Frag doch mal die Ute….Oktober

30. September 2012: Frag doch mal die Ute

Die Frage zu Wasserqualität und Wasserfiltern, die von euch am häufigsten gewünscht wurde, beantworte ich in diesem Film:

Zu den anderen Fragen hier ein paar Stichworte:

(1) Stein- und Keramikmahlwerk
Hätte gerne gewusst, den Unterschied zwischen Keramikmahlwerk und Steinmahlwerk bei einer Getreidemühle und ob es möglich ist z.B. Leinsamen in kleinen Mengen alleine mit einem Keramikmahlwerk zu mahlen oder ob man da doch besser den Magic Maxx nimmt. Vielen Dank für die Antwort.
Ich selbst habe bisher nur mit Keramikmahlwerk gemahlen. Durch die Lektüre weiß ich aber, dass nur Stahlmühlen in der Lage sind, Leinsamen pur zu mahlen. Steine werden damit „zugeschnürt“. Die Firma Salzburger gibt ein Verhältnis von 1:2 (Leinsamen zu Weizen) an, was mit ihren Natursteinen gemahlen werden kann. Im Zweifelsfall würde ich lieber einen Magic Maxx dafür nehmen. Gut geht es bei größeren Mengen auch im Thermomix oder Vitamix.

(2) Sauerteigbrötchen
Habe noch eine weitere Frage: ich habe gehört, dass Brötchen mit einem Anteil Sauerteig länger frisch bleiben. Meine Frage lautet nun, wie hoch der Anteil von Sauerteig sein darf, gibt es evtl. eine Faustregel dazu, also xx% Vollkornmehl, xx% Wasser und xx% Sauerteig?
Vollwertbrötchen bleiben meiner Ansicht nach sowieso recht lange frisch. Sie werden mit Lagerung etwas weicher, aber ich persönlich mag sie auch noch am übernächsten Tag. Ein Sauerteiganteil hält sie feuchter, was vielleicht einige mit „frischer“ verwechseln. Im Prinzip gelten die gleichen Gewichtsverhältnisse wie bei Hefe- und Sauerteigbroten. Nur dass Brötchen überhaupt mit etwas weniger Flüssigkeit gebacken werden, weil sie nicht in Form gehalten werden und daher auseinander laufen (= zu Fladen werden) könnten. Eine Formel gibt es nicht, das würde ich im praktischen Fall ausprobieren. Brötchen mti Sauerteig sind erfahrungsgemäß etwas schwieriger zu formen, weil sie zum Kleben neigen.

(3) Cashewnussmus
Gestern habe ich Cashewpaste gemacht. Leider muss mir dabei ein Fehler unterlaufen sein, denn als ich heute morgen das Glas aufschrauben wollte, ploppte es mit enormem Druck hoch und das halbe Cashewmus quoll heraus. Es war gegoren und ungenießbar, nach nur einem Tag. Was hab ich falsch gemacht? Zur Herstellung habe ich 2 Päckchen Cashewkerne à je 200g kleingeschnitten und für 30 Minuten in der 1,5-fachen Menge warmem Wasser eingeweicht. Dann habe ich die Cashews mit ca. 2 EL Wasser in den Mixer getan und zu Mus gemahlen. Die geschmeidige Paste habe ich schließlich in 2 Gläser eingefüllt. Heute morgen bin ich voller Vorfreude an meinen Küchenschrank und die Enttäuschung war groß als ich das selbstgemachte Nussmus nicht mehr genießen konnte. Ich wollte ein “neutrales” Cashewmus machen, um es sowohl zum Frühstück mit Früchten als auch zum Verfeinern von Gemüsepfannen oder asiatischen Gerichten benutzen zu können. Beim Nachgoogeln bin ich dann eben auf Dein(e) Video(s) zu selbstgemachtem Cashewmus gestoßen. Muss ich für mein Wunschmus auch Öl benutzen? Die fertige Cashewpaste im Glas aus dem Reformhaus enthält kein Öl, nur Nüsse. Hmm ..?
Vielleicht könntest Du mir sagen, was da bei meinem Versuch falsch gelaufen ist? Ich würde mich sehr freuen!
Das Wasser ist sicher der Übeltäter. Du hast auch noch in warmes Wasser eingeweicht, also den Mikroorganismen eine wunderbare Umwelt geboten, um sich zu ernähren. In einem kleinen Magic solltest du überhaupt nicht versuchen, Nussmus mit oder ohne Öl (oder nur mit sehr viel Öl) herzustellen. Da ruinierst du dir den Mixer. Das fertig gekaufte Nussmus kannst du nicht vergleichen: Industriemaschinen haben ganz andere Kräfte. Ohne Öl mit viel Geduld geht in manchen Mixern.

(4) Längerfristige Lagerung von Nüssen / Saaten
Mich würde interessieren, ob und welche Erfahrungen du mit der Lagerung von Saaten und Nüssen über einen längeren Zeitraum gemacht hast. Ich würde nämlich gern mal eine größere Ladung Sonnenblumenkerne kaufen, weil sie da deutlich preiswerter sind. Wir verbauchen auch viele.
Im Gegensatz zu Getreide habe ich bisher mit Nüssen und Saaten ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Ich bewahre sie in der Originalverpackung in einem kühlen trockenen Raum auf (kein Kellerraum, ein ungeheizter, fast stets belüfteter Raum). Wenn ich sie dann zur Verwendung hole, gebe ich sie in größere oder kleinere Glasgläser mit Schraubdeckel. Im Küchenbereich auf keinen Fall offene Verpackungen aufbewahren, die ziehen die Lebensmittelmotten magisch an. Falls du Nüsse und Saaten bestellts: Sie halten sich in Räumen wie meinem in der Originalverpackung sehr gut, ABER: Es ist wichtig, dass du die Originalverpackung auf Dichtigkeit überprüfst. Irgendwo angeknackste Originaltüten oder was auch immer verbrauche ich zuerst! Sehr fetthaltige Nüsse wie Pinienkerne und Macadamianüsse kommen bei mir in den Kühlschrank.

