Rezept der Woche: Gut bürgerlich

5. Feb. 2016: Eintopf

Hoppla, sage ich Eintopf? Wie altbacken! Natürlich schmeckt das nur, wenn ich es „One-Pot-Linsengericht“ oder „Dhal mit Gemüse“ nenne. Für alle die unter euch, die noch gerne Eintopf essen, nenne ich das Kind beim Namen: Klassischer Linseneintopf. Zu Hause bei uns gab es früher immer samstags Eintopf, mal mit weißen Bohnen, grünen oder gelben Erbsen, aber auch mit Graupen. Graupen haben wir dann ab einem gewissen Jahr nie wieder gegessen, weil wir eine „lebendige“ Tüte hatten. Aber die anderen Eintöpfe habe ich noch als sehr lecker in Erinnerung. Natürlich geht Eintopf auch ohne Fleisch. Gerade Eintopf braucht es nicht. Mein Gast war begeistert – er kannte Eintopf in dieser Art nicht und ist willens, gerne eine Wiederholung zu verzehren.

Dringend empfehle ich für Eintopf- und Hülsenfruchtliebhaber die Anschaffung eines Schnellkochtopfs. Schon bei uns zu Hause nutzte meine Mutter ihn für die Eintöpfe, dabei waren die damaligen Systeme noch viel komplizierter (auch zu reinigen) und etwas risikoreicher. Tellerlinsen, wie ich sie im Rezept verwendet habe, haben eine Kochzeit von ca. 40 Minuten, d.h. das Gericht lässt sich auch mit einem normalen Topf in annehmbarer Zeit zubereiten.

Bemerkenswert an diesem Eintopf ist auch, dass er quasi für jede „Küche“ geeignet ist: fettfrei, vegan und vollwertig.

Linseneintopf klassisch

linsen

In den Schnellkochtopf geben:

  • 120 g Tellerlinsen
  • 130 g Kartoffeln in Stücken
  • 115 g Sellerie in Würfeln
  • 125 g Porree in Ringen
  • 95 g Möhre in Halbscheiben
  • 30 g Zwiebel in Würfeln
  • 2 Lorbeerblätter
  • 500 g Wasser

14-15 Min. kochen auf Stufe II, langsam abdampfeln lassen. Würzen mit

  • 1 TL Salz
  • 1/4 TL Pfeffer
  • 2 EL Essig (bei mir: Balsamico-Essig von der Ölmühle Ditzingen)

 

 

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Der Schnellkochtopf (Teil 2 von 2)

7. März 2015: Der Schnellkochtopf Teil 2 von 2

Reis im Schnellkochtopf

– 200 g Reis (für 2 Personen)
– 340-350 g Wasser

Reis und Wasser in den Schnellkochtopf geben. Auf höchster Herdstufe erhitzen, bis das Ventil auf Stufe 2 steht. Zeituhr auf 12 Min. stellen. In diesen 12 Min. muss das Ventil ständig auf Stufe 2 stehen, d.h. die Herdeinstellung allmählich herunterdrehen (bei mir: 4). Nach den 12 Min. den Herd auf die kleinste Einstellung drehen und auf dieser Einstellung langsam abdampfen lassen. (Ich habe einen Induktionsherd mit 14 Stufen und P, das Abdampfen mache ich auf Stufe 2).

Der Reis kann nun, bis das restliche Essen zubereitet wird, im geschlossenen Topf bleiben, die Hitze bleibt sehr lange erhalten. Ich setze gewöhnlich als erstes den Reis auf und fange dann mit dem Putzen des Gemüses usw. an. Der Reis kann vorher fertig werden, umgekehrt ist nicht so gut. Auf diese Weise behält der Reis auch seinen Eigengeschmack.

Getreide im Schnellkochtopf

Die Pseudogetreide wie Buchweizen, Quinoa und Amaranth sind so schnell zubereitet, dass ich sie mit dem Gemüse als Gemüsepfanne zubereite. Für Hirse lohnt der Schnellkochtopf auch nicht: Nach einigen Stunden Einweichen reicht es, einmal aufkochen und bei ausgestellter Herdplatte (Induktion: niedrigste Stufe) nachquellen zu lassen.

Mit Getreide als Beilage lässt sich auch experimentieren mit kleinen Beigaben wie getrockneten Gewürzen und Kräutern, getrockneten Tomaten, Zwiebeln usw.

Getreide (ausprobiert: Gerste, Dinkel) im Schnellkochtopf: Beispiel:

– 200 g Dinkel in reichlich Wasser 12-24 Std. einweichen
– mit 160 g des Einweichwassers 12 Min. wie für Reis beschrieben kochen.

Wer einen Topf mit 250 ml Mindestmenge Wasser besitzt, muss dann entweder „nasses“ Getreide in Kauf nehmen oder mehr Getreide zubereiten (z.B. 300 g Dinkel mit 250 g Einweichwasser). Getreide schmeckt auch noch am nächsten Tag, z.B. kalt in einem Salat oder in Bratlingen. Eventuell lässt es sich auch einfrieren (habe ich noch nicht probiert).

Pellkartoffeln im Schnellkochtopf:

Sehr dreckige Kartoffeln vorher abwaschen. Möglichst gleich große Kartoffeln nehmen. Wasser (Mindestmenge) in den Schnellkochtopf, Kartoffeln hinzu und auf Stufe II garen. Wie lange? Das richtet sich nach der Kartoffelgröße. „Mittelgroße“ Kartoffeln benötigen 10 Minuten, große Kartoffeln 13-15 Minuten. Das muss man genauso austesten wie die Kochzeit von Pellkartoffeln im Topf – die kochen ja auch unterschiedlich lange je nach Größe.

In einem 6-Liter-Topf lassen sich so mit recht wenig Wasser (250 ml) größere Mengen Pellkartoffeln garen.

Der Schnellkochtopf (Teil 1 von 2)

6. März 2015: Der Schnellkochtopf Teil 1 von 2

Beiträge aus der VWK-Gruppe in Facebook:

Der Schnellkochtopf in der fettarmen Küche: Hülsenfrüchte, Reis, Getreide und Pellkartoffeln

Wer noch keinen Schnellkochtopf hat und vielleicht schon länger damit liebäugelt: zugreifen! Gerade in einer fettarmen Küche mit vielen Hülsenfrüchten und Reis ist er mir unentbehrlich geworden.  Vor allem wer Reis nicht so gerne bissfest, sondern „lecker“ mag (ich finde das richtige Wort nicht), ist damit auch bestens bedient.

Hülsenfrüchte im Schnellkochtopf

Generell ist darauf zu achten, dass der Topf groß genug ist, denn Hülsenfrüchte schäumen beim Kochen. 200 g Hülsenfrüchte ist die Grenze für einen 3-L-Topf, ab 250 g nehme ich meinen 6-Liter-Topf. Kommentar eines Lesers: „In der Anleitung meines Schnellkochtopfes (Silit) steht, dass Hülsenfrüchte bei offenem Topf angekocht werden sollen und dann der entstehende Schaum entfernt werden soll. So koche ich z.B. 400 g weiße Bohnen mit der dreifachen Wassermenge im 4,5 L Topf.“ Ein guter Hinweis!

Wichtig ist auch, dass bei Hülsenfrüchten der Schnellkochtopf langsam, also ohne Hilfsmittel wie kaltes Wasser, Ventil vorsichtig öffnen usw., abdampfen kann.

Die kleinen Linsensorten (gelbe und rote) garen so schnell, da lohnt der Schnellkochtopf nicht, weil die Abdampfzeit mitzählt. Letztendlich muss jeder die Zeiten für seinen Topf selbst ausprobieren.

Alle Angaben beziehen sich auf die Stufe II. Bei eingeweichten Hülsenfrüchte gebe ich als Flüssigkeit die Mindestmenge hinzu.

(Teller-)Linsen und Mungbohnen uneingeweicht: 10 Minuten; Flüssigkeit 3 x Gewicht der Hülsenfrüchte
Linsen und Mungbohnen eingeweicht (zwischen 4 und 12 Stunden): 5 Minuten; Flüssigkeit 1:1

Alle anderen Hülsenfrüchte weiche ich ein, meist über Nacht. Wenn ich hier von Sojabohnen spreche, meine ich ausschließlich die vom Biohof Lex. Es ist eine herrlich cremige Sorte, die mit nichts zu vergleichen ist, was die üblichen Bio-Großhändler als Sojabohnen anbieten. Ich habe auch schon mit Einweichzeiten von 4-6 Stunden gearbeitet, dann aber die Kochzeit jeweils um ein paar Minuten verlängert.

Weiße Bohnen, Adzukibohnen: 16 Min.
Sojabohnen: 10-13 Min.
Kichererbsen: 20-35 Min.

Generell kann man sagen, dass Hülsenfrüchte im Schnellkochtopf etwa 1/4 der Zeit benötigen, die sie in unserer Erfahrung im Topf brauchen. Ich sage extra „unserer Erfahrung“, denn die Garangaben auf den Verpackungen sind manchmal so abenteuerlich, dass ich heimliche Verträge mit Zahnärzten vermute

Warum sind Hülsenfrüchte für die fettarme/fettfreie Kochweise so wichtig?

