Sterben für die Freiheit?

Der ukrainische Grenzschutz will verhindern, dass Männer im wehrfähigen Alter das Land verlassen. Dafür setzen die Grenzer auf Abschreckung. Viele schaffen es trotzdem – einige aber sterben auf der Flucht.

Quelle: hier

Scheint doch nicht jeder fürs Vaterland sterben zu wollen. Der Artikel lohnt die Lektüre.

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Die evangelische Kirche und die Ukraine

Morgens vor den Nachrichten höre ich, da mein Wecker um 5:58 Uhr rasselt, immer noch die letzten Sätze der Sendung „Kirche in WDR2“.

Heute dachte ich: Habe ich mich verhört? Aber nein, ich habe es gerade online gefunden das Manuskript. Da steht wörtlich:

„Deshalb finde ich, es ist das Mindeste, dass wir dem Rad in die Speichen fallen. Indem wir der Ukraine geeignete Waffen zur Verteidigung liefern. Nicht nur die Panzer, die hier keiner mehr will. Moderne werden dort dringend gebraucht. Und das Embargo auf das ausdehnen, was Russland wirklich trifft. Sein Öl und sein Gas. Denn es reicht nicht, die Opfer unter dem Rad zu verbinden.“ Von Uta Garbisch.

Den Bezug zu Dietrich Bonhoeffer finde ich unsäglich.

Es ist schade, dass ich schon aus der Kirche ausgetreten bin. Heute wäre ein guter Tag dafür.

Nachlesen könnt Ihr: hier

Todesstrafe

Szenario

Gesetzt den Fall, es wird über die Wiedereinführung der Todesstrafe diskutiert. Angeblich sind 77 % der Deutschen dafür, ja und die Regierungskoalition ist auch dafür.

Da reichen einige Intellektuelle eine Petition ein, dass die Todesstrafe inhuman ist und erwiesenermaßen keine Abschreckung erreicht. Einer der Unterzeichner der Petition ist ein Mitglied der AfD. Jeder wundert sich, warum die AfD gegen die Todesstrafe ist, aber so ist es.

Wer jetzt offiziell gegen die Todesstrafe ist, wird in den Medien nun als AfD-Unterstützter angeprangert. Die einzelnen Unterzeichner werden als Schwächlinge, Seesselpupser, Weltfremde etc. abgetan. Das, was sie fordern, als überzogen, unrealistisch, albern verhöhnt.

Ein nicht vorstellbares Szenario? Eine irrwitzige Phantasie von mir? Das sehe ich anders! Genauso verunglimpft werden nämlich die Unterzeichner der von mir vor zwei Tagen vorgestellten Petition für den Frieden. So läuft das hier in Deutschland.

Ich bin kein Alice-Schwarzer-Fan, aber deshalb ist nicht alles, was sie sagt, dumm oder verkehrt. Und nur weil die AfD mal dasselbe fordert wie ich, unterstütze ich sie nicht.

Was für eine Art von Praktizierung freier Meinungsäußerung ist das? Eine schändliche.

Es fing an mit den Pegida-Demonstrationen. Da haben die Medien zum ersten Mal gemeinsam auf Menschen rumgehackt und alle in eine rechte Ecke gedrängt. Ich hatte Glück und die Interviews mit den Protestierenden gesehen, bevor zu geschnitten wurden. Die waren keineswegs alle rechte Extremisten.

Der nächste Fall war die Corona-Impfung. Alle, die sich gegen eine Impfung aussprachen, wurden in eine Ecke gesteckt und lächerlich gemacht. Eine sachliche Diskussion wurde nur noch in Randnotizen geführt.

Und jetzt passiert es wieder. Wer sich für Frieden ohne Waffenlieferungen ausspricht, ist naiv, darf nicht ernst genommen werden, ist der falschen Partei nahe und so weiter. Ein Beispiel könnt Ihr lesen: hier.

Als ich vorgestern die Petition unterschrieben habe, waren es insgesamt schon 33.000 Unterzeichner. Okay, das ist nicht die Mehrheit. Aber gelesen habe ich das auch noch nicht.

Frieden schaffen ohne Waffen. Dafür gibt es keine Alternative.

Frieden schaffen ohne Waffen

Dass ich keiner Kirche angehöre, dürfte den meisten Lesern bekannt sein. Dennoch erbost mich diese Ostern Kritik am Papst. Schade finde ich auch, dass die Friedensbotschaft dann aufgrund des öffentlichen (?) Drucks im Vatikan abgemildert wurde.

Bild von falco auf Pixabay

Die ursprüngliche Fassung zitiere ich hier aus der Zeit:

„Welchen Fehler haben wir begangen?“, „Warum hast du unsere Völker im Stich gelassen?“ Und „Herr, wo bist du? Sprich in der Stille des Todes und der Trennung und lehre uns, Frieden zu schließen, Brüder und Schwestern zu sein, wieder aufzubauen, was die Bomben zerstören wollten“

Was bitte ist daran falsch? Wechselnd gesproche von einer Ukrainerin und einer Russin?

Quelle: hier

Und was schreibt die BZ? Frieden schaffen ohne Waffen ist derzeit keine Option. (hier)

Falsch. Frieden schaffen ohne Waffen ist die einzige Option, wenn wir Menschenleben über geopolitische Überlegungen stellen.

Diese Hilflosigkeit derer, die sich wie ich nach Frieden ohne Waffen sehnen, erinnert mich an meine Eltern. Demos? Nee, da gingen sie nicht hin. Das hatten sie nämlich einmal gemacht: Sie hatten sich an einer Großdemonstration gegen die Einführung der Bundeswehr beteiligt. Wen hat das interessiert? Niemanden.

Ukrainekrieg

Das Beste, was ich seit Beginn des Ukrainekriegs gehört habe, benennt Sara Wagenknecht in einem Video. Ich möchte dazu sagen, dass ich keinerlei linke Einstellung teile und dass ich Sara Wagenknecht normalerweise überspitzt finde. Ich hatte hier schon einmal ein sehr gutes Video von ihr vorgestellt. Aber dieses ist so gut, dass ich jedes Wort nickend bejahe. Bitte seht es euch bis zum Ende einmal an. Ich fand es, aufrüttelnd und erschütternd.

Ein Appell für den Frieden

Wer bei mir ein Rezeptabo abschließt, erhält einmal monatlich eine Art Newsletter. Da geht es meist ums Kochen, kleinere Neuigkeiten usw. Heute habe ich mich zum ersten Mal politisch geäußert. Mehr kann ich in meinem kleinen Rahmen nicht für den Frieden in der Welt tun (klingt pathetisch, ist aber doch so).

Den entsprechenden Teil kopiere ich hier ein:

Die Menschen [im Krieg] tun mir leid. Die Russen, weil sie von einem Despoten zum Krieg gezwungen werden, ohne eine Aussicht auf Flucht. Die Ukrainer, weil sie angegriffen werden und leider auch keine Führung haben, die zu Kompromissen bereit ist. Die ukrainischenm Flüchtlinge, die auch nicht immer gern gesehen sind – den Stimmungsumschwung spüre ich bereits. Und Deutschland rüstet auf für eine Summe, die so unglaublich ist. Und redet vom Frieden. Und die deutsche Presse regt sich auf, weil der Bundestag sich nach einer emotionalen Rede von Selenski nicht schämt. Was heißt hier emotional? Vor allem Deutschland beschuldigen, dass sie nicht genug helfen. Da geht es aber nicht um die Aufnahme von mehr Flüchtlingen (da würde ich mich für wahr schämen, wenn sie gestoppt würde). Selenski schimpft, dass Deutschland nicht genug tut, zu spät Sanktionen begonnen hat und – das finde ich das Allerschlimmste – dass Deutschland nicht mithilft, dass die Ukraine der Nato oder der EU beitreten kann.

Wer verlangt, dass die Ukraine jetzt im Eilverfahren in Nato oder EU aufgenommen wird, ist für mich ein Kriegstreiber. An Menschen denkt da niemand.

Ich empfehle die Lektüre eines alten Buchs, „Die Waffen nieder“, von Bertha von Suttner.

​Uns allen wünsche ich ein Ende dieses unseligen Kriegs, ein Ende des Mordens, ich wünsche allen Müttern, die ihre Söhne im Krieg haben, die heile Rückkehr ihrer Kinder. Und ich wünsche genauso allen Syrern, die immer noch in einem Bürgerkrieg ausgeblutet werden, dass sie endlich in Frieden leben können. Den afghanischen Frauen und Männern, die auch fanatischen Despoten aufgeliefert sind. Wie allen Menschen, die allein aus Machtgier und finanziellen Interesse für die Gierigen sterben sollen und gestorben sind.

Hassreden

Mit Entsetzen las ich heute Folgendes:

https://www.t-online.de/digital/id_91809880/facebook-erlaubt-gewaltaufrufe-gegen-russische-regierung.html

Was ist das denn? Hassreden erlauben?

Ich habe eine Bekannte, die ist von der Staatsanwaltschaft ihrer Stadt zu 600 Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil sie in Facebook einen Kommentar gelikt hat (also nicht den Artikel selbst), der einen, vielleicht geschmacklosen, ein wenig humorvollen Beitrag zu einem gemeinsamen maskenlosen Essen von Politikern (zu Zeiten des besonders strengen Lockdowns) kommentierte.

Man lasse sich das mal im Munde zergehen: Für das Liken eines solchen Kommentars, der keineswegs als Hassrede bezeichnet werden kann, genauso wenig wie der Beitrag selbst, sind 600 Euro fällig.

600 Euro findet die Frau überzogen. Ich auch. Und jetzt sind Hassreden zugelassen? Als Nächstes sind dann alle Russen vogelfrei?

Ich bin entsetzt. Was ist das für ein Konzern? Ich kenne Menschen, die deshalb WhatsApp verlassen haben. Das ist ein Grund!

Geflüchtete Russen

Gelesen habe ich nichts zu dem Thema (ich lese über den Ukraine-Krieg sowieso nur das Nötigste), aber ich könnte mir vorstellen, dass auch Russen gen Westen fliehen.

Werden sie auch mit offenen Armen empfangen, oder bekommen sie all‘ die Wut ab, die ihr Staatsoberhaupt verdient?

Ich finde es schlimm, was in Deutschland mit den hier ansässigen Russen passiert. Sie werden teils geächtet, Läden überfallen usw. Oder sie werden entlassen, wenn sie sich nicht laut und deutlich gegen Putin äußern. Das hat ja vor allem auch prominente Künstler getroffen. Unglaublich!

Künstler sind keine Politiker, und es reicht nicht, wenn sie sich nicht zur Politik äußern. Wieso nicht? Haben sie nicht vielleicht Familien in Russland, die sie schützen wollen und müssen? Oder sind eben Künstler und nicht alle politisch aktiv/interessiert?

Es soll wirklich Bäckereien geben, die statt „Russischem Zupfkuchen“ jetzt „Zupfkuchen“ verkaufen.

„Der Deutsche“ möchte mal wieder Musterschüler sein? Warum? Statt für eine Milliarde die Bundeswehr aufzurüsten (wem bringt das was, außer den Waffenlieferanten?), könnte man das in die Versorgung aller Flüchtlinge investieren. Dazu gehört Mut.