Wer backt nach?

Es geht um einen Aprikosenkuchen, für den ich ein Rezept in der Zeitschrift „Meine Familie & Ich“ gefunden habe.

300 g Aprikosen
2 EL Honig
600 g Doppelrahmfrischkäse
200 g Schmand
1 EL Speisestärke
50 g Zucker
4 Eier
100 Heidelbeeren
1 EL Puderzucker

Zubereitung:
Backofen auf 160°C (Heißluft) vorheizen. Aprikosen 30 Sek. in kochendes Wasser legen, häuten, entsteinen und fein würfeln (ich habe die Aprikosen allerdings nicht geschält 😉 ) Aprikosenwürfel mit Honig leicht stückig pürieren.
Frischkäse mit Schmand, Stärke und Zucker glatt rühren. Eier unterrühren. Masse in eine mit Backpapier ausgelegte Form gießen. Aprikosenpüree leicht marmoriert eingießen. Kuchen ca. 30 Min. backen.
Heidelbeeren darüber geben, weitere 20 Min. backen und noch 20 Min. ruhen lassen. Herausnehmen, auskühlen lassen. Mit Puderzucker garnieren.
Ich habe diesen Kuchen gerade im Ofen. Aber natürlich habe ich das Rezept geändert. Frage: Was an diesem Rezept stößt mir so auf, dass ich es ändern musste? Was würde dich stören?

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Kochen mit 5 Zutaten

Bild von ndolangfahada auf Pixabay

Diese Rezeptangaben sind mir immer ein wahres Vergnügen. Gerne wird dann auch eine gewisse Kekssorte als „1 Zutat“ bezeichnet. Heute fand ich wunderbare Beispiele in der „meine Familie & ich“ (8/2022). Die kündigten nämlich großartig Rezepte mit fünf Zutaten an. Ja, da werden immer nur fünf Zutaten genommen. Und damit die Leute dort was kochen können, was ihrer Ansicht nach auch nach was aussieht, gibt es dabei pro Rezept eine Rubrik „aus dem Vorrat“. Enorm, was Leute alles so im Vorrat haben sollten.

Mein Lieblingsbeispiel sind die Schnitzelstreifen mit Salat (Seite 16). Die fünf Zutaten sind weniger als all das, was aus dem Vorrat kommen soll, nämlich:

Salz
Pfeffer
2 EL Mehl
100 g Semmelbrösel
1 Zwiebel
etwas Zucker
1 TL Senf
ca. 3 EL Sonnenblumenöl

Das sind acht weitere Zutaten, also insgesamt 13. Und wenn ich mal denke, Vorrat soll mal okay sein, so geht das vielleicht mit Salz, Pfeffer, Mehl, Zucker und Öl. Das habe ich – wenn auch statt Zucker lange Zeit Honig – immer im Haus. Aber Semmelbrösel? Selbst in meinen Normalkochzeiten hatte ich die nicht vorrätig, genau wie Senf. Und Zwiebeln habe ich auch nicht immer im Vorrat. Und gerade bei den Semmelbröseln denke ich, dass ich nicht allein bin.

Ich mag diese Augenwischerei nicht. Aber ich will mich nicht ärgern, es ist Samstag. 🙂

Bodenlose Käseverschämtheit

So der Titel meines ersten Käsekuchens ohne Boden. Das ist sicher schon mehr als 20 Jahre her 😉

Jetzt las ich – erneut in Meine Familie & Ich, 9/2021, hier: S. 22 des eingelegten Heftchens – ein Rezept, das mich prinzipiell lockte. Nämlich ein Käsekuchen ohne Boden auf dem Blech. Untertitel „Der saftige Kuchen ist genau richtig, wenn Familie und Freunde am Kaffeetisch sitzen“. Klingt gut, oder?

Als ich die Zutaten dann im Detail las, wurde ich stutzig. Was fällt auf bzw. macht den Kuchen für normale Menschen nahezu ungenießbar?

Hier die Zutaten:

6 Eier
150 g Zucker
4 TL Vanillezucker (= 2 Päckchen)
2 TL Backpulver
75 g Grieß
2 kg Magerquark
Salz
100 g Rosinen und 50 g Orangeat (oder Chocolate Chunks)

Eistee Konfitüre?

Frisch aus der Küche (vor 30 Min. fertiggestellt)

Ab und an kaufe ich gern „Meine Familie & Ich“. Wenn ich Glück habe, finde ich ein oder zwei interessante Rezepte. So diesmal die Konfitüre „Eistee Pfirsich“ (Ausgabe 9/2021, Seite 66).

