Was ist ein Blog, was ist dieser Blog?

23. November 2013: Blogs und Foren

Immer wieder gibt es Verständnisschwierigkeiten dazu, was „man“ auf einem Blog tun kann und was nur in einem Forum. Das manche Blogs das anders handhaben, mag sein. Dennoch gibt es einen wesentlichen Unterschied.

Ein Forum ist eine Plattform für viele Menschen, die sich dort äußern können, Erfahrungen austauschen, Fragen stellen, Diskussionen zu einem Thema führen. Es gibt einen oder mehrere Moderatoren, die die Gespräche leiten bzw. häufig nur dann eingreifen, wenn eine Diskussion aus dem Ruder läuft und sich Leute beharken oder gar gegenseitig aufs Übelste beschimpfen 🙂 . In Foren kann jeder Fragen an alle stellen. Es ist sozusagen „interaktiv“, alle gestalten mit.

Ein Blog ist eine Art Tagebuch eines Menschen oder einer kleinen Gruppe. Was der Blogger dort einstellt, ist ihm überlassen, er ist der alleinige Gestalter, es ist immer eine persönliche Äußerung. Man kann sich einen Blog auch wie ein Tagebuch in Tageszeitungsform vorstellen. Das heißt, der Blogger gibt vor, wie der Ton auf dem Blog läuft, was er dort lesen möchte und was nicht. Es gibt sehr viele „Wir-haben-uns-alle-lieb“-Blogs, dort erscheinen kleine Gedichte, Fotos und andere Niedlichkeiten. Dann gibt es Blogs zu neutralen Themen, oder aber auch Blogs zu kritisch-politischen Themen. Der Ton auf dem Blog wird immer, das sei noch einmal gesagt, von dem Blogger vorgegeben.

Dies hier ist ein Blog, d.h. mein persönliches Tagebuch. Daher lenke ich Kommentare gelegentlich auch: Wenn ich den Ton anmaßend finde, wenn ich finde, dass Kommentare zu weit vom Thema abrutschen. Andere Blogger mögen es zulassen, ich jedoch nicht, wenn Ansprachen „an alle“ gehalten werden. Wer sich nicht damit abfinden kann, dass ich auf meinem Blog Hausrecht habe, hat Pech gehabt. Manchen gefällt der Ton nicht, mit dem ich Kommentatoren antworte. Das ist ihr gutes Recht. Mir gefällt auch manches im Leben nicht 😉 Stellt euch einfach folgendes vor: Ihr ladet euch einen Gast nach Hause ein. Der isst und trinkt, rülpst und spricht: „Wow, saugutes Essen, echt Klasse, hast dir viel Mühe gemacht, aber du selbst gehst mir ordentlich auf den Senkel, so als Person bist du echt Sch….“ Was macht man mit einem solchen Gast? Also ich setze ihn vor die Tür, und zwar ohne mich jetzt großartig mit seiner Psyche zu beschäftigen. Ich gehöre zu den Menschen, die  der Ansicht sind, dass sie ihr Gegenüber nicht ständig verstehen müssen. Schon gar nicht in meiner eigenen Wohnung 🙂

Das Schöne ist, dass auch im Internet der Hausherr bzw. die Hausherrin noch das Recht hat, ungebetene Gäste der Tür zu verweisen. Ich zerre auch nicht alle Frechheiten auf den Blog. Das wiederum führt dazu, dass manche Leser meine Reaktionen teils übertrieben finden. Damit lebe ich gut. Auf anderen Blogs werden Zwistigkeiten gleich unter den Tisch fallen gelassen. Auch eine gute Methode, aber anders als meine. Dazu kommt, dass die wenigsten verstehen, was ich meine, wenn ich schreibe „Das ist dein letzter Kommentar auf diesem Blog.“ Bisher haben alle Empfänger dieser Nachricht es so verstanden, als wolle ich von ihnen keinen Kommentar mehr. Ich sage es deshalb hier einmal ganz deutlich: Es ist deshalb der letzte Kommentar dieser Person, weil ich alle anderen schon im Keim ersticke, also gar nicht mehr auf den Blog lasse. Denn da hat WordPress seinen Bloggern ein Hilfsmittel in die Hand gegeben. Zum Glück, sonst würde ich heute nicht mehr bloggen.

Es gibt Dinge, die mag ich einfach nicht, weil sie Ärgertendenz haben, ich sie frech finde oder einfach mühselig und zeitaufwändig für mich. Die kürze ich dann auch. Genauso wie eine Tageszeitung nicht alle Leserbriefe veröffentlicht, und schon gar nicht alle ungekürzt. Ich buhle nicht um eine große Leserschaft, auch wenn ich mich natürlich freue, dass ich viele Hundert Leser habe. Aber ganz ehrlich – wenn meine Art meinen (!) Blog zu führen, keinen mehr interessiert, werde ich das zur Kenntnis nehmen. Was aber nicht heißt, dass ich meinen Stil ändere, solange ich mit ihm zufrieden bin. Ich bin natürlich auch keine einzementierte Säule und entwickle mich auch. Früher habe ich mich deutlich länger in ärgerliche Diskussionen verwickeln lassen. Heute schneide ich den Zopf früher ab.

Wenn also jemand mit mir und meiner Art nicht einverstanden ist und es ihn so richtig drängt, mir das auch noch öffentlich mitzuteilen, sollte er bzw. sie sich überlegen, ob sie sich trauen würden, mir das ins Gesicht zu sagen, wenn sie vor meiner Haustür stehen. Gerne kommt ja auch das Argument „ich bin nur ehrlich“. Hahaha, da hat aber jemand ehrlich nicht verstanden, was dieses Wort bedeutet. Ehrlich heißt ehrlich sein, sonst nichts. Es heißt nicht: Ich posaune jedem meine persönliche Meinung über ihn ins Gesicht, auch wenn er mich nie danach gefragt hat.

Ich mag das Hin und Her von Kommentaren auf meinem Blog. Die meisten Leser und Leserinnen bereiten mir viel Freude, und ich glaube, umgekehrt sehen sie das genauso. Diesen Artikel habe ich nicht für die „Ärgerlichen“ geschrieben, die sind Vergangenheit. Dieser Artikel ist für Neueinsteiger auf meinem Blog gedacht und deshalb werde ich ihn ab morgen auf meiner Seite „Blogetikette“ verlinken.

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