Bestellung

Die Seminarteilnehmer bestellten als Vorspeise einen Hamburger, als Hauptspeise wahlweise drei Frankfurter oder ein Zigeunerschnitzel und als Nachtisch einen Berliner.

Der Diskriminierungsbeauftragtenrat empörte sich. „Bestellen Sie gefälligst als Vorspeise ein gefülltes germanisches Brötchen, als Hauptspeise wahlweise drei deutsche Knackwürstchen oder ein Paprikaschnitzel aus der Balkanregion und als Nachspeise einen gefüllten Hauptstadt-Ballen.“

mage.space

Die Freuden des Genderns

Es folgt ein Zitat aus der WZ (nur gegen Bezahlung einsehbar, hier)

Zeitgleich zum Streik der Drehbuchautoren droht der US-Unterhaltungsindustrie von Donnerstag an ein Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler. Sollte eine Einigung zwischen der Gewerkschaft SAG-AFTRA und dem Verband der TV- und Filmstudios (AMPTP) in letzter Minute ausbleiben, könnten laut Einschätzungen von US-Medien kaum noch Filme und Serien gedreht werden.

Jetzt frage ich euch: Warum gibt es Schauspielerinnen und Schauspieler, aber nur Drehbuchautoren? Hat der Verfasser (generisches Maskulinum) einfach keine Lust gehabt, seinen ganzen Text mit Dopplungen zu verunstalten, oder ist er inkonsequent? Oder gibt es keine Drehbuchautorinnen?

So ein gequirlter Quark. Früher wusste man auf Anhieb, was gemeint war, wenn da stand „Drehbuchautoren“. Heute stockt man und fragt sich: Wie denn nun?

Die Inkonsequenz

Ich liebe die Inkonsequenz, besonders beim Gendern. All die, die noch nicht völlig ihr Sprachgefühl abgeschaltet haben, schaffen es einfach nicht, das Gendern durchzuziehen. So lese ich heute in einer Programmankündigung der ARD (Hervorhebungen von mir; Quelle hier):

Es ist Sommer und wir sind Corona-müde. Ist die Pandemie nicht langsam vorbei? Für Menschen, die an Long Covid leiden, geht die Pandemie jedoch weiter. Aber: Es gibt immer noch keine evidenzbasierten Therapien, noch immer treffen sie auf hilflose Ärzt:innen, die in ihrem Praxisalltag mit dem komplexen Krankheitsbild überfordert sind. Noch immer fehlt eine Task-Force und koordinierte Grundlagen-, Therapie- und Versorgungsforschung. Einige Ärzte und Professoren behaupten sogar, die Krankheit sei in erster Line eingebildet, psychosomatisch.

Hat Eckart von Hirschhausen auch Long Covid? Nach der Akutinfektion Mitte März wurden bei einer Blutuntersuchung „micro-clots“ in seinem Blut diagnostiziert. Kleine Gerinnsel, vermutlich mitverantwortlich für Long-Covid. Er testet eine experimentelle Behandlung, die Blutwäsche, an sich selbst. Und er deckt auf: Mediziner beobachten seit kurzem ein Problem mit der mRNA-Impfung. Einige Menschen entwickeln durch die Impfung das Post-Vakzin-Syndrom, das Long Covