Kinder werden Vegetarier

8. Apr. 2016: Meine Familie… und Ich

Die Zeitschrift „Meine Familie & Ich“ ist bekannt, weil sie an den Supermarkt-Kassen ausliegt. Ende letzten Jahres habe ich mich entschlossen, das Magazin zu abonnieren, weil da manchmal wirklich hübsche Ideen enthalten sind, die ich relativ problemlos in der Vollwertküche umsetzen kann. Leider gibt es auch Begleittexte 😉

Da gibt es eine Rubrik „Besser Leben – Gesunde Ernährung“, und in der Mai-Ausgabe geht es um den Umgang mit Kindern und Ernährung. Der kleine Artikel „Plötzlich Vegetarier – ist das okay?“ zog natürlich sofort meine Aufmerksamkeit auf sich.

Es ist wunderbar, wie einmal entstandene Mythen immer und immer wieder neu produziert werden, durchgekaut und nochmal veröffentlicht. Also erst einmal sollen die Eltern das tolerieren, „aber den Teenagern auch erklären, dass es so schwerer ist, sich ausgewogen zu ernähren, vor allem bei veganer Kost“.

Wieso ist eine vegetarische Ernährung so schwierig? Ich meine, was ist so furchtbar daran, wenn man krankheitsauslösende Faktoren wie übermäßiges Tiereiweiß schon als Teenager aus seiner Ernährung streicht? Wieso ist das nicht ausgewogen? Ich finde das herrlich, dass die heutige Ernährung mit Fertignahrungsmitteln und überzüchteten Industrieprodukten als „ausgewogen“ gilt. Seit wann hat je ein Vegetarier Mangelerscheinungen gehabt, wenn sie ihm nicht jemand angedichtet hat (wie die beliebte Frage bei Eisenmangel: Ah, sind Sie VEGETARIER???)?

Natürlich ist es nicht so toll, wenn die Nahrungsumstellung zum Vegetarismus / Veganismus nur darin besteht, dass man alles vom Tier weglässt, aber den Rest der Ernährung unverändert lässt. Aber ob man als Puddingvegetarier oder als Normalesser mit 50 Jahren einen Herzinfarkt bekommt, ist dann ja dann für den einzelnen auch egal, aber Vegetarier und Veganer haben dann wenigstens ihren Teil zum Abbau der Massentierhaltung getan 😉

 

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Wie ich zur Fleischesserin werde

In Deutschland kann nichts ungeregelt bleiben und so verlangen die Grünen einen fleischlosen Tag in der Woche. Auch wenn das Gegenargument von Frau Aigner – die sich stets durch, äh, sehr eigenartige Äußerungen hervortut – natürlich Blödsinn ist „Am Ende brauchen wir eine ausgewogene Ernährung. Da gehört Fleisch dazu.“ Mich wundert immer wieder, mit wie wenig Sachkenntnis man so einen Ministerposten erreichen kann. So gesehen bin ich quasi prädestiniert für den Job als Verteidigungsministerin.

Schön auch die Argumentation der Grünen: Freitags habe es früher auch kein Fleisch gegeben. Nee, stimmt, es gab Fisch. Fein, dass da wieder jemand mal Fische nicht zu den Tieren zählt 😉

Zurück zum fleischlosen Tag. Wann ist es dann soweit, dass sich Fleischesser in einer dunklen Ecke verkriechen müssen, ohne dass sie zusammengeschlagen werden, weil sie eine Frikadelle mampfen? Gibt es passive Mitfleischesser, die gesundheitlichen Schaden nehmen, weil ihr Gegenüber ein Steak isst?

Warum nicht einen zuckerlosen Tag einführen? Hat die Zuckerlobby mehr Einfluss als die mächtige Fleischindustrie? Müssen wir bald alle morgens zusammen eine Stunde Zwangsgymnastik machen, damit die Deutschen fit und munter werden?

Ich bin selbst dem Begriff nach Vegetarierin, Teilzeit-Veganerin 🙂 und engagiert für geringeren Fleischverzehr. Aber an dem Tag, an dem die Fleischportionen, die ich täglich essen darf, mir nur noch portioniert verkauft werden, mutiere ich zurück.

Verbote und Befehle sind einfacher als Überzeugungsarbeit und Vorleben. Ich kriege bei Verboten steife Nackenhaare und fahre die Hörnchen aus.

Vegetarismus auf Anordnung? Nicht mit mir!

Remscheider Generalanzeiger, 6. August 2013, Titelseite

Mein Kind will Wurscht – ist mir doch Wurscht

21. Juni 2012: Wie mache ich aus einem Kind einen kleinen Vegetarier?

Häufig sind Eltern besorgt, wie sie ihre Kinder zum Vegetarismus bringen können. Da werden die spannendsten Lösungen vorgeschlagen. Gerne hört man dann auch: „Nimm sie mal mit zum Schlachthof“. Oder „Zeig ihnen einen der Gruselfilme, wie Küken / Schweine (usw.) grausam geschlachtet werden.“

Na super. So bekomme ich drei mögliche Ergebnisse: Gewünscht: Die Kinder werden selbst überzeugte Vegetarier und rühren ihr Leben lang kein Fleisch mehr an. Oder: Die Kinder essen wirklich kein Fleisch mehr, sind aber durch die Filme ihr Leben lang traumatisiert. Ein hoher Preis, aber offensichtlich ist manchen Eltern der Vegetarismus wichtiger als das psychische Wohlbefinden ihrer Kinder. Oder aber dem Kind ist das egal, weil es – wie das bei Kindern ganz natürlich ist!!! – keine Empathie empfindet, ein vernünftiger Schutzmechanismus der Natur. Übrigens einer der Gründe, warum Märchen für Kinder gar nicht so grausam sind, wie Erwachsene häufig denken.

Ich sehe nur eine Lösung: Konsequent und freundlich vorleben, auf Nachfragen erklären. Niemals drängen, denn das wird spätestens in der Pubertät zu Widerstand führen.

Oder denken wir doch einmal anders herum: Wie sind wir denn zu Vegetariern geworden? Meine Eltern haben munter Fleisch verzehrt, auch meine Großeltern, meine Geschwister tun es heute noch. Ich habe mich gegen den Fleischverzehr entschieden, ohne auch je einen dieser Filme gesehen zu haben – zum Glück. Mir hat es gereicht, dass wir im Biologieunterricht (ich muss da so 15, 16 oder 17 Jahre alt gewesen sein) angebrütete Eier schlachten mussten. Ich habe mich geweigert, da mitzumachen, was mir in dem Halbjahr nicht unbedingt die beste Note einbrachte. Meine Freundin, sicherlich nicht grausamer von Natur aus als ich, hat eine angebrütete Petrischale mit nach Hause genommen, weil sie das spannend fand. Sie wollte Tierärztin werden, ich nicht – weil ich eben in diesen Dingen sehr leicht zu traumatisieren bin, weswegen ich auch heute noch weggehe, wenn mir jemand Wunden, OP-Berichte o.ä. offeriert. Dennoch habe ich mittags nach diesem Biologieunterricht vermutlich Fleisch gegessen, sogar ja bis vor wenigen Jahren noch aß ich Tierprodukte.

Auch ist es zum Glück so, dass nicht alle Kinder so werden, wie ihre Eltern sich das so glühend wünschen und mit allen mehr oder weniger feinen Methoden versuchen, in die Kinder hineinzuerziehen. Wir hätten sonst nur einen Klon nach dem anderen. Viele von uns sind anders als unsere Eltern – und wir sind meist glücklich darüber. Ohne Kinder, die anders sind als ihre Eltern, gäbe es keinen Fortschritt. Womit ich andererseits auch nicht meine, dass Kinder unerzogen bleiben sollen, um Himmels willen! „Bitte“ und „Danke“ sagen, nicht mit offenem vollem Mund reden: Das sind zum Beispiel Dinge, auf die Eltern nicht in der Erziehung verzichten sollten. Das sind Verhaltensweisen. Aber auch diese beruhen auf Vorleben. Gesinnungsfragen kann ich im Gegensatz zu Verhaltensweisen nicht durch Erziehungsmaßnahmen lenken, nur durch Überzeugung und, um mich zu wiederholen: Vorleben.