Hülsenfrüchte sind wertvolle Lebensmittel und machen gut satt. Das sind schon einmal gute Argumente. Hülsenfrüchte haben aber auch viele praktische Aspekte, die sie in einer fettarmen bis fettlosen Küche zu Kandidaten machen, von denen ich immer einen gekochten Vorrat im Kühlschrank stehen habe. Speziell eigenen sich Hülsenfrüchte (geschmacksneutral: Sojabohnen und weiße Bohnen) dafür, das Fett vergessen zu lassen.

Sie sind gute Dickungsmittel für alle herzhaften Soßen. 10 g Nüsse, 50 g gekochte Sojabohnen, Salz und 75-100 g Wasser im Magic verquirlen bis zu einer glatten Masse, dann unter das Gemüse rühren, aufkochen: Wer braucht da noch Sahne? Es geht auch ohne Nüsse.

Kaum zu glauben für Anfänger, aber wahr: Sie sind prima Hilfsmittel für Süßspeisen. Früher habe ich Kakao mit viel Nüssen gemacht, damit er cremig wird. Heute nehme ich gekochte Sojabohnen oder Kichererbsen.

Belag zum Überbacken, Pizza: früher nahm ich auch hier eine Mischung aus Öl, Nüssen, Wasser und Gewürzen. Heute nehme ich eine helle Hülsenfruchtsorte, deutlich weniger Nüsse, Wasser und Gewürze.

Überall, wo wir ein festeres „Gerüst“ brauchen, sind Hülsenfrüchte das Hilfsmittel der ersten Wahl. Aufpassen muss man bei Süßspeisen: Sie „schlucken“ die Süße zum Teil, wir müssen uns damit entweder abfinden 😉 oder stärker süßen.

Ute brilliert in der Küche

5. September 2014: Tipps für die Küche, Folge 2

Vor ein paar Wochen hatte Kodi einen 6-Liter-Schnellkochtopf, no name, im Sonderangebot. Das 6-Liter-Unterteil zu meinem WMF-Schnellkochtopf habe ich leider zu früh verschenkt. Kann ich ja nun kaum zurückfordern. Aber da ich jetzt mehr Hülsenfrüchte esse, ist mir der 3-Liter-Topf etwas zu klein. Der besagte Schnellkochtopf war von 39,95 Euro auf 29,95 Euro herabgesetzt. Sieht eigentlich auch ganz ordentlich aus. Nach einem wichtigen Termin habe ich mich damit belohnt, den teureren Tefal (80 Euro) ließ ich eiskalt stehen.

Vor der ersten Benutzung muss man ihn halb mit Wasser füllen, aufkochen, bis es aus dem Ventil dampft, 10 Minuten stehen lassen und dann öffnen. So habe ich das eines morgens gemacht. Dann habe ich gewartet, dass das blöde Ventil endlich absinkt. Aber der Knopf auf dem Griff ließ und ließ sich nicht drehen. Ich habe gewartet, 10 Min., 20 Min., 30 Min….Der Griff saß fest.. Ein klassischer Fehlkauf. Ich hätte es wissen sollen, ich, die ich immer predige: Billig taugt nix.

Dann bin ich ein letztes Mal zu dem Schnellkochtopf hin, im Kopf formulierte ich schon mein Sprüchlein vor dem Umtauschen. Es bewegte sich nix. Er war doch schon so gut wie kalt… da habe ich festgestellt, dass ich das Ventil vor dem Drehen anheben muss, räusper 😦

Heiße Tipps aus meiner Küche

15. August 2014: 1000 Tipps für die Küche: Folge 1

Wie man sich das Leben in der Küche leichter macht: Eine Folge aus dem Leben.

Wie kocht man am besten Sojabohnen:

  1. Über Nacht 130 g Sojabohnen in reichlich Wasser einweichen.
  2. Am nächsten Vormittag in ein Sieb schütten und gut auswaschen.
  3. Sojabohnen in einen kleinen Schnellkochtopf geben.
  4. Längere Zeit spazieren gehen.
  5. Nach Hause kommen, Schnellkochtopf schließen, denken „ist ja alles vorbereitet…“ und auf die Induktionsplatte stellen.
  6. Auf größter Hitze stehen lassen und sich wundern, dass das Ventil nicht herauskommt.
  7. Weiter erhitzen.
  8. Das leicht Verbrannte zwar wahrnehmen, aber nicht weiter drüber nachdenken. Weiter erhitzen und Ventil beobachten.
  9. Erneut das leicht Verbrannte wahrnehmen, und den Groschen fallen lassen.
  10. Topf vom Herd nehmen. Abstellen. Schnell abdampfen.
  11. Schwarze Kruste auf dem Boden des Topfs bewundern.

