16. September 2012: Aussterben…
In der August B-Ausgabe der Apotheken-Umschau gab es wieder eine kleine Statistik, als Quelle ist aufgeführt: The IUCN Red List of Threatened Species 2012.1. Und zwar heißt es: „Von knapp 64000 untersuchten Tier- und Pflanzenarten sind fast 10.000 vom Aussterben bedroht – darunter 41 Prozent der Amphibien und 25 Prozent der Säugetiere.“
Nun klingt das auf Anhieb wirklich erschütternd. Meine Güte…. aber bevor wir nun wieder einmal in Sack und Asche gehen, uns an die Brust klopfen und rufen „Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“ (kurz: Alles meine Schuld), möchte ich diese Zahlen einmal hinterfragen. Denn wie immer: So nackt können sie gut oder schlecht sein, wir wissen es nicht. Ja, vermutlich sind sie auch nicht gut. Aber ich möchte nicht vermuten müssen, ich möchte wissen!
Hier die Fragen, die ich mir stelle:
- Wer hat entschieden und auf welcher Grundlage, welche Tier- und Pflanzenarten untersucht wurden?
- Wie viele Tier- und Pflanzenarten gibt es insgesamt?
- Wie nah ist die Zahl, um die es geht, wirklich an den 10.000? Sind es 9900 oder 8900?
- Wie viele Tier- und Pflanzenarten entstehen im selben Zeitraum neu?
- Für welchen Zeitraum gelten diese Zahlen?
- Gibt es Vergleichszahlen von vor 10, 20 oder 50 Jahren?
- Wie hoch ist die Zahl, der Tier- und Pflanzenarten, die normalerweise aussterben? Die Frage ist nicht so eigenartig, wie sie sich vielleicht liest. Auch Dinosaurier sind ausgestorben.
- Wann gelten Arten als ausgestorben, wenn es gar keine Exemplare mehr gibt oder auch, wenn sie z.B. nur noch im Zoo leben?
- Warum sterben diese Tier- und Pflanzenarten? So zwischen den Zeilen wird uns ja quasi suggeriert, dass es wieder einmal der Mensch ist, der Schuld daran ist (das mag durchaus sein, aber das möchte ich dann belegt sehen!).
- Warum werden die Pflanzen hier völlig vernachlässigt?
Warum immer diese leeren Zahlen? Warum wird uns der Zutritt zu echten, nützlichen Informationen verwehrt? Ich fände die Antworten auf diese Fragen z.B. 100 mal interessanter als den nachfolgenden Artikel „Sommerkäse von der Alp“ 🙂