Vegetarier und Veganer

27. April 2102: Warum vegan für mich keine Ernährung, sondern eine Lebenshaltung ist

Wenn ich gefragt werde: „Ach, bist du Vegetarierin?“, antworte ich in der Regel: „Nein, ich esse nur kein Fleisch“. Auf die Frage: „Sollen wir für dich vegan kochen?“ anworte ich: „Nein, bitte nicht, kocht für mich einfach ohne Tiereiweiß.“

Wieso? Wo ist der Unterschied? Ich erkläre das gerne: vegan und vegetarisch sind Lebenseinstellungen. Für mich ist diese Essweise nicht vorrangig eine Frage der Tierliebe, sondern dessen, was ich ernährungsmäßig für vernünftig halte. Dass ich mit fortschreitender tiereiweißarmer oder manchmal -freier Ernährung auch dem rohen Fleisch und der Tierhaltung gegenüber eine andere Einstellung bekommen habe, liegt auf der Hand. Warum ich mich aber vor allem immer noch und immer stärker gegen die Bezeichnung „vegan“ für mich selbst setze, konnte ich letztlich wieder an einer Webseite sehen: hier.

Mich graust, wenn ich dort zu den Milchprodukten lese: Milch wird ganz einfach durch Soja-, Reis- oder Hafermilch ersetzt. Sojamilch gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt (…). Sojamilch ist vom Geschmack her sehr ungewöhnlich, ich würde jedem empfehlen, mit Vanille oder Schoko anzufangen. Am Anfang muß sich fast jeder daran gewöhnen, aber mit der Zeit – zumindest bei mir war das so – findet man dann normale Kuhmilch eklig und schleimig. […]
Sojamilch kann ganz normal wie Milch verwendet werden, zum Kochen und Backen, über das Müsli oder als Kakao. Sogar Pudding kann man ganz normal damit kochen. Für süße Rezepte verwende ich meist eine Vanillemilch, vor allem bei Pfannkuchen habe ich damit sehr gute Ergebnisse erzielt.“

Hoffentlich werde ich dort nie eingeladen… 😉

Gegen grausame Tierhaltung bin ich auch. Dennoch berührt mich die Grausamkeit gegen Menschen immer noch mehr als die gegen Tiere. Für einen deutlich geringeren Fleischverzehr bin ich unbedingt auch. Aber ganz ehrlich: Ich war hocherfreut, als ich bemerkte, dass mein Frühstück am 1. April (Scheibe Brot mit dick Schinken drauf) von vielen nicht direkt als Aprilscherz erkannt wurde. Es heißt nämlich, die meisten wissen, mir geht es um das Essen, nicht um ein Dogma. Es mag Menschen geben, die glauben (!), dass sie auch kurz vor dem Verhungern ein Stück Fleisch ablehnen würden. Zum Glück sind wir bis jetzt hier in diesen Breitengraden nicht vor die Wahl gestellt, theoretisch können wir alle viele schöne Dinge von uns glauben. Auch wenn es den einen oder anderen überzeugten Nicht-Fleischesser schockieren mag: Ich müsste nicht einmal kurz vorm Verhungern sein, um zu einem Stück Fleisch zu greifen. Richtig deftiger Hunger und nichts anderes zur Hand würden da durchaus reichen.

Da ich mich stets selbst immer wieder teste, habe ich in den letzten Monaten auch hier und dort mal in ein Stück Fleisch gebissen. Und? Fisch schmeckt mir gar nicht mehr. Fleisch schmeckt mir nicht besonders. Ente ging noch. Ich vermisse nichts, wenn ich diese Dinge gar nicht esse. Doch ich weiß auch eins: Würde ich irgendwann einmal darauf angewiesen sein, doch tierisches Eiweiß zu essen, hätte ich damit weniger Probleme, als zum Beispiel etwas Gezuckertes essen zu müssen.

So rein wissenschaftlich ist auch noch nicht entschieden, ob wir nun „von Natur aus“ Omnivoren (Allesesser) oder Vollvegetarier sind. Beide Seiten haben gute Argumente, leider sind nicht beide Seiten immer sachlich. Wobei ich persönlich überzeugt bin, dass der Mensch durchaus ohne Fleisch und Tierprodukte leben kann. Der menschliche Körper ist eben anpassungsfähig, und eine sehr fleischarme bis fleischfreie Kost hat sich immer wieder als günstig erwiesen. Warum der heutige hohe Fleischverzehr für die Gesundheit des einzelnen und für „die Welt“ als Ganzes schädlich ist, brauche ich wohl nicht mehr zu erläutern, dafür gibt es genug Material.

