MyCook Test Nr. 15 – Und doch noch einmal Cashewnussmus
Ich war gestern doch fürbass erstaunt, wie schnell das Erdnussmus so toll wurde. Da habe ich beim ersten Mal mit dem Thermomix mehr rumgehampelt, allerdings hatte ich ihn auch erst wenige Wochen, deshalb ist ein Vergleich zu Ungunsten des Thermomix hier nicht fair.
Auch ging mir durch den Kopf, dass die Qualität der Nüsse bzw. ihre „Trockenheit“ mitverantwortlich für die Konsistenz des Nussmuses ist. Ich weiß das speziell von Mandeln, die ich immer bei der Birlin-Mühle kaufe – manchmal bekomme ich ohne Probleme ein ganz flüssiges Mandelmus, manchmal nur eine Paste.
Also hat mich – trotz meiner beeindruckenden Menge an Nussmus, das sich bereits im Kühlschrank befindet 🙂 – der Ehrgeiz gepackt. Ich habe jetzt die Rohkost-Cashewnüsse von www.prohviant.de verwendet, denn sie sind kein Bruch (wie die Cashews, die ich bei Bode kaufe) und von wirklich frischer Qualität. Wieder habe ich einiges dazu gelernt, auch über den MyCook. Auch habe ich gemerkt, dass Nussmus im MyCook besser wird, wenn die Menge nicht zu klein ist.
Vorgegangen bin ich wie folgt mit 600 g Cashewnüssen:
- 20 Sekunden auf Stufe 10
- 5 Minuten auf Stufe 5, ab und an mal Turbo. Jetzt hatte ich eine Paste; Gerät abkühlen lassen

- 5 Minuten auf Stufe 5 – 7, bis der MyCook von selbst auf 5 herunterschaltete, ab und an mit Turbo. Danach Gerät 30 Min. abkühlen lassen (Becher mit nassem Tuch umwickelt). Es war immer noch eine Paste.
- 5 Minuten auf Stufe 5, ab und an Turbo, und weil ich fertig werden wollte, habe ich nach einer Minute einen (!) Esslöffel Öl hinzugegeben. Also etwa 8-9 g Öl auf 600 g Nüsse, und jetzt erhielt ich ein wirklich fließfähiges Mus, wenn auch etwas zäher als das Erdnussmus.

Ich denke, ich hätte das auch ohne Öl hinbekommen, wenn ich nochmals gewartet und weitere 5 Min. angehängt hätte. Aber mir war die Lust einfach vergangen.

Das Reinigen des Geräts war wiederum genauso schwierig oder einfach wie beim Thermomix. Nur der Deckel ist wegen der Streben etwas komplizierter zu reinigen. Keine Ahnung, wofür die gut sind. Sie gestalten die Reinigung natürlich etwas langwieriger.

Der leere MyCook-Becher inklusive Messer wiegt 1294 Gramm. Nach gründlicher Entnahme des Nussmuses (wobei ich da nur mittelmäßig geduldig bin) ohne Herausnahme des Messers blieben knapp 20 g Nussmus im Becher. Ich habe es beim Thermomix nicht gemessen, aber rein von der Optik her scheint mir der Unterschied, wenn es da einen gibt, vernachlässigbar.

Eine Sache, die mich beim MyCook erst genervt hat und mir negativ erschien, weiß ich mittlerweile zu schätzen: Er zeigt mir deutlich, wann ich an seine Grenzen komme. Zum Beispiel springt ein lauter Ventilator an, wenn ich den Motor zu sehr quäle. Wenn Gerät und Becher durch mechanische Beanspruchung zu heiß werden, schaltet die Geschwindigkeit auf maximal 5 herunter. Ich kann dann immer noch die Turbotaste betätigen, aber wie ich von meinen ersten Versuchen weiß, schaltet das Gerät dann irgendwann ab. Vor allem seit ich hier von einer Leserin gelesen habe, deren Thermomix wegen Verschleiß durch Nussmus und schwere Teige noch innerhalb der Garantiezeit defekt war, denke ich: Was nützt mir das, wenn ich ein Gerät quälen kann, ohne dass es meckert, wenn ich dann nicht merke, dass ich es schädige?

Eine Sache, die beim Thermomix angenehmer ist: Die Folientasten sind mit nasser Hand einfacher zu bedienen als die Drehknöpfe am MyCook, deren Riffelung auch nich allzu stark ist.
Das Rezept des Tages ist ein Marmorkuchen. Ich habe mich da von Muffinluff anregen lassen, der Hauptunterschied ist, dass ich statt gekochten Sojabohnen Reisbrei (Herstellung: siehe den Test gestern) verwendet und Schokoguss aufgetragen habe. Ich bin sehr begeistert!
Marmorkuchen

- 175 g Gelbmehlweizen (oder Dinkel bzw. Weizen)
- 2 Teelöffel Weinstein-Backpulver (= 9 g)
- 1 Prise Salz
- 1 Löffelspitze Vanillepulver
- 90 g Reisbrei (100 g Reis/300 g Wasser)
- 50 g Cashewnussmus
- 50 g Sonnenblumenöl
- 100 g Honig
- 50 g Mineralwasser
- Butter für die Form
Für die Schokoschicht zusätzlich:
- 2 TL Kakaopulver ( 9 g)
- 20 g Agavendicksaft (oder Honig, ich muss den Agavendicksaft ja nur irgendwie aufbrauchen….)
- 35 g Mineralwasser
Für den Guss:
- 40 g Kakaobutter
- 35 g Honig
- 10-15 g Kakaopulver
Weizen mahlen, mit Backpulver, Salz und Vanillepulver in einer Rührschüssel für ein Handrührgerät mit Rührbesen vermischen. Im Magic Reisbrei, Nussmus, Öl und Honig verquirlen, mit dem Wasser zu dem Mehl geben und mit den Rührbesen verrühren, bis sich ein schwer reißender Teig ergibt. Eine kleine Kranzform (18 cm) einfetten. Zwei Drittel des hellen Teiges darin verteilen. Zum Rest den Kakao, den Dicksaft und die 35 g Wasser geben, gut verrühren. Der Teig ist relativ flüssig. Auf den hellen Teig geben und mit einer Gabel Spiralen durch beide Teigarten ziehen.
In den kalten Ofen geben, 30 Minuten bei 175 °C und 10 Minuten bei 150 °C backen. Dann im ausgeschalteten Ofen nachbacken lassen. Den Rand vorsichtig mit einem Messer lösen,

abkühlen lassen und den Kuchen lauwarm vorsichtig von der Form nehmen. Abkühlen lassen.

Für den Guss Kakaobutter mit Honig in einer kleinen Pfanne auf niedriger Einstellung zerlassen, in das Kakaopulver einrühren und den Kuchen von allen Seiten (außer von unten <G>) mit dem Guss bepinseln.
