Angesichts des Bloggeburtstags wollte ich dann heute Morgen einmal wissen, wie alt der älteste Blog oder auch Foodblog (Blog mit Rezepten) ist, der heute noch existiert. Meiner ist es definitiv nicht. 😉
Das Interessante für mich war, dass ich das nicht herausfinden konnte. Zumindest nicht auf die Schnelle. Die Frage, wer der älteste – noch lebende – Blogger ist, lässt sich da eher beantworten. Da komme ich noch nicht mit, über 80 bin ich ja nicht. Das dauert dann doch noch ein Weilchen.
Wer also einen Blog kennt, der älter ist als meiner und auch Rezepte liefert, kann dies ja in einen Kommentar schreiben. Stichtag: 29.5.2009.
Genauso wüsste ich gern, ob es eine Webseite mit Rezepten gibt, die älter oder so alt ist wie meine und noch geführt wird (wenn auch im Abo). Da ist der Stichtag der 5. Feb. 1998.
(Soeben habe ich den zweiten „Wunderkuchen“ gebacken. Morgen wird er probiert…)
(1) Die Abonnements
Ich werde die sogenannten kleinen Abonnemens auslaufen lassen. Das Interesse daran steht für mich nicht wirklich im Verhältnis zum Aufwand der „Pflege“. Am 13.02.2017 läuft das letzte kleine Abo ab, verlängern kann niemand mehr, neue abschließen auch nicht mehr. Die „Superduperabos“ einschließlich ihrer geheimen Facebook-Gruppe bleiben bestehen.
(2) Meine Webseite
Ich habe die Eingangsseite der Webseite neu gestaltet. Die Seite hatte ich zu lange zugunsten der Blogs vernachlässigt. Es wäre jedoch schade, wenn die Seite, die es immerin schon über 18 Jahre gibt, irgendwann niemanden mehr zum Anschauen lockt, weil sie so furchtbar unbeweglich ist.
Neu ist zum Beispiel, dass es auf der Seite jetzt immer ein „Rezept der Woche“ gibt. Wenn das Thema des Rezepts es hergibt, gebe ich auch ein paar Infos dazu.
Neu ist auch, dass ab heute 1000 Rezepte mehr als vorher umsonst zugänglich sind. In unregelmäßigen Abständen werde ich die Zahl erhöhen.
Wie die meisten von euch wissen, gibt es auf meiner Homepage 5000 Rezepte, davon ca. 4800 vollwertige. Ich habe die Bestückung der Homepage schon vor einer ganzen Weile eingestellt, weil mir das zu viel Arbeit und Pflicht war. Dennoch habe ich weiter Rezepte aufgeschrieben – allerdings mit weniger „Druck“. Wenn ich mal keine Lust habe, wenn die Zeit drängt, schreibe ich nichts auf, mache kein Foto. Dennoch habe ich so für mich weiter Rezepte gesammelt. Es werden bald um die 1000 sein. Ich hatte Ende letzten Jahres bereits überlegt, ob ich den Zugang zu diesen Rezepten meinen Lesern zu Weihnachten schenken soll. Aber die Zahl war so krumm 🙂
Nun aber habe ich die Nummer 6000 erreicht und ich habe auch diese Rezepte ins Internet gestellt. Einige der neuen Rezepte könnt Ihr schon woanders gesehen haben: in Büchern oder auch im Blog. Einige davon sind für eure Augen gänzlich neu.
Um mir das Leben zu erleichtern, habe ich die nächsten 1000 Rezepte nicht sorgsam in den Bestand eingearbeitet, sondern einfach eine neue „Homepage“ in die bestehende Homepage eingebaut. Ja, da mache ich euch richtig Arbeit, denn nun gibt es zwei Rubriken „Gemüse“. Schlimm, was? Ich werde auch weiterhin keine Suchfunktion auf der Homepage haben, ich will das auch gar nicht mehr. Der Trend zur Bequemlichkeit wird immer stärker, es gibt Leute (die natürlich nicht zu meinen Lesern zählen, man findet sie in anderen Portalen wie facebook etc.), die alles auf einem Tablett serviert bekommen haben möchten. Nö, die sind bei mir fehl am Platze. Bei mir könnt Ihr buddeln, suchen und kleine Schätze entdecken. Dafür bekommt Ihr das alles umsonst. Merke: Ich könnte auch ein eBook daraus machen und euch für 5 Euro anbieten. Schnell hätte ich da eine erkleckliche Summe zusammen. Denn in meinen Rezepten, das sage ich ohne falsche Bescheidenheit, findet Ihr immer wieder Innovationen. Und die sind für Suchende umsonst. Allerdings ist die Bedien-Mich-Klientel außen vor.
Das wird vermutlich niemanden wundern. Es stimmt, ich brauche meine Webseite nicht, ich kann auch ohne die Seite lecker kochen 🙂 Es gibt auch immer wieder Kritik an der Seite, die mich gelegentlich überlegen lässt, ob ich sie nicht einfach platt machen soll. Vor ein paar Jahren gab es Besserwisser, die fanden, dass das Design meiner Website nicht „zeitgemäß“ ist. Stimmt, meine Webseite sieht nicht aus wie 1000 andere und hat somit einen Wiedererkennungswert 😉 Mag sein, dass sie nicht den modernen Stilrichtungen entspricht. Dafür ist sie klar aufgebaut und Leser finden sich recht schnell zurecht.
Nachdem nun diese Welle vorbeigerollt ist, gibt’s jetzt was Neues. Meine Fotos sind nicht gut genug, ja, förmlich abschreckend. Wie bitte? Das ist mir ganz neu, eigentlich habe ich bisher eher gehört, dass die Leute erleichtert sind, dass ich normales Essen zeige, so wie es in der eigenen Küche auch aussieht. Aber das scheint sich geändert zu haben. In YouTube kenne ich schon diese ungezogenen Kommentare – anders kann ich das nicht nennen -, wenn ich einen Eintopf zeige. Ein Eintopf ist ein Eintopf und kein Kunstwerk. Und wer nur steril aufgebaute Burger-Optik und Zeitschriftenfotos kennt, mag das unappetitlich finden. Mein Problem ist das nicht.
Vor einigen Tagen bekam ich nun die besorgte Mail eines Lesers. Er möge mir verzeihen, dass ich das hier öffentlich anspreche. Er schrieb mir, dass er zwar gerne meine Seite empfehlen würde, aber die Fotos und auch Videos seien teils so gematscht und unappetitlich und würden Vollwertvorurteile verstärken, dass Freunde, denen er die Seite empfiehlt, erschreckt zurückwichen. Einige Fotos in der Rubrikenübersicht hatte er noch einzeln kommentiert. Ich habe mir das nicht durchgelesen, auch das möge dieser Leser mir verzeihen. Mich interessiert das nämlich nicht. Ich gebe hier einfach einmal meine Antwort wieder:
„wem die Fotos auf meiner Webseite nicht gefallen, dem empfehle ich meine beiden neusten Bücher „Immer öfter vegetarisch“ und „Indisch inspiriert“. Das ist kein geschenkter Gaul, und deshalb haben auch die Fotos eine andere Qualität.
Die Fotos auf meiner Webseite sind parallel zu täglichem Kochen entstanden. Wer JEDEN Tage Rezepte ersinnt und dann umsonst veröffentlicht und dann fotografische Ergebnisse erzielt, die Profi-Eindruck hinterlassen, vor dem verbeuge ich mich 😉
Vielen Dank für die Mühe, die sie sich gemacht haben. Ich fürchte nur, Sie werden Ihre Bekannten weiter erschrecken lassen müssen, denn die Webseite ist abgeschlossen. Wer soweit vom Essen entfernt ist, dass er nicht mehr weiß, wie Essen in der Küche aussieht und nur noch Fotos akzeptiert, die einem modischen Trend entsprechen, ist einfach noch nicht soweit, dass er von meiner Seite profitieren kann. Essen, das nicht vollwertig erstellt wird, sieht in der normalen Küche übrigens auch nicht anders aus. Ich bekomme auch häufig positiv Feedback dafür, dass endlich mal Fotos von echtem Essen zu sehen sind und nicht aufgeschönte, stundenlang gestylte Dinge. So unterschiedlich können Menschen eben empfinden.
Womit ich den Eindruck Ihrer Bekannten nicht vom Tisch wischen will. Ich kann es nicht allen recht machen und der Wichtigste, dem ich es recht machen möchte, bin ich selbst :-)“
Ich habe auch jetzt einen ähnlichen Passus auf meine Webseite gesetzt, für Neuankömmlinge und Kritiker (hier). Ja, Kritisieren ist fein und wenn ich dann nicht auf die Knie falle vor Dankbarkeit für die konstruktiven Vorschläge, bin ich vermutlich ein schlechter Mensch. Nein, ich bin ein Mensch, der sich seiner Leistungen durchaus bewusst bin. Ich weiß, was ich in mehr als 10 Jahren aufgebaut habe. Und wem das nicht gefällt: Ganz, ganz ehrlich – mir ist das egal. Mag sein, dass ich den Blick für die Realität verloren habe und meine Webseite eher Abschreckung als Verlockung geworden ist?
Da gibt es für mich eine einfache Lösung: Ich lösche die Seite und auch die Filme. Bitte nicht falsch verstehen, ich meine das nicht als Trotzreaktion! Denn ich möchte der Vollwert natürlich nicht schaden, nur weil ich finde, ich habe als Einzelner eine hervorragende Arbeit geleistet, die mir erst einmal jemand – vor allem von der Kritikerseite – nachmachen möchte. Aber wirklich, ohne Ironie: Wenn Ihr meint, mittlerweile hat sich das geändert und Videos und Webseite sind nicht mehr geeignet, Leser zu faszinieren, sagt es mir ehrlich. Ich werde nichts an der Webseite ändern, keine Filme neu drehen, keine einzelnen Videos oder einzelnen Bilder ändern oder ausgewählt herausnehmen. Das kann keiner von mir erwarten, acht Jahre meines Freizeitlebens reichen als Anstrengung. Ich bin aber durchaus bereit, den Schaden zu verringern, indem ich die Webseite lösche und auch die Videos.
Die Vollwerternährung soll erfolgreich sein, nicht meine Webseite. Der Vollwertsache schaden möchte ich auch auf keinen Fall. Gerne trete ich zurück, denn das Thema „Vollwert“ ist weder mein Lebensinhalt noch lebe ich für die Vollwert. Ich begeistere mich dafür und lasse gerne andere an meiner Begeisterung teilhaben, das ist alles und das war mein Ziel. Aber mich modischen Trends hingeben oder noch weitere kostenlose Arbeit in die abgeschlossene Webseite stecken, nein, liebe Kritiker, verbiegen werde ich mich nicht.
Schaden meine Webseite und meine Videos der Vollwert?