ziehen. Wenn wir 1 Million Menschen innerhalb kürzester Zeit und relativ unüberprüft (Grenzgänger abseits der offiziellen Übergänge) im Lande haben, da wird es rein statistisch darunter sehr nette, nicht so nette und gar nicht nette Personen geben. Deshalb finde ich solche Einzelberichte eher unwürdig. Warum z.B. ist eine Familie ganz erstaunt, bekommt unendliche Klicks in Facebook, weil Asylanten beim Heckeschneiden helfen und nichts dafür haben wollen? Hat das mal jemand überprüft? Ein anderer „Augenzeugenbericht“ über den Besuch in einem Flüchtlingsheim ist entsetzt über die trägen jungen Flüchtlinge, die einen 60-jährigen Mann einen Tisch tragen lassen, ohne mal zu helfen. Es wird nicht einmal eine Stadt genannt. Ein Name schon gar nicht. Also lege ich das ebenso zu den Akten: „Wenn es überhaupt stimmt – so ist das statistisch ohne Bedeutung“.

Mir geht es nicht darum, ob Flüchtlinge schlechte oder gute Menschen sind, das werden sie genauso gut sein wie alle anderen Menschen auf dieser Welt. Mir geht es um den Umgang der Politiker mit der deutschen Bevölkerung in diesem Zusammenhang, wie uns rosa Bilder vor die Augen gehalten werden („Bereicherung“), wie die Problematik alleine der Zahlen unter den Tisch gekehrt wird. Es sind in diesem Jahr zwei Großstädte voller Flüchtlinge nach Deutschland gekommen (Grundlage: Wuppertal mit ca. 400.000 Einwohnern), und da soll ich glauben, das macht überhaupt keine Probleme, wir haben Geld und Platz satt? Nein. Ich möchte einmal die Wahrheit hören, was uns an finanzieller Belastung und anderen Problemen ins Haus steht. Darauf habe ich ein Recht, finde ich.

Deshalb veröffentliche ich im folgenden eine Email, die ich gestern nach Erscheinen meines morgendlichen Artikels erhielt und die ich ohne Namen hier poste. Und genau deshalb möchte ich nicht, dass dies irgendwie und irgendwo geteilt wird, weil auch dies anonym ist.

Übrigens: Es steht jedem frei, der wissen möchte, wie Flüchtlinge sich verhalten, sich freiwillig den Helfern anzuschließen. Ein persönlicher Eindruck ist unvergleichbar mit allem Geschwätz aus dem Internet. Hier nun die Email:

Ich sprach letztlich mit dem Fahrer eines Lieferunternehmens. Er ist mit seinem Job unzufrieden und schimpft auch öfters auf seinen Chef und lässt kein gutes Haar an ihm. Ich versuche solche Gespräche zu vermeiden, denn da sag ich mir, wenn es wirklich so schlimm ist, dann soll er sich doch einen anderen Job suchen. Jedenfalls kamen wir auch einmal auf die Flüchtlinge zu sprechen. Ich habe dazu ein paar kritische Anmerkungen gemacht, denn mir ist es noch gut im Sinn, als vor 20 Jahren wir schon einmal ein Problem mit Asylanten hatten. Da wurde eine meiner Töchter gerade eingeschult und in ihrer Klasse waren 3 von 4 Schülern Asylanten, die alle 4 Wochen wechselten, weil sie dann an eine andere Stelle von Deutschland verteilt wurden und dann kamen wieder die nächsten in die Klasse. Ich habe meine Tochter aus der Schule genommen, weil das für uns kein Zustand war, meine Tochter hat kaum etwas gelernt. Die Direktorin meinte damals, dieses Opfer müssten wir bringen und hat mir für den Schulwechsel noch Steine in den Weg gelegt. Dies habe ich u.a. dem jungen Mann erzählt und gesagt, man kann nur hoffen, dass man aus den Zeiten damals gelernt hat, sonst würde es bestimmt bei der Menge an Flüchtlingen zu Unruhen kommen. Daraufhin hat mich dieser Mensch auf das Übelste beschimpft, ich würde rechtes Gedankengut äußern und ob ich ein Nazi sei… Ich habe ihn ganz ungläubig angeschaut, ich war über diesen Ausbruch total erschrocken. Er meinte, wir müssten noch viel mehr Flüchtlinge aufnehmen usw. Ich habe dieses Gespräch dann abgebrochen, aber es hat mich gedanklich noch eine Weile beschäftigt. Sind wir wirklich schon so weit, da man auch vor eigenen Landsleuten nichts Kritisches mehr sagen darf? So langsam denke ich, die Leute tragen Scheuklappen.