Meinungsfreiheit, die ich meine

20. Oktober 2012: Ende der Diskussion

Manch einer besucht meine Seite noch nicht so lange und wundert sich vielleicht, warum ich scheins gelegentlich Diskussionen abwürge, andererseits gerne zu Kommentaren ermuntere.

Nun, dies ist ein Blog. Hmmm, nicht ganz richtig: Dies ist MEIN Blog 🙂 Das hat gewisse Folgen. Zum Beispiel lege ich hier den Umgangston fest. Das ist anders als in YouTube, wo teils Unverschämtheiten ausgeteilt werden (immer schön anonym natürlich), dass ich oft nur staunen kann. Hier im Blog muss das nicht sein. Gegenseitiger Respekt, das sage ich immer wieder, ist angebracht. Das heißt nicht nur, dass ich andere Leute nicht beschimpfe, sondern auch ihre Meinung nicht abqualifizieren lasse. Ich achte also auch darauf, dass Kommentatoren andere Kommentatoren nicht „niedermachen“. Ich möchte, dass sich viele hier wohl fühlen. Alle geht wohl nicht 🙂

Dann gibt es natürlich Kommentatoren, die nicht meiner Meinung sind. Nichts dagegen. Auch nichts dagegen, wenn sie diese Meinung in einem Kommentar – ordentliche Sprache vorausgesetzt – kund tun. Nur bitte erwartet nicht von mir, dass ich meine Meinung hier endlos durchdiskutiere. Ja, ein, zwei, manchmal auch drei Mal lasse ich das hin- und hergehen. Dann ist es vorbei und ich schließe eine Diskussionsrunde. Denn erstens mag ich keine Diskussionen um der Diskussion willen, das finde ich extrem müßig. Außerdem ist meine Meinung ja bekannt, jeder kann leicht herausfinden, wie ich zu bestimmten Themen stehe und das werde ich nicht alle naslang wieder auseinander legen und schon gar nicht „verteidigen“. Dies ist ein Informationsblog, der natürlich auch von Kommentaren lebt. Ich meine: Was soll eine Diskussion über die Grundregeln der Vollwert auf einem Vollwertblog? Wer geht denn in ein vegetarisches Forum und preist dort Fleischgerichte an? Mag sein, dass es das auch gibt. Aber das ist eben auch der feine Unterschied zwischen einem Forum und (m)einem Blog.

Ich habe auch schon gehört, ich würde keine andere Meinung gelten lassen. Hmmm, in gewisser Weise stimmt das sogar 🙂 Denn wie sagte ich oben bereits: Dies ist mein Blog. Wohlgemerkt: Ich will damit nicht jegliche andere Meinung unter den Tisch kehren. Nur ein für alle Mal klarmachen, dass ich hier Diskussionen, bei denen ich absehen kann, dass sie sinnlos sind, weil beide Seiten ihre Meinung haben, beende. Ich sehe einen Blog ähnlich wie eine Zeitung: Ich veröffentliche Artikel und meine Leser können dies kommentieren, quasi wie in einem Leserbrief. Im Gegensatz zu einer Zeitung nehme ich mir die Zeit und beantworte jeden Kommentar. Das ist mein Service für meine Leser. Ich bin aber keine öffentliche Institution, die verpflichtet ist, irgendwelche Stimmen auch noch zu hören.

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Wer dies jetzt zitieren möchte, beachtet bitte: Dieser Passus über die Meinungsfreiheit gilt…. für den öffentlichen Raum! Genauso wie niemand in seinen eigenen vier Wänden sich alles anhören muss, was andere zu sagen meinen, gilt das auch für Foren und Blogs.

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Bloggerie, Bloggera

Kommentar vom 21. Juni 2010: Was ist ein Blog?

Als erstes sei gesagt, dass es mein Sprachempfinden stört, dass es häufig heißt „das Blog“. Für mich ist es „der Blog“ – der Duden lässt beides zu, was mich beruhigt 🙂

Wikipedia definiert Blog wie folgt:

Ein Blog […] ist ein auf einer Website geführtes und damit – meist öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal. Häufig ist ein Blog „endlos“, d. h. eine lange, abwärts chronologisch sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umgebrochen wird. Der Herausgeber oder Blogger steht, anders als etwa bei Netzzeitungen, als wesentlicher Autor über dem Inhalt, und häufig sind die Beiträge aus der Ich-Perspektive geschrieben. Das Blog bildet ein für Autor und Leser einfach zu handhabendes Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen. Meist sind aber auch Kommentare oder Diskussionen der Leser über einen Artikel zulässig. Damit kann das Medium sowohl dem Ablegen von Notizen in einem Zettelkasten, dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrungen als auch der Kommunikation dienen. Insofern ähnelt es einem Internetforum, je nach Inhalt aber auch einer Internet-Zeitung.

