Eine gründliche Reform muss her

Mittlerweile haben wir alle verstanden, dass unsere Sprache diskriminierend und vieles andere ist. Beste Bewegungen sind im Gange. Heute möchte auch ich einen kleinen Beitrag leisten.

Es geht um ‚die Butter‘. Man sieht schon auf den ersten Blick, dass es ein feminines Wort ist (in gewissen Landstrichen versuchen sie das durch Verwendung von ‚das Butter‘ zu umgehen).

Woher kommt das Wort Butter? Es ist eine Zusammenziehung von B(ruthenne) und (M)utter. Der reine Bezug auf Menschen, die gelegentlich menstruieren, ist viel zu eindeutig. Die Männer müssen eingebunden werden. Nein, nicht nur die! Alle Menschen müssen sich in der Butter wiederfinden.

Dafür haben wir bereits ein probates Mittel: Das absolut niemanden diskriminierende Sternchen (*), das als eine kleine Lücke in der Sprache auftaucht. Daher bitte ab sofort nur noch _utter sagen und *utter schrreiben. Wichtig ist die kleine Pause. Statt:

Ich möchte bitte ein Päckchen Butter (pfui!), jetzt:
Ich möchte bitter ein Päckchen … utter (sehr gut!).

Werbung

Wieder was dazugelernt

Während eines Lebens entstehen neue Begriffe. Da kann man jeden Tag was dazulernen. Heute stieß ich auf den knackigen Begriff Biofrau. Spontan dachte ich, das sei eine Frau, die sich dem biologischen Anbau etc. 100%ig zugewandt hat.

Mitnichten. Biofrau (und Biomann) entspricht der Begriff Cisgender. Ebenfalls neu in meinem Vokabular. Und was heißt das nun?

Hier die Definition (aus hier):
Cisgender (lat. cis- „diesseits“) und engl. gender („Geschlecht“) ist das Gegenteil von Transgender (lat. trans- „jenseitig“, „darüber hinaus), bezeichnet also Menschen, deren Geschlechtsidentität mit ihrem körderlichen Geschlecht übereinstimmt. Dies trifft auf die allermeisten Menschen zu, Cisgender ist also der entsprechende Fachausdruck.

„Das trifft auf die meisten Menschen zu“. Echt? Wie lange noch darf man das sagen? 😉

Im Zoo arbeiten

Nein, ich habe das nicht vor. 😉 Im Zoo gibt es Bereiche, die dem Pflegepersonal vorbehalten sind. Auf dem Foto könnt Ihr sehen, wie sie abgegrenzt sind:

Der Zoo ist also noch nicht vom Genderwahnsinn befallen. Man stelle sich auch nur mal die Kosten vor, wenn das geändert würde. Auf jeden Fall müssten alle Metallschilder erneuert werden, es entstehen Kosten für Druck, Material und Montage.

Wenn jetzt aber gegendert werden soll, muss ja mindestens „Tierpflegepersonal“ statt Tierpfleger stehen. Hübsch lang, hübsch unübersichtlich und teuer, denn das passt nicht mehr in eine Zeile. Das heißt, es wird auch noch mehr Material benötigt, die Schilder müssen eine Zeile höher sein. Dies aber wieder bedingt, dass die Holzbasis auch erneuert werden muss: Beides ist nicht nachhaltig. Und noch teurer.

Andere Auswüchse werden wegen Platzbedarf wiederum teuer: Tierpfleger:innen, Tierpfleger und Tierpflegerinnen, TierpflegerInnen, Tierpfleger (mwd) usw.

Ich hoffe, es ist nicht nur das Geld, dass die Zooleitung abhält, den Auswüchsen grammatisch Unkundiger zu folgen, sondern auch die Einsicht, dass es Quatsch ist.

Ja, bei einer kleinen Ansprache sollte der Redner schon sagen: „Lieber Tierpfleger und Tierpflegerinnen“, denn da geht es um die einzelnen Personen.

Ich amüsiere mich beim Studium von Online-Artikeln immer über die herrliche Inkonsequenz. Da nerven Sie mit beiden Formen in drei Sätzen (Die Redakteure und Redakteurinnen gingen zu den Politikern und Politikerinnen und befragt sie zu dem Hintergrund der Mörder und Mörderinnen). Und dann auf einmal, plopp, taucht dann doch wieder eine Einzelform auf, das generische Maskulinum.

Solch ich mal sagen, warum das meiner Ansicht nach passiert? Weil irgendwann der gesunde Menschenverstand überhand nimmt und den Doppelquark selbst nicht mehr sehen kann. So folgt dann drei Zeilen später: „Die anwesenden Polizisten nahmen niemanden fest.“

Achtung, dies ist ein erfundenes Textbeispiel 😉

Gendern – mein Lieblingsthema

Ich weiß gar nicht, ob die Mitläufer beim Gendern sich klar machen, welche Unklarheiten sie durch sich einschleichende Ermüdung beim Gendern schaffen. Da nehme ich doch mal wieder ein Beispiel einer Nachricht von Radio Wuppertal.

Wir haben hier also die Frage nach Impfungen für Busfahrer:innen. So weit – so schlecht. Aber dann lese ich, dass Busfahrer in die Prioritätsstufe 3 aufgenommen werden sollen. Schade, offensichtlich bleiben die Busfahrerinnen ungeimpft.

Und das ist noch etwas, was die Genderei mit sich bringt: Mehr Unklarheit als vorher. Je mehr Busfahrerinnen ich bei der Arbeit sehe, um so eher werde ich beim Sammelbegriff „Busfahrer“ natürlich auch an die weiblichen Beschäftigten dämpfen. Okay, bei dem Text oben kann ich mir ausrechnen, dass es ein Versäumnis ist. Oder nicht?