12 Gedanken zu “Frag doch mal die Ute….Oktober

  1. Waldmeister 30. September 2012 / 20:59

    Hallo Ute,
    wie schön, meine Frage wurde gewählt *freu*
    Ich habe nicht erwartet, dass Du mir sagst, kauf dies oder kauf das- ich hab mir genau das gewünscht, was Du getan hast: dass Du Deine Meinung kundtust!
    Vielen, vielen Dank dafür!
    Liebe Grüße vom Waldmeister

    • OneBBO 30. September 2012 / 21:01

      Gerne geschehen 🙂

  2. Franziska 1. Oktober 2012 / 07:11

    Ich habe diesen Beitrag über Wasserfilter mal gelesen:

    Ich habe sehr kalkhaltiges Trinkwasser und benutze deshalb einen Brita Filter. Gibt dieser ungesunde Stoffe ins Wasser ab?

    Antwort
    Kalk schadet der Gesundheit nicht. Der Kaffeemaschine hingegen schon. Es macht deshalb Sinn, wenn Sie das Wasser für die Kaffeemaschine durch den Filter lassen. Als Trinkwasser sollten Sie das Brita-Wasser hingegen nicht unbedingt verwenden. Schädlich ist es zwar nicht, aber auch nicht so besonders ideal. Der Filter bindet einen Teil der hart machenden Kalziumionen und tauscht sie durch Natriumionen aus. Nur, Natrium nehmen wir eigentlich durch das Kochsalz bereits in grösseren Mengen auf – zum Teil sogar im Übermass. Deshalb finde ich es nicht sehr sinnvoll, ausschliesslich Brita-Wasser zu trinken. Denn Kalzium braucht der Körper nötiger als Natrium.

    Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie
    http://www.natuerlich-online.ch/beratung/frage/kalk-im-wasser/

    • OneBBO 3. Oktober 2012 / 18:35

      Hallo Franziska, ich habe deinen Beitrag gerade aus dem Spam gefischt 🙂
      Ich hoffe mal, es war kein Spam…. wir werden sehen 🙂

  3. Maria 1. Oktober 2012 / 12:57

    Schön, dass du zu den jeweils anderen Fragen auc hwas schreibst. Meine Ladung SOnnenblumenkerne ist bereits eingetroffen. Danke!

    • OneBBO 1. Oktober 2012 / 12:58

      Da empfehle ich als Erstes einen Keimtest 🙂

  4. Marienkäfer 2. Oktober 2012 / 10:29

    Kleiner Nachtrag zum EM-Krug:

    Ich kann deine Erfahrungen mit Wasser aus dem EM-Krug ebenfalls bestätigen. Wir haben sehr kalkhaltiges Wasser und das Wasser aus dem Krug schmeckt irgend „weicher“.

    Ich habe seinerzeit bei der Töpferei nachgefragt, wie diese Wahrnehmung zustande kommt. Denn im Krug wird ja definitiv kein Kalk entfernt. Die Töpferei erklärte mir, dass sich im Wasser die Wassermoleküle zu sog „Clustern“ zusammenschließen. Wenn das Wasser eine Weile im EM-Krug steht, würden sich diese Molekülklumpen auflösen.

    Interessanterweise konnte ich feststellen, dass auch nach einigen Wochen im Krug so gut wie keine Kalkränder zu sehen sind.

    • OneBBO 2. Oktober 2012 / 10:36

      Ah, das ist ja eine interessante Beobachtung, die ich nicht machen kann, weil wir hier so gut wie kein Kalk im Wasser haben. Danke für die Ergänzung!

  5. Daniela 2. Oktober 2012 / 12:27

    Auch diesmal wieder ein sehr interessanter Film
    Vielen Dank, Ute!

    • OneBBO 2. Oktober 2012 / 12:37

      Gerne geschehen 🙂 Die Fragemöglichkeit für November ist freigeschaltet.

  6. Katy 3. Oktober 2012 / 13:59

    Danke für diesen sehr interessanten Film. Zur Geburt meines Kleinen Schatzes sind wir umgezogen und da stand genau diese Frage zur Debate, da wir knap bei Kasse waren (Umzug…) haben wir uns dagegen entschieden. Aber es kammen immer kleine Zweifel ob es doch nicht lieber angeschaft werden sollte (Umkehrosmose), kleines Baby könnte ja krank werden. Dank deines Films, bin ich jetzt ruhiger, letztendlich ist Wasser in Deutschland einer der kontroliertesten Lebensmittel, oder? Zumal ich die Argumentation, dass uns das Wasser im Restaurant dann krank machen könnte, sehr zutrefend finde.
    Danke 🙂

    • OneBBO 3. Oktober 2012 / 14:04

      Ja, Wasser ist eines der bestkontrolliertesten Dinge in Deutschland. Wobei das nicht unbedingt etwas heißt, die Nahrungsmittel hier werden ja auch „bestens“ kontrolliert.

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