Ich oute mich: Ich bin ein Dr.-Oetker-Fan. Das hat damit angefangen, dass ich mit 16 Jahren angefangen habe zu kochen. Meine Mutter war sechs Wochen im Krankenhaus, was tun? Ich habe mich freiwillig bereit erklärt, Vater und Bruder zu bekochen, obwohl ich praktisch keine Kocherefahrung hatte. Meine Bemühungen waren äußerst erfolgreich! Nach dem großen Dr. Oetker-Grundkochbuch, das es schon lange nicht mehr gibt. Ich habe mich akribisch an die Vorgaben gehalten, alles ist gelungen: von der ersten Gemüsesuppe, über gefüllte Kohlrabi bis zum Kuchen (Rehrücken).
Als ich von zu Hause ausgezogen bin, habe ich mit dem mir eigenen Komplettierungswahn begonnen, alle Dr. Oetker-Kochbücher aufzukaufen. Die waren damals, was heute viele versprechen, gelingsicher. Daher habe ich auch meine Vorliebe für präzise Gewichtsangaben.
Heute finde ich die modernen Kochbücher aus dem Hause Oetker nicht mehr so beeindruckend. Sie sind einfach nicht mehr so eine komplette Sammlung vieler einfacher und auch etwas komplizierterer Speisen. Trotzdem – ich blättere immer wieder in den alten und finde schöne Dinge. Einige habe ich gar nicht mehr, nun ja, ich war auch immer schon eine Freundin des gründlichen Aufräumens. Wird nicht gebraucht? Verschenken! Auch das Grundkochbuch habe ich erst weggeben und mir dann neu gekauft.
Aber auch heute noch überraschen mich Dr. Oetker-Waren gern. Da ist einmal die Trockenhefe. Die ist einfach die beste, die ich je ausprobiert habe. Ich sage nur „gelingsicher“.
Nun habe ich vor ein paar Wochen etwas Neues entdeckt. Vielleicht gibt es das schon Jahre, aber dann ist es mir entgangen: Vanillezucker (kein Vanillinzucker) auf Basis von Rohrohrzucker. Na, da kommt Freude auf!
Vollwertig ist das sicher nicht, aber mir gefällt er besser als „normaler“ Vanillezucker, den ich allenfalls versehentlich kaufe, weil in manchen Supermärkten die Vanillezuckerpackungen den Backpulverpackungen sehr ähnlich sehen. Herkömmliches, preiswertes Backpulver nehme ich gern für die Reinigung von Becken, Freihalten von Ausgüssen usw.