Pfirsiche waren von vornherein ausgeschlossen, ich gehöre zu den Menschen, die diese Früchte wegen der samtigen Schale nicht anfassen mögen. Zum Glück hatte ich gestern Nektarinen eingekauft. Frischer Ingwer ist nicht im Haus, aber gemahlener tut es wohl auch. Ebenso fehlten mir Orangen zum Auspressen, ich habe stattdessen eine Grapefruit genommen. Das Wesentliche des Rezepts ist aber erhalten geblieben – vor allem einen schwarzen Tee mitzukochen.

Nektarinenmarmelade „Eistee“

Herstellung beschrieben im Thermomix (nicht so im Original)

  • 625 g Nektarinen
  • 1 Apfel (100 g)
  • 275 g Rohrohrzucker
  • 30 g Zitronensaft
  • 1 TL gem. Ingwer
  • Saft von einer Grapefruit (145 g)
  • 1 Beutel Konfitura (vegane Gelierhilfe von Biovegan)
  • 3 Beutel Schwarztee (bei mir Assam)

Obst mit Zucker im Thermomix zerkleinern (10 Sek./Stufe 8). Säfte und Ingwer zugeben. Im TM garen (13 Min./Varoma/Stufe 2), dabei zu Beginn die Gelierhilfe bei Stufe 3,5 einrieseln lassen. In den letzten 5 Minuten die Teebeutel in den Mixtopf einhängen, mit dem Messbecher fixieren. Wenn der Thermomix klingelt, als erstes die Teebeutel entfernen (Vorsicht, heißer Dampf!).

Schon vorher vorbereiten:  Schraubgläser auf ein Handtuch stellen und mit kochendem Wasser füllen, Deckel ebenfalls füllen. Wenn die Marmelade fertig ist, Wasser ausgießen, Marmelade einfüllen und Deckel festschrauben.

Warm schmeckt sie so ein bisschen nach Nix mit einem Hauch Tee. Aber schon okay. Wir sind gespannt, wie sie uns kalt schmeckt!

Kinder werden Vegetarier

8. Apr. 2016: Meine Familie… und Ich

Die Zeitschrift „Meine Familie & Ich“ ist bekannt, weil sie an den Supermarkt-Kassen ausliegt. Ende letzten Jahres habe ich mich entschlossen, das Magazin zu abonnieren, weil da manchmal wirklich hübsche Ideen enthalten sind, die ich relativ problemlos in der Vollwertküche umsetzen kann. Leider gibt es auch Begleittexte 😉

Da gibt es eine Rubrik „Besser Leben – Gesunde Ernährung“, und in der Mai-Ausgabe geht es um den Umgang mit Kindern und Ernährung. Der kleine Artikel „Plötzlich Vegetarier – ist das okay?“ zog natürlich sofort meine Aufmerksamkeit auf sich.

Es ist wunderbar, wie einmal entstandene Mythen immer und immer wieder neu produziert werden, durchgekaut und nochmal veröffentlicht. Also erst einmal sollen die Eltern das tolerieren, „aber den Teenagern auch erklären, dass es so schwerer ist, sich ausgewogen zu ernähren, vor allem bei veganer Kost“.

Wieso ist eine vegetarische Ernährung so schwierig? Ich meine, was ist so furchtbar daran, wenn man krankheitsauslösende Faktoren wie übermäßiges Tiereiweiß schon als Teenager aus seiner Ernährung streicht? Wieso ist das nicht ausgewogen? Ich finde das herrlich, dass die heutige Ernährung mit Fertignahrungsmitteln und überzüchteten Industrieprodukten als „ausgewogen“ gilt. Seit wann hat je ein Vegetarier Mangelerscheinungen gehabt, wenn sie ihm nicht jemand angedichtet hat (wie die beliebte Frage bei Eisenmangel: Ah, sind Sie VEGETARIER???)?

Natürlich ist es nicht so toll, wenn die Nahrungsumstellung zum Vegetarismus / Veganismus nur darin besteht, dass man alles vom Tier weglässt, aber den Rest der Ernährung unverändert lässt. Aber ob man als Puddingvegetarier oder als Normalesser mit 50 Jahren einen Herzinfarkt bekommt, ist dann ja dann für den einzelnen auch egal, aber Vegetarier und Veganer haben dann wenigstens ihren Teil zum Abbau der Massentierhaltung getan 😉