Bruker und Ernährungswissenschaftler

Nur weil Ernährungswissenschaftler heute einhellig etwas empfehlen, ist es nicht unbedingt verkehrt.

Und nur weil ein Schulmediziner etwas sagt, muss das auch nicht per se falsch sein.

Ich finde das merkwürdig, wie es aus bestimmten Ecken immer tönt: „Ach, die sind nur auf Geld aus, die Ärzte“, sobald ein Arzt, vielleicht sogar ein Facharzt etwas sagt, oder „Die Ernährungswissenschaftler haben keine Ahnung!“.

Das heißt nicht, dass ich alles blind glaube, was diese Menschen mir sagen. Aber ich gestehe ihnen erst einmal das bessere Wissen zu. Dass ich kritisch bleibe, ist natürlich – es gibt in jedem Beruf Scharlatane.

Ketzer-Ute sagt:
Und wenn Bruker viel früher gelebt und bewiesen hätte, dass die Welt eine Scheibe ist, würden dann jetzt alle Bruker-Anhänger immer noch überzeugt sein, dass wir über eine flache Erde laufen?

Zweifel sind immer erlaubt, sowohl an etabliertem Wissen als auch an überholtem oder nicht belegtem, nur plausiblem Wissen.

 

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Maskenhysterie

Was haben eigentlich die Leute alle mit den Masken?

Ich habe zwei Ärzte in meinem Verwandten- und Freundeskreis, beide sagen: Die Maske bringt nichts gegen Viren, Atemschutzmasken schützen im medizinischen Bereich die Patienten vor den Ärzten. Nicht umgekehrt.

Richtig, hat jemand schon mal ein Krankenhaus gesehen, in dem die Patienten Atemschutzmasken tragen, die Ärzte aber nicht?

„In der Diskussion um eine Maskenpflicht in der Corona-Krise hat sich der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, differenziert geäußert. „Wenn die Masken im öffentlichen Leben, im Nahverkehr und beim Einkaufen dazu dienen können, den Infektionsgrad zu reduzieren, ist das für einen gewissen Zeitraum sinnvoll“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstag). Dennoch sei er kein ausgesprochener Verfechter einer Maskenpflicht: „Denn die Maske wird feucht und kneift. Der Träger fasst sich dann unter Umständen häufiger ins Gesicht“, sagte der Ärztepräsident.“ (Aus: hier)

Vor etwa einer Woche sagte der Leiter des Robert-Koch-Instituts, es sei wissenschaftlich zwar nicht erwiesen, dass Masken helfen, aber es sei ja plausibel. (ZDF-Nachrichten)

Ja, genau. Lassen wir doch all den Aufwand mit der Wissenschaft, halten wir uns an das, was plausibel ist.

Eine Maske hält sicher Staub auf. Aber ein Staubkorn ist dick im Vergleich mit einem Virus.

Abstand halten – ja, das ist nicht nur plausibel, sondern auch nachgewiesenermaßen hilfreich. Das kann zur Normalität werden.

„Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Susanne Schneider, sagte: „Die Maske wird bei der schrittweisen Öffnung unserer Gesellschaft, die wir uns sehr wünschen, im Straßenbild sicherlich zur Normalität werden. Zumal es immer mehr Angebote auch modisch ansprechender Stoffmasken gibt.““

Das ist keine Satire aus dem Postillon!

Erst Toilettenpapierhysterie, dann Maskenhysterie. Wobei – von mir aus kann eine  Maske tragen, wer will. Es ist psychologisch nachvollziehbar, dass viele sich beim Shoppen dann sicherer fühlen.  Freiwillig, empfohlen – bitte schön. Woher kommt aber dieser unsägliche Drang, dass alle nach Maskenpflicht schreien?

„Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg, spricht sich gegen eine allgemeine Maskenpflicht wie in Österreich aus. Wichtiger sei es, dass sich in der Öffentlichkeit alle konsequent an die Abstandsregeln halten und sich oft die Hände waschen. (Zitat aus: hier)“

Vermutlich gibt es eine psychologische Erklärung dafür, genau wie für das Horten von Toilettenpapier. Erstaunlich, dass es keine Toilettenpapierkaufpflicht gibt.

So war das, als ich diesen Beitrag schrieb. Mittlerweile hat dann NRW auch Maskenpflicht ab 27.4. Ehrlich – die spinnen allesamt.

 

 

Ärzte, jaja

25. Apr. 2015: Ärzte…

Ärzte sind Verwalter von Feingefühl, ganz klar. Und die Heilung der Patienten liegt ihnen sehr am Herzen, das wissen die meisten von uns aus eigener Erfahrung. Heute stelle ich den Bericht meiner Freundin Monika vor, der Tag war Gründonnerstag.

Gestern am frühen Abend sah ich im linken Auge russige Schleier, schwarze Körnchen in Schwaden. Oha. Ich dachte erst, mir sei etwas ins Auge gekommen. Abends war es weg, spät abends hatte ich weiße Blitze. Heute Morgen blitzte es immer noch. Ich wurde doch etwas beunruhigt, im Internet nachgelesen. Ups, Netzhautablösung KANN das sein, nicht so lustig.