Im Gegensatz zu einem Forum bestimme ich in einem Blog die Themen, bestimme ich den Gang der Diskussion und bestimme ich, was veröffentlicht wird und was nicht. Ein Blog ist daher nicht ganz so arbeitsintensiv wie ein Forum, was auch der Grund ist, warum ich einen Blog begonnen habe, und nicht z.B. ein Vollwertforum – außerdem gibt es ja da schon ein ausgezeichnetes, warum Arbeit verdoppeln?

Wie auch meine Webseite ist der Blog etwas, das mir (und natürlich auch meiner Leserschaft) Freude machen soll. Was nicht heißt, das alles, was ich anspreche, erfreulich ist. Leider nicht. Meine Webseite genau wie der der Blog sind kostenlose Angebote, die von mehr als Tausend (im Falle der Webseite) und mehreren Hundert (im Falle des Blogs) Menschen täglich genutzt werden. Ich verwende einen Großteil meiner Freizeit neben einer Vollberufstätigkeit dafür. Ich erwähne dies hier noch einmal, nicht weil ich jetzt viele viele „Oh danke!!“ erwarte 🙂 Mir ist nur wichtig, dass immer klar ist, dass dies eine freiwillige unbezahlte Leistung ist, die mir Spaß machen muss. Damit mir das Spaß macht, wende ich eben in seltenen Fällen das Recht der Blogherrin oder im Zeitungssinne: der Herausgeberin an.

Es gibt seltene Fälle, wo sich Besucher oder Besucherinnen im Ton vergreifen, obwohl ich schon auf der Seite „Verhaltensregeln für diesen Blog“ deutlich angesprochen habe, dass ich das nicht hinnehme. Ich habe genug Selbstbewusstsein, um zu wissen, dass ich, um ein Beispiel zu nennen, Anfängern in der Vollwert in vielen Dingen überlegen bin – sachlich, nicht menschlich. Dafür erwarte ich ebenso Akzeptanz. Wir können hier alle viel lernen, ich ja auch. Es gibt immer wieder Kommentare, wo ich dann schreibe: „Oh, das habe ich nicht gewusst!“ Das ist keine Schande. Ein Blog ist auch eine schöne Möglichkeit, Wissen untereinander auszutauschen. Und das hebt ihn in Lebendigkeit auch von einer Zeitung ab.

Von meinen Lesern wünsche ich mir Respekt für die Beiträge. Darunter verstehe ich z.B., dass Leser meine Beiträge sorgfältig lesen, bevor sie irgend etwas selbst schreiben. Wer keine Lust oder Zeit hat, einen Beitrag sorgfältig zu lesen – kein Problem! Aber man muss ja nicht zu jedem Beitrag etwas schreiben. Außerdem erwarte ich Respekt untereinander. Wenn ich eine andere Meinung habe als du, ist da ein Problem? Ich sehe da keines, solange eine gegensätzliche Meinung mit menschlicher Rücksichtnahme geäußert wird, und dazu zählen auch Wortwahl und Tonfall. Das beziehe ich selbstverständlich nicht nur auf mich, sondern auch auf den Kontakt zwischen der Blogleserschaft untereinander oder auch zu Verfassern von Gastbeiträgen.

Ich handhabe das hier wie eine Zeitung. Ich stelle Artikel ein und wer möchte, kann sie lesen. Wer möchte, kann Leserbriefe in Form von Kommentaren dazu schreiben. Da ich ein geduldiger und ausgeglichener Mensch bin, gehe ich gerne auf die Nöte und Zweifel, oder auch die Freude und Anregungen meiner Leser ein. Ich nehme mir gleichzeitig genau wie jeder Zeitungsherausgeber das Recht, Kommentare so wie Leserbriefe gelegentlich zu kürzen oder zu ändern, wenn ich das für richtig halte. Es kommt übrigens nur äußerst selten vor, ich glaube seit Bestehen des Blogs in drei Fällen.

Dieser Blog ist eine öffentliche Meinungsäußerung von mir, aber kein öffentlicher Platz, auf dem das Recht nach freier Meinungsäußerung beansprucht werden kann 🙂

Von den Lesern und Leserinnen meines Blogs weiß ich, dass viele meinen Blog wie eine Art Vollwert-Tageszeitung konsumieren. Mit diesem Gedanken fühle ich mich sehr wohl.