Kommentar vom 22. September 2011: Schnelles Kochen
Meine Mutter kochte Eintöpfe und Gulasch immer im Schnellkochtopf. Ich hatte dann auch mal einen, aber irgendwie wurde ich damit nicht warm. Jahre später, als mich die Lust an den Eintöpfen wieder ergriff, kaufte ich mir einen Fissler. Damals musste man die Ventile auseinanderschrauben, da war dann so eine Metallspirale. Bei meiner ersten Erbsensuppe wollte das Ventil irgendwie nicht hochgehen. Erst dachte ich: Vielleicht ist der Herd kaputt? Dann roch es so merkwürdig… Abgedampft, geguckt: Unten 5 cm braun verkrustet, oben drauf von Brandgeschmack durchzogene Erbsen. Die Suppe ging mit Topf direkt in den Müll, ich war’s leid.
Erneut in den Sinn kamen mir die Schnellkochtöpfe, als ich vor ca. einem Jahr begann, mich mit der indischen Küche auseinanderzusetzen. Dort wird ja viel mit Hülsenfrüchten gekocht, und ein Schnellkochtopf ist dort die Regel. Hmmm. Aber nein, nichts für mich…
Dann flatterte eines dieser berühmten Sonderangebote in meinen Mailkasten, 3 Schnellkochtöpfe für 99 Euro. Alles ganz easy. Ich hatte sie schon bestellt, bis sich herausstellte, dass sie nicht spülmaschinentauglich sind. Schnell storniert. Ich recherchierte weiter: Eine sogenannte Einhand-Bedienung sollte es schon sein. Spülmaschinenfest. 3 Liter für meinen kleinen Haushalt. Dabei stieß ich unweigerlich auf WMF. Hmmm, irgendwie bin ich ja mehr und mehr davon überzeugt, dass ein Markenname doch häufig auch für Qualität steht. Dann entdeckte ich den Topf, der mir vielversprechend erschien, der Schnellkochtopf Perfekt Pro. Mit der Hand zu spülen ist lediglich der Griff, in dem auch das Ventil sitzt – das nicht mehr auseinander genommen werden muss. Außerdem faszinierte mich, dass ich nicht wie ein Kaninchen das Ventil beobachten muss, sondern am Griff einstellen kann, welche Stufe ich haben will: einen Ring oder zwei. Wobei ich das natürlich schon beobachte, um nicht Energie zu verschwenden, indem ich versäume, die Herdplatte niedriger zu stellen..
Da ich hier vor Ort so gute Erfahrungen mit WMF gemacht hatte, ging ich wieder in den Laden. Ich erstand gleich ein Set: 3 Liter Topf, 4,5 Liter Topf und Deckel. Ein Sonderangebot von 229 Euro. Da ich meinen Urlaub zu Hause verbracht hatte, fand ich das eine gute Ausgabe 🙂
Die Töpfe sind stapelbar – genial, stellte ich dann schon im Laden fest. Leider musste ich eine Woche warten. Ich finde das sehr bedauerlich, dass das WMF-Mutterhaus in Zeiten des Internets seine eigenen Läden derartig lahm beliefert. Aber was soll’s…
Schon mein erster Versuch – natürlich Hülsenfrüchte – war ein durchschlagender Erfolg. Seitdem gibt es so viele Hülsenfrüchte und gekochtes Getreide auf meinem Speiseplan, dass es den einen oder anderen Menüblog-Leser schon zu ganz zarten Unmutsäußerungen gebracht hat.
Kichererbsen, 10 Stunden eingeweicht – in 10 Minuten butterweich (plus Aufkoch- und Abbdampfzeiten, zusammen vielleicht nochmals 6 Minuten). Selbst die großen Jumbobohnen, 10 Stunden eingeweicht, sind in 10 Minuten gar. Und außerdem SCHMECKEN diese Dinge auch noch viel besser, als wenn ich sie normal koche. Auch (recht große) Pellkartoffeln waren in 10 Minuten fertig. Reis funktioniert auch, er wird selbst für mich weich genug.
Mit den Flüssigkeitszugaben experimentiere ich noch. Mindestzugabe ist ein Viertelliter, also 250 g. Das ist bei eingeweichten Kichererbsen, 100 g Rohgewicht, zu viel, da bleibt immer Flüssigkeit übrig. Da ich meistens Soße esse, kann ich das natürlich einplanen. Beim Reis bin ich noch weit von der optimalen Flüssigkeitsmenge entfernt, der ist mir stets zu suppig, auch wenn schön in der Konsistenz.
Ich koche z.B. auf, bis der Ring erreicht ist, ab da an zähle ich die Kochzeit, dann lasse ich abseits vom Herd abdampfen. Beim Aufkochen gehe ich auf die höchste Temperatur, dann drehe ich sofort auf 3 (von 12) herunter, 3 oder 4 Minuten vor Ende der Kochzeit stelle ich die Platte ab. Alleine das ist schon sehr sparsam. Von einer Freundin, die sich von mir hatte anstecken lassen und jetzt den gleichen Topf besitzt, bekam ich einen Tipp: Sie lässt aufkochen, bis der zweite Ring erscheint. Dann dreht sie den Herd ab und lässt den Topf aber auf der Platte stehen, bis der Topf abgedampft ist. Das ist noch wesentlich energiesparsamer und natürlich wird auch der Flüssigkeitsbedarf geringer. Ich habe damit experimentiert; da ich gerne „weich“ esse, wähle ich in zurzeit einen Mittelweg: Hochkochen, 5 Minuten auf kleinster Einstellung, Herdplatte abstellen. Einziger Nachteil dieser beiden Methoden: Es dauert insgesamt etwas länger als die 10-Minuten-Methode (oder auch mehr, je nach Kochgut).
Grünkern kann ich uneingeweicht in 10 Minuten herrlich garen. Dinkel eingeweicht ist in 10 Minuten fertig. Und so weiter…
Ich experimentiere weiter. Ich kann jedem, der gerne Hülsenfrüchte, gekochtes Getreide oder Pellkartoffeln isst, einen solchen Topf wärmstens empfehlen. Dank dieses Topfs kann ich jetzt auch in 30 Minuten Küchenzeit Gerichte mit meinen Lieblingszutaten essen 🙂