Ich möchte mir die Offenheit bewahren. Für mich ist Vollwerternährung die ideale Ernährungsform, weil sie aufbauend auf nachvollziehbaren und erwiesenen Tatsachen nur Empfehlungen kennt, keine Verbote. Also jemand, der einmal in der Woche oder im Monat Fleisch isst, oder genauso häufig ein Stück Käse, ist deshalb für mich kein schlechterer „Vollwertmensch“. Ich möchte auch kein schlechtes Gewissen haben, falls mich mal der Hunger auf einen Hühnerschenkel überkommt. Denn dieses Getue um das Fleisch entspringt manchmal auch unserem Luxus, in dem wir leben. Nomaden, die vom Fleisch leben, zum Beispiel würden als Veganer eben sterben.

Ich bin eine überzeugte Vertreterin der tiereiweißarmen bis tiereiweißfreien Ernährung. Die Gründe sind rein eine Sache des Wohlbefindens, kein Dogma, keine Weltanschauung. Und nur wenn wir die Vollwerternährung völlig vom Dogma befreien, haben wir auf Dauer die Chance, dass sie sich durchsetzt. Und das ist vor allem mein Ziel: Dass die Menschen nicht mehr Krankheiten als unvermeidliches Übel sehen, sondern als eine Folge ihrer Lebensweise, die sie selbst in der Hand haben. Ob mit oder ohne einem Schnitzelchen, aber „natürlich“ nicht mit einer Eiweiß- oder Steak-Diät.

Rauchende Vegetarier

10. Februar 2012: Unvegetarische Stunden

Die Beilage der Tageszeitung, Prisma, habe ich ja hier auch schon öfter ausgeschlachtet. In Woche KW 4 hatte sie wieder einen bemerkenswerten Artikel. Bzw. eigentlich ist es kein Artikel, eher Teil einer Miniserie. Die Serie heißt „Tisch für zwei“, geschrieben aus der Perspektive eines Mannes über ein Pärchen. Pseudohumorvoll werden da irgendwelche Sachen abgearbeitet, so richtig lustig oder lehrreich finde ich das nie, aber irgendwie „muss“ ich es immer lesen 🙂

Nun also die unvegetarischen Stunden. Ich zitiere den Anfang:

„Zum Abendessen die Truderings. Sie aß kein Fleisch ‚grundsätzlich nicht‘. Quälende Debatten über Massentierhaltung, Antibiotika und Schächten. Er qualmte nach dem Essen eine Zigarre was wortlos geduldet wurde.“

Ich war auch mal Nicht-Vegetarierin und habe in der Zeit einige Vegetarier kennengelernt. Keiner von ihnen hat mich je versucht zu bekehren, keiner hat je von sich aus eine Debatte, und schon gar keine quälende begonnen. Natürlich gibt es ein paar solcher Typen, aber sie sind nicht typische für die sehr heterogene Gruppe der Vegetarier.

Was bewegt einen Kolumnisten nun, das war für mich hier die Frage, so etwas zu schreiben? Wer soll darüber lachen? Die Nicht-Vegetarier, die nun endlich einsehen, dass sie die besseren Menschen sind? Dabei ist der Vegetarismus mittlerweile durchaus anerkannt, also man könnte schon fast sagen „hip“. Da hat die Prisma-Redaktion wohl den Zug der Zeit verpasst. Laienpsychologisch könnte ich nun ausführen, dass Nichtvegetarier so etwas schreiben, weil sie sich bedroht fühlen – irgendwo wissen sie ja auch, dass Massentierhaltung nicht okay ist. Aber irgendwie ist mir diese Erklärung zu einfach.

Diese Geschichte ist so primitiv aufgebaut, dass sie mich eher tröstet als ärgert. Wenn schon zu solchen plumpen Keulen gegriffen werden muss, ist der Vegetarismus wohl schon ziemlich stark 🙂

Vegetarismus in der Apotheken-Umschau

Zuerst einmal sei euch herzlich gedankt für die Umfrage zur Apotheken-Umschau & Co. Ganz klar ist: Die meisten möchten diese Artikel nicht aus den Augen verliere. Heute habe ich etwas für euch aus der aktuellen Ausgabe rausgepickt, das im Rahmen der AU neu ist. Los geht’s:

Kommentar vom 23. September 2011: Vegatarisch ist im Kommen!