Ich bekam doch langsam Angst, habe mich nach Augenarztpraxen im Netz umgesehen. Die in meinem kleinen Ort: Geschlossen. Die erste im nächst größeren Ort ABC: Geschlossen. Die angegebenen Vertretungen hätten Anfahrten von zig Kilometern erfordert. Dann eine große Praxis in ABC, einfach zu erreichen: Ja, (nette Frau an der Rezeption), wäre besser, ich ließe das untersuchen.

Meine Kollegin hat mich gefahren wegen Tropfen usw.

Als erstes kam eine Voruntersuchung (völlig sinnlos, jetzt meine Sehschärfe zu testen, oder?). Am Ende erhielt ich Tropfen ins Auge. Wobei mich der Arzthelfer schon komisch ansah, als ich auf die Frage nach dem Hausarzt antwortet: „Ich habe keinen“.

Ich kriege ja schon immer einen Anfall, wenn ich Tropfen ins Augen kriege. Der Typ hat vier Mal versuchen müssen, weil ich weggeschnackt bin. Nach 15 Min. noch mal Tropfen ins Auge von der Frau an der Rezeption, das ging schon besser. Weiter warten.

Dann kam ich endlich zur Ärtzin. Noch mal erhielt ich Tropfen. Ich sagte ihr: „Ich bin sehr empfindlich mit meinen Augen“ Sie sagte leicht vorwurfsvoll: „Ja, sehr!!!“ und fuhr fort „Ich setze Ihnen jetzt für die Untersuchung eine Kontaktlinse ein.“ Ich: „Kontaktlinse? Auf keinen Fall!“ „Ja, aber so kann ich sie nicht untersuchen“. Ich: „Dann eben nicht“.

Sie: „Da müssen Sie aber was dran tun an Ihrer Angst!“ Ich: „Können Sie nicht so gucken?“ Sie: „Nur  grob“.

Dann hat sie mit so einer Lampenlupe von außen geguckt. Gefäße in Ordnung, soweit sie sehen konnte, alles top. Ich habe gefragt, ob niedriger Blutdruck die Ursache sein könnte (ich habe so Werte derzeit um 85/58 mmHg, alles unter einem Oberwert von 90 ist klinisch niedriger Blutdruck). Ja, könnte von niedrigem Blutdruck kommen. Wenn ich nochmal so etwas hätte, müsste ich aber sofort in die Augenklinik – da würden sie zwar auch die gleiche Untersuchung machen, ich wäre aber direkt vor Ort. Und:

„Da müssen Sie aber etwas dran tun an Ihrer Angst! Sie werden älter, da kommen so Untersuchungen jetzt öfter, Darmspiegelung und so!!“
Ich: „Ich bleibe einfach gesund und sterbe dann.“ Sie guckte mich hilflos an. Ich bin nach Hause gefahren. Nach den Feiertagen werde ich Augenarztpraxen anrufen und fragen, wer diese Untersuchung ohne direkten Augenkontakt machen kann.“

Über dieses Erlebnis habe ich lange nachgedacht. Warum ist es, dass Ärzte meinen, Patienten seien Maschinen, die so funktionieren müssen, wie sie – die Ärzte – das erwarten und an der Praxistür locker ihre natürlichen Reflexe ablegen? Es ist völlig normal, dass man fremde Leute nicht einfach an seinen Augen rumfummeln lässt und zusammenzuckt, wenn etwas ins Auge kommt. Warum hat die Ärztin nicht nach einer Möglichkeit gesucht, die Netzhaut anders zu untersuchen, früher ging das doch auch? Ich selbst war vor Jahren mal in einer Notfall-Augenklinik wegen einer Schnittverletzung im Auge, da gab es keine Kontaktlinsen. Da die Ärztin ja mit den Tropfen schon festgestellt hatte, dass Monika scheinbar empfindlicher ist als ihre anderen Patienten, warum hat sie sie nicht behutsamer auf das Thema Kontaktlinsen hingewiesen, statt sie schon in der Hand zu halten? Warum hat sie Monika nicht gefragt, ob es einfacher sei, wenn sie – Monika – sie sich selbst einsetzt? Warum hat sie mit Monika nicht die Möglichkeit von Beruhigungsmitteln besprochen? Die einzige Sorge dieser Ärztin – so erzählt mir Monika auch – war, dass sie mehrmals sagte: „Ich muss das aber hier eintragen!“ Klar, um sich im Zweifelsfall aus der Verantwortung zu schleichen.

Monika sagte mir außerdem: „Ich vermute, es ist eine Kombination meines Blutdrucks mit dem Wechsel meines Jobs. Ich sitze jetzt viel länger am PC, der Lichteinfluss ist sehr ungünstig und ich muss ständig auf den Bildschirm schauen, das war früher anders.“