Ich habe allerdings einen Fehler gemacht: Statt den völlig überhitzten Topf auf die neue Arbeitsfläche zu stellen, habe ich ihn auf einer kleinen Korkplatte abgesetzt. Das Foto könnt Ihr hier bestaunen:

Kork

Das heißt, ich habe das Erneuern der nagelneuen Arbeitsplatte umgangen. Das passt nicht ganz in den Lauf der Ereignisse. Die Korkplatte werde ich als Trophäe an die Wand hängen „Eine von Utes Glanzleistungen“. Der Topf war übrigens noch zu retten 🙂

Silit Schnellkochtopf 2,5 Liter econtrol

21. Februar 2013: Ein kleiner Schnellkochtopf

Seit ich mich dank der indischen Küche mehr mit dem Kochen von Hülsenfrüchten und Getreide auseinander gesetzt habe, ist ein Schnellkochtopf mein ständiger Begleiter. Angefangen habe ich mit dem Pro-Set von WMF: ein Deckel, ein 3-Liter-Topf und ein 6-Liter-Topf. Mit dem 3-Liter-Topf war ich immer voll zufrieden, den 6-Liter-Topf hätte ich mir sparen können. Die Pro-Serie zeichnet sich dadurch aus, dass ich die Dampfstufe vorwählen kann und das Ventil sich automatisch einstellt.

Nach einer Weile stellte ich fest: Mir ist die Mindestflüssigkeitsmenge zu hoch. Wenn ich meine kleinen Portionen in 250 g Wasser zubereite, habe ich häufig Suppe. Das ist unbefriedigend, so schön der Topf auch sonst ist. Ich habe mich auf dem Markt umgesehen: ein Edelstahltopf in 2,5 Liter mit Mindestmenge 125 g in der Gebrauchsanweisung gab es vor einigen Monaten von Silit. Der mit Silargan ausgekleidete Topf kam für mich aufgrund der schlechten Erfahrung einer Leserin nicht in Frage.

Ich habe mir also den 2,5 Liter-Topf „e-control“ gekauft. Auch hier kann ich die Dampfstufe vorgeben, es wird automatisch nachgeführt. Erster Eindruck: Toll, ich konnte endlich auch kleine Mengen problemlos zubereiten, der Topf beansprucht auf dem Ceran-Feld nur eine kleinere Kochstelle. Er ist, wie ich später feststellen konnte, auch induktionsfähig. Nach wenigen Tagen begannen die Probleme:

Der Deckel ließ sich nicht öffnen, der Griff ließ sich nicht vom Deckel lösen, der Drehknopf auf dem Deckel ließ sich nicht auf die Grundeinstellung bringen. Alles Dinge, die ich mitten im Kochvorgang nicht brauche! Den Händler angeschrieben, der hat sich an Silit gewandt. Sie würden mir einen neuen Topf schicken (Silit ging also in Vorleistung), ich möchte dann bitte meinen zurücksenden. Das fand ich schon einmal sehr entgegenkommend! Es dauerte auch nicht lange, da hatte ich endlich wieder meinen kleinen Topf.

Drei Tage ging alles gut, dann fingen wieder die Deckelprobleme an. Das Blöde war an diesem Abend, dass ich dachte, ich würde gar nichts mehr zu essen bekommen…. der Deckel ging einfach nicht auf. Irgendwann klappte es dann, ich war völlig entnervt. Wieder an Silit geschrieben, diesmal wurde nur der Deckel ausgetauscht. Ich erhielt ein laborgeprüftes Exemplar, was bei mir ein ironisches Lächeln bewirkte. Laborgeprüft, na toll…. was interessiert mich das, wenn er nicht funktioniert?

Nun, er funktioniert auch heute noch, einige Monate später. Aber ich habe eins festgestellt: Das System ist bei allen Vorzügen deutlich empfindlicher als der WMF-Topf. WMF hat auch einen 2,5-Liter-Topf, aber erstens nicht aus der Pro-Serie mit automatischem Druckventil und zweitens beträgt die Mindestmenge auch für diesen Topf 250 g. Ich habe eines gelernt: Das Aufsetzen des Silit-Deckels muss ich sehr sorgsam vornehmen, d.h. nicht mal eben draufsetzen, einrasten, festdrehen. Es gehört ein gewisses Fingerspitzengefühl dazu. Da ich erst so robust damit umgegangen war, wie mit dem WMF, habe ich da auch so manchen Schweißausbruch davon getragen (Hilfe…. mein Essen…). Einmal war der Griff festgeklemmt, eine wahre Freude!