Das ist jetzt nicht meine persönliche Meinung, sondern Zentrum der Apotheken-Umschau, B-Ausgabe, vom 15. September. Der Chefredakteur Dr. Hans Haltmeier weiß das nämlich mittlerweile auch und begrüßt uns dann auch gleich auf der ersten Seite mit der witzigen, äh, Überschrift „Rot-grün auf dem Teller“. Daneben ein Bild von einem lächelnden Gesicht aus Fenchel, Tomaten und einer Bohne. Noch nie habt ihr so etwas gesehen, gell?

Nun ja, aber im Text geht es wirklich zur Sache. Herr Dr. Haltmeier kann es überhaupt nicht verstehen, warum so wenige Menschen Vegetarier sind, wo es doch für Umwelt und Gesundheit so viel besser ist. Aber er möchte das alles lieber entspannt sehen, nicht als Glaubenskrieg. Und deshalb bekommen wir schöne Rezepte, die sogar eine Redakteurin mit dem vegetarischen Namen Ute Essig (ehrlich!) zum Umdenken brachten. Und so ein Chefredakteur weiß natürlich, wie er schreiben muss, um die Massen zu begeistern: er bringt den Höhepunkt im letzten Satz:

„Und weil es so gut schmeckt, haben wir ab Seite 82 einige Rezepte ohne tierische Zutaten für Sie entwickelt – alle äußerst nahrhaft und völlig ideologiefrei.“

Toll, also nicht nur vegetarisch, auch noch vegan? Ich war ja soooo neugierig, und schlug sofort Seite 82 auf. Fenchel mit Reis und äh, geriebenem Käse. Huch, ist das keine tierische Zutat? Wächst Käse mittlerweile auf Bäumen? So geht es mit den Rezepten weiter. Käse hier, Käse dort. Sorry, Leute, wenn ich euch immer vom Käse abgeraten habe – ich dachte immer, er sei ein Tierprodukt. Andererseits: So wie heute industriell verarbeitet wird, ist vermutlich im Käse wirklich nichts Tierisches mehr? Ist es das, was Herr Dr. Haltmeier uns durch die Blume sagen wollte…. oder hat er einfach, die Wurst in der Hand, sich nicht mal die Mühe gemacht, auf die eigens vorgestellten Rezepte zu schauen?

Es gibt auch noch einen weiteren großen Artikel zur vegetarischen Ernährung. Dabei ein hübsches buntes Foto von Judith Drechsel und ihrem Freund, die sich beide seit vielen Jahren vegan ernähren. Wie geht das mit vegan? „Mit Hefeflocken macht sie Aufläufe herzhaft. Durch Sojamehl ersetzt sie beim Kuchenbackern die Eier …“ Kräuseln sich eure Nägel schon? Keine Sorge, es kommt NOCH besser: „Einem Vitamin-B12-Mangel beugen beide mit Nahrungsmittelergänzungsmitteln vor.“

Da sind wir doch alle wieder beruhigt….  Und an anderer Stelle kommt endlich mal wieder jemand von der DGE zu Wort, Frau Antje Gahl (nicht zu verwechseln mit Frau Antje aus Holland, die uns den Käse anpreist): „Vegetarische Ernährung halten wir grundsätzlich als Dauerkost für geeignet, wenn auch Milch und Milchprodukte auf den Teller kommen“, sagt Gahl. Milch – und Eier – enthalten wie Fleisch das Vitamin B12, das der menschliche Körper braucht, aber nicht selbst herstellen kann.“

Wo ist die Gahlsche Tüte, in die ich spucken darf? Der menschliche Körper stellt das Vitamin nicht her, richtig – aber die Bakterien und Mikroorganismen im Darm tun das gerne. Womit ich auch gleich auf meinen nächsten Monatsfilm verweisen kann….

Chefredakteur und Fachfrau haben hier eine schöne Gemeinsamkeit: Sie reißen die Klappe über Dinge auf, über die sie sich nicht ausreichend informiert haben. Aber das macht nichts, ihre Leser werden das schon glauben. Oder auch nicht 😉