Immer wieder reiben uns sensationslüsterne Redakteure irgendwelche Notfalllisten unter die Nase, was man alles zu Hause haben soll, wenn Strom und Wasser ausfallen. Ich sehe das nicht. Ich habe mir keine solchen idiotischen Notvorräte zulegen. Das Problem ist nämlich: Wenn kein Notfall auftritt, muss ich das alles essen. Und dann natürlich auch wieder auffüllen. Also etwa 50 % meines Esslebens gehen dann für den rechtzeitigen Verzehr meiner getrockneten Notvorräte drauf.
Mit Belustigung habe ich festgestellt, dass wir durchaus für solche Notlagen gerüstet sind. Für zehn Tage reichen sowohl unsere Haferflocken als auch unsere Hafermilchvorräte. 🙂
Ich probiere ja immer gern Rezepte aus, die irgendwo auf Packungen stehen, weil sie meist profimäßig sind und nachgearbeitet werden können. Häufig ändere ich einiges.
Heute habe ich mir ein leckeres Rezept vorgenommen, das auf einer Packung Kernflocken steht. Es kommt gleich in den Ofen 🙂 Natürlich habe ich einige Änderungen vorgenommen.
Wer macht mit? Wer ändert die Zutaten nach seiner Essensweise um oder backt es identisch nach? Einsendungen an meine Email-Adresse mit genauen (abgewogenen Zutaten) und Foto(s) werde ich veröffentlichen.
Das Originalrezept geht wie folgt:
Zutaten für 25-30 Scheiben: 1 Würfel Hefe, 1 TL Zucker, 500 ml Milch (lauwarm), 750 g Mehl, 250 g Kernflocken, 1 EL Salz, 4 EL Kernflocken, 2 EL Milch zum Bestreichen
Zubereitung: Hefe in eine Schüssel bröckeln. Zucker und Milch hinzufügen und umrühren. 2/3 des Mehls gesiebt unterkneten. Restliches Mehl auf den Vorteig geben. Kernflocken und Salz am Schüsselrand verteilen. Teig an einem warmen Ort ca. 30 Min. gehen lassen.
Zutaten anschließend zu einem Teig verkneten. Ein oder zwei Brote formen, in Kernflocken wälzen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Mit Milch bestreichen und noch einmal 30 Minuten gehen lassen. Dann im vorgeheizten Ofen backen, dabei eine Tasse Wasser hineinstellen.
Ober-/Unterhitze: 250°C, Umluft: 230°C. Backzeit: ca. 30 Minuten
Tipp: 1-2 EL fein gehackte Kräuter oder Kümmelsamen geben diesem Brot eine besondere Note.
Angelehnt ist das Rezept an ein Rezept auf der Packung von Kölln Kernige Haferflocken. Das ist das zweite Rezept, das ich ausprobiert habe, und die waren beide prima. Wie immer, habe ich leicht abgewandelt… Das Rezept ist 100% vegan, wenn man „normales“ Marzipan nimmt. Eric, der weiß, dass ich beim Nachfolgebacken immer weiter experimentiere, bat mich inständig, diesen Kuchen bitte identisch nachzubacken.
Schon vor vielen Jahren liebte ich Packungen mit Rezepten. Früher war ja alles besser… 😉 Aber früher gab es auch auf den Billigpackungen von Vanillezucker, Backpulver usw. Rezepte. Heute nicht mehr. Insoweit ein weiterer Grund, diese Haferflocken zu kaufen (die mir, keine Werbung, von allen am besten schmecken).
Apfel-Marzipankuchen
24-cm-Springform
Teig
130 g Dinkelmehl 1050
70 g Kernflocken
1 P Weinstein-Backpulver
100 g gemahlene Haselnüsse
150 g Rohrohr- und Vollrohrzuckermischung
100 g Sonnenblumenöl
200 g Hafermilch
Die Zutaten mit dem Handrührgerät (Rührbesen) gründlich verrühren. Eine 24-cm-Springform mit Backpapier überspannen und Teig hineingeben.
Belag
250 g Honigmarzipan
300 g Äpfel, geviertelt, ohne Kerngehäuse (aber ungeschält)
1 EL Zitronensaft
Marzipan in 3-4 mm dicke Streifen schneiden und auf dem Teig verteilen, ich habe kreisförmig begonnen. Daher habe ich zum Ende rechteckige Streifen diagnol halbiert und die Lücken ausgefüllt.
Äpfel mit Zitronensaft zerkleinern/raffeln (bei mir: Thermomix 5 Sek./Stufe 5). Auf dem Marzipan verteilen und glattstreichen.
Streusel
80 g Dinkelmehl 1050
40 g Kernflocken
1 Prise Zimt
50 g Rohrohr- und Vollrohrzuckermischung
40 g Sonnenblumenöl
Mit dem Handrührgerät (Knethaken) vermischen, bis sich Streusel bilden, aber auch alle trockenen Zutaten erfasst sind. Die Streusel sind dann recht ungleichmäßig. Auf den Äpfeln so verteilen, dass die Fläche gleichmäßig bedeckt ist.
Backen
Ofen auf 160°C (Heißluft) vorheizen. Form einschieben und 55-60 Min. backen.
Hinweis
Wer keine 24-cm-Form hat, sollte bei den Streuselzutaten 50% mehr nehmen. Der Rest der Zutaten reicht auch für 26 cm.
Den Kuchen in der Form etwa 1 Stunde stehen lassen. Dann sinkt er in der Mitte etwas ein (ich hatte schon Panik, er sei total klischig, ist er aber nicht) und löst sich gut vom Rand.
Dass ich eine Zuckermischung verwende, hat küchenpraktische Gründe. Welche Sorte man nimmt, spielt keine Rolle.