Mittlerweile habe ich ihn schon einige Wochen ohne Malheur in Betrieb. Ich weiß ja nun, dass ich Griff und Deckel quasi mit Watte eingelegt wie ein rohes Ei behandeln muss, bis er fest aufsitzt. Aber davon abgesehen bereitet er mir große Freude – endlich mal Hülsenfrüchte kochen, sodass am Ende nicht alles in Wasser schwimmt! Einmal habe ich es – Deckel falsch aufgesetzt (das ist wirklich nicht schwer, falsch zu machen, leider) – geschafft, dass alles Wasser verpufft ist. Ich bemerkte es am Geruch und daran, dass das Ventil nicht hochgehen wollte. Schließlich aufgemacht, Essen war zum Glück fast gar und zwar dick unten angesetzt, aber es schmeckte nicht verbrannt. Der Topf hat das Ansetzen bestens überstanden.

Wer also um die Probleme mit dem Deckel weiß: Der kann mit diesem Topf als Single wirklich glücklich werden!

Silit Schnellkochtöpfe

19. Mai 2012: Die Firma Silit

Vor mehreren Monaten habe ich mir ein Schnellkochtopfset von WMF gekauft. Soweit bin ich damit zufrieden, es stören mich nur zwei Dinge. (1) Der Topf ist relativ schwierig sauber zu halten (bildet sich eine Schicht auf dem Boden, das glänzende Chrom ist natürlich extrem empfindlich), (2) die Mindestwassermenge von 250 g (1/4 Liter) macht viele Dinge suppiger, als ich sie gerne hätte. Eine Leserin hat einen Topf von Silit mit Silargan (kraztfest), der nur 125 g (1/8 Liter) Flüssigkeit braucht. Ich würde ja gerne mal wissen, ob ich den empfehlen kann, die Leserin hatte nämlich mit der Beschichtung nicht so gute Erfahrungen gemacht: Der Kartoffelstampfer hatte Spuren hinterlassen. Also schrieb ich eine freundliche Email an den Kundenservice von Silit:

Guten Tag, ich habe einen WMF-Schnellkochtopf 3 Liter (Pro oder so ähnlich). Nachteil: Er braucht mindestens 250 ml Wasser. Fragen: Ist der Sicomatic econtrol 2,5 Liter mit „weniger“ Wasser zufrieden? Ist der Durchmesser 18 cm nicht zu klein für die Normplatten deutscher Herde? Ist die Beschichtung wirklich kratzfest? Würden Sie mir einen Topf zum Testen zur Verfügung stellen, damit ich einen Bericht auf meiner Website darüber schreiben kann? (http://www.vollwertkochbuch.de und https://vollwert.wordpress.com) Danke für kleine Info! Mit bestem Gruß Ute-Marion Wilkemann

Relativ fix, nämlich einen Tag später – Firmen nehmen sich teilweise sehr viel Zeit – erhielt ich die Antwort:

Sehr geehrte Frau Wilkesmann,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Schnellkochtopf econtrol.
In der Anlage übersende ich Ihnen unsere Gebrauchsanleitung.
Für den Schnellkochtopf mit 2,5l benötigen ca. 1/8 l Flüssigkeit (siehe Seite 11).
Der Topf mit einem Durchmesser von 18cm passt ideal auf die kleinste Herdplatte (Durchmesser 14,5 cm).
Das Material Silargan ist absolut kratz- und schneidfest.
Zum Test gewähren wir Ihnen gerne einen Sonderpreis:
Unsere Unverbindliche Preisempfehlung:
Sicomatic 2,5l econtrol Silargan: 169,00 EUR abzüglich 30 %
Einsatz gelocht: 16,95 EUR abzüglich 30 %

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Freundliche Grüße

Erst einmal dürfte jedem normalen Leser klar sein, dass meine Formulierung nicht hieß: Ich möchte einen Topf billig kaufen, oder? Wenn Firmen mir keine Testgeräte zur Verfügung stellen auf Anfrage, ist das für mich völlig okay. Ein klares „Nein“ akzeptiere ich ohne mit der Wimper zu zucken und ich würde dafür niemals hier einen Beitrag veröffentlichen, das fände ich unfair. Diese Antwort fand ich, bis auf die Infos, allerdings hochgeradig…. äh, sagen wir einmal „grenzwertig“. Ich antwortete daraufhin:

Guten Morgen XXX,
danke erst einmal für die schnell Antwort. Die Gebrauchsanleitung ist hilfreich, die Angabe mit dem Durchmesser auch.
Ich darf jetzt mal ehrlich sein? Sie bieten mir den Topf zum Test for 169 Euro abzüglich 30% an. Das sind 118,30 Euro. Soll ich das jetzt günstig finden, wo ich die Töpfe in Ebay schon ab 116 Euro inklusive Versand bekomme?
Außerdem, ebenso direkt gesprochen, verstehe ich unter Test, dass Sie mir für eine begrenzte Zeit kostenlos ein Modell zur Verfügung gestellt hätten – das ich, wäre ich begeistert, dann für diesen oben genannte Preis hätte kaufen können.
Nun können Sie natürlich sagen, jeder könnte daher kommen und nach einem Testmodell fragen. Ich bin aber nicht jeder 🙂 Ich habe einen Blog mit Leserzahlen von 600-900 Lesern täglich, meine YouTube-Filme haben mehr als eine Million Betrachter, ich habe mehrere Bücher verfasst. Mein Urteil zählt durchaus. Was Sie hätten feststellen können, wären Sie einmal einem der Links gefolgt.
Ich kann auch verstehen, wenn Sie geschrieben hätten: Tut mir Leid (oder vielleicht tut es Ihnen auch nicht Leid, macht auch nix <gggg>) Frau Wilkesmann, das entspricht nicht unserer Firmenpolitik oder was auch immer. Mit einem „Nein“ kann ich leben. Mich aber mit einem Kaufpreis zu veralbern, der über dem VK anderer Händler liegt, nee, das beeindruckt mich nun gar nicht.
Dies ist auch keine neue Frage nach einem Testmodell, dass Sie mich da bitte nicht falsch verstehen. Ich habe das indirekte Nein verstanden und Betteln um einen Topf habe ich nicht nötig – ich hätte halt wirklich gerne einen echten Test gemacht, weil meine Leser diese Art der praktischen Orientierung zu schätzen wissen. Aber wie gesagt: Das Thema ist nun abgehakt.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende & mit bestem Gruß
Ute-Marion Wilkesmann

Natürlich kam keine Antwort mehr. Eine kleine Entschuldigung oder Erklärung hätte ich immer noch als Bemühen um mich als mögliche Kundin verstanden. Mein Herd hat übrigens keine Platte mit einem Durchmesser von 14,5 cm.

Ihr könnte euch vorstellen, wie interessant die Firma Silit jetzt für mich geworden ist mit ihren Super-Duper-Schnellkochtöpfen? :mrgreen:

Schnellkochtopf WMF die Zweite

Kommentar vom 25. November 2011: Mein WMF-Schnellkochtopf

Ich bin von meinem Schnellkochtopf begeistert, ich schrieb es bereits. Von WMF würde ich mir jedoch keinen mehr kaufen. Was natürlich seinen Grund hat, den ich im Folgenden schildern werde – es hapert am Kundendienst.

In einer meiner Telefonstunden rief eine Leserin an, die den gleichen Topf hat wie ich mit dem Problem, dass dort, wo der Griff auf dem Deckel aufliegt, beim Aufkochen Wasser rausspritzt. Ach, das ist ein Fehler? Bei mir passiert das auch, und ich dachte, dass „sei“ so, bei weiterem Nachdenken aber fand ich, dass die Leserin recht hat. Sie hat sich mit ihrem Verkäufer in Verbindung gesetzt. Er teilte ihr mit, dass er von einem WMF-Vertreter erfahren hatte, dass dies ein bekannter Defekt aus der im April/Mai hergestellten Serie sei. Sie hat den Topf eingeschickt und soll innerhalb von 14 Tagen einen neuen bekommen.

Oha, dachte ich, war ja wirklich kein Sonderangebot, da möchte ich den Topf natürlich auch wieder neu haben. Aber zwei Wochen ohne? Ist mir im Moment schwer vorstellbar. Also schrieb ich am 11. November eine Mail an den WMF-Kundenservice:

Sehr geehrte Damen und Herren,
am 13.08.11 kaufte ich einen zweiteiligen SKT Perfekt Pro im Remscheider WMF-Shop (Alleestr. 68).
Von Anfang treten in der ersten Kochphase oben, wo der Endteil des Griffs auf dem Deckel aufliegt, Wasserbläschen aus. Ich habe mir dabei nichts gedacht, bis eine der Leserinnen meines Blogs, die aufgrund meiner Empfehlung
https://vollwert.wordpress.com/2011/09/22/mein-leben-mit-dem-schnellkochtopf/ auch dasselbe Topfset gekauft hatten, mich darauf aufmerksam machte, dass dies ein bekannter Defekt ist.
Auszug aus der Mail:
„Mein … Verkäufer hatte Besuch seines zuständigen WMF-Vertrieblers, und siehe da: im März/Aril diesen Jahres gab es dieses Problem bei allen Deckeln und die Ware wurde zurückgenommen und ausgetauscht. Mein Händler hatte wohl noch eine alte Charge erwischt. Seine Bestände gehen nun an WMF zurück und er erhält neue Ware. Ich habe ihm meine Töpfe zurückgeschickt und erhalte hoffentlich in ca. 14 Tagen die neuen Töpfe. Der Fehler ist also bekannt bei WMF“
Nun würde ich natürlich auch gerne meine Töpfe umtauschen (Kontroll-Nr. 090 011 55928). Wenn ich sie aber erst zum Laden bringen und dann 2 Wochen warten muss, habe ich ein großes Problem:
Ich bin Kochbuchautorin diverser Kochbücher. Ich bin bereits bei der intensiven Vorbereitung des nächsten Buchs, in dem Hülsenfrüchte und gekochtes Getreide eine große Rolle spielen. Das heißt, ich würde in meiner Zeitplanung dramatisch zurückgeworfen, wenn ich 14 Tage oder länger auf meine Töpfe verzichten müsste.
Sehen Sie vielleicht eine Möglichkeit, mir entgegenzukommen, indem Sie mir entweder ein neues Set zuschicken und ich Ihnen dann die defekten Töpfe zurücksende oder Sie senden die neuen Töpfe an den WMF-Laden in der Alleestraße, wo ich dann vor Ort tauschen könnte?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen, sage ich schon einmal im Voraus 🙂
Mit bestem Gruß
Ute-Marion Wilkesmann

Ich fand es fair, auf meinen Blogbeitrag hinzuweisen. Weil sich dann jeder ausrechnen kann, dass ich auch unschöne Ergebnisse veröffentlichen werde. Also keine bösen Überraschungen von mir…  Zehn (!) Tage später erhielt ich eine Mail. Nicht von WMF, sondern von einer Logistik-Firma. Das heißt, WMF kümmert sich nicht (mehr) um die eigenen Kunden direkt. Das ist Globalisierung vom Feinsten, nicht wahr? Und so war dann auch die Antwort blass und nicht hilfreich.

Sehr geehrte Frau Wilkesmann
vielen Dank für Ihre Mitteilung.
Wir bedauern, dass Sie von Ihrer erworbenen WMF Schnellkochtopf enttäuscht wurden.
Ohne den beanstandeten Artikel jedoch gesehen. bzw. geprüft zu haben, können wir nichts Konkretes sagen.
Bitte senden Sie uns deshalb den Schnellkochtopf zur Überprüfung zu.
Unsere Lieferadresse:
WMF AG Abt. Service 73309 Geislingen
Der Versand kann über DHL (Deutsche Post) unfrei erfolgen, so dass wir die Versandkosten übernehmen. Bitte legen Sie als Information einen Ausdruck dieser E-Mail der Sendung bei.
Wir werden Ihnen dann wieder Bescheid geben bzw.bei Feststellung eines Fertiguns -oder Materialfehlers kostenlossen Ersatz zukommen lassen.
mit freundlichen Grüssen

Was mich jetzt auf die Palme bringt ist nicht unbedingt die Weigerung, einmal unbürokratisch vorzugehen – ich bin keine Sarah Wiener, ok 😉 Es ist diese Unpersönlichkeit, ein Standardschreiben aus dem Textbausteinkasten, wo gerade noch mein Name eingesetzt wurde. Wenn ich schon lese „vielen Dank für Ihre Mitteilung“. Wer bedankt sich denn ernsthaft für eine Mängelrüge? Für mich ist  das ein Service, der nichts taugt. So werde ich halt weiter mit dem Defekt leben und mir nie wieder etwas von WMF kaufen. Denn ich war davon ausgegangen, dass wer so teuer ist auch etwas Besonderes in Punkto Service zu bieten hat. Ein Irrtum.

Mein Leben mit dem Schnellkochtopf

Kommentar vom 22. September 2011: Schnelles Kochen

Meine Mutter kochte Eintöpfe und Gulasch immer im Schnellkochtopf. Ich hatte dann auch mal einen, aber irgendwie wurde ich damit nicht warm. Jahre später, als mich die Lust an den Eintöpfen wieder ergriff, kaufte ich mir einen Fissler. Damals musste man die Ventile auseinanderschrauben, da war dann so eine Metallspirale. Bei meiner ersten Erbsensuppe wollte das Ventil irgendwie nicht hochgehen. Erst dachte ich: Vielleicht ist der Herd kaputt? Dann roch es so merkwürdig… Abgedampft, geguckt: Unten 5 cm braun verkrustet, oben drauf von Brandgeschmack durchzogene Erbsen. Die Suppe ging mit Topf direkt in den Müll, ich war’s leid.

Erneut in den Sinn kamen mir die Schnellkochtöpfe, als ich vor ca. einem Jahr begann, mich mit der indischen Küche auseinanderzusetzen. Dort wird ja viel mit Hülsenfrüchten gekocht, und ein Schnellkochtopf ist dort die Regel. Hmmm. Aber nein, nichts für mich…

Dann flatterte eines dieser berühmten Sonderangebote in meinen Mailkasten, 3 Schnellkochtöpfe für 99 Euro. Alles ganz easy. Ich hatte sie schon bestellt, bis sich herausstellte, dass sie nicht spülmaschinentauglich sind. Schnell storniert. Ich recherchierte weiter: Eine sogenannte Einhand-Bedienung sollte es schon sein. Spülmaschinenfest. 3 Liter für meinen kleinen Haushalt. Dabei stieß ich unweigerlich auf WMF. Hmmm, irgendwie bin ich ja mehr und mehr davon überzeugt, dass ein Markenname doch häufig auch für Qualität steht. Dann entdeckte ich den Topf, der mir vielversprechend erschien, der Schnellkochtopf Perfekt Pro. Mit der Hand zu spülen ist lediglich der Griff, in dem auch das Ventil sitzt – das nicht mehr auseinander genommen werden muss. Außerdem faszinierte mich, dass ich nicht wie ein Kaninchen das Ventil beobachten muss, sondern am Griff einstellen kann, welche Stufe ich haben will: einen Ring oder zwei. Wobei ich das natürlich schon beobachte, um nicht Energie zu verschwenden, indem ich versäume, die Herdplatte niedriger zu stellen..

Da ich hier vor Ort so gute Erfahrungen mit WMF gemacht hatte, ging ich wieder in den Laden. Ich erstand gleich ein Set: 3 Liter Topf, 4,5 Liter Topf und Deckel. Ein Sonderangebot von 229 Euro. Da ich meinen Urlaub zu Hause verbracht hatte, fand ich das eine gute Ausgabe 🙂

Die Töpfe sind stapelbar – genial, stellte ich dann schon im Laden fest. Leider musste ich eine Woche warten. Ich finde das sehr bedauerlich, dass das WMF-Mutterhaus in Zeiten des Internets seine eigenen Läden derartig lahm beliefert. Aber was soll’s…

Schon mein erster Versuch – natürlich Hülsenfrüchte – war ein durchschlagender Erfolg. Seitdem gibt es so viele Hülsenfrüchte und gekochtes Getreide auf meinem Speiseplan, dass es den einen oder anderen Menüblog-Leser schon zu ganz zarten Unmutsäußerungen gebracht hat.

Kichererbsen, 10 Stunden eingeweicht – in 10 Minuten butterweich (plus Aufkoch- und Abbdampfzeiten, zusammen vielleicht nochmals 6 Minuten). Selbst die großen Jumbobohnen, 10 Stunden eingeweicht, sind in 10 Minuten gar. Und außerdem SCHMECKEN diese Dinge auch noch viel besser, als wenn ich sie normal koche. Auch (recht große) Pellkartoffeln waren in 10 Minuten fertig. Reis funktioniert auch, er wird selbst für mich weich genug.

Mit den Flüssigkeitszugaben experimentiere ich noch. Mindestzugabe ist ein Viertelliter, also 250 g. Das ist bei eingeweichten Kichererbsen, 100 g Rohgewicht, zu viel, da bleibt immer Flüssigkeit übrig. Da ich meistens Soße esse, kann ich das natürlich einplanen. Beim Reis bin ich noch weit von der optimalen Flüssigkeitsmenge entfernt, der ist mir stets zu suppig, auch wenn schön in der Konsistenz.

Ich koche z.B. auf, bis der Ring erreicht ist, ab da an zähle ich die Kochzeit, dann lasse ich abseits vom Herd abdampfen. Beim Aufkochen gehe ich auf die höchste Temperatur, dann drehe ich sofort auf 3 (von 12) herunter, 3 oder 4 Minuten vor Ende der Kochzeit stelle ich die Platte ab. Alleine das ist schon sehr sparsam. Von einer Freundin, die sich von mir hatte anstecken lassen und jetzt den gleichen Topf besitzt, bekam ich einen Tipp: Sie lässt aufkochen, bis der zweite Ring erscheint. Dann dreht sie den Herd ab und lässt den Topf aber auf der Platte stehen, bis der Topf abgedampft ist. Das ist noch wesentlich energiesparsamer und natürlich wird auch der Flüssigkeitsbedarf geringer. Ich habe damit experimentiert; da ich gerne „weich“ esse, wähle ich in zurzeit einen Mittelweg: Hochkochen, 5 Minuten auf kleinster Einstellung, Herdplatte abstellen. Einziger Nachteil dieser beiden Methoden: Es dauert insgesamt etwas länger als die 10-Minuten-Methode (oder auch mehr, je nach Kochgut).

Grünkern kann ich uneingeweicht in 10 Minuten herrlich garen. Dinkel eingeweicht ist in 10 Minuten fertig. Und so weiter…

Ich experimentiere weiter. Ich kann jedem, der gerne Hülsenfrüchte, gekochtes Getreide oder Pellkartoffeln isst, einen solchen Topf wärmstens empfehlen. Dank dieses Topfs kann ich jetzt auch in 30 Minuten Küchenzeit Gerichte mit meinen Lieblingszutaten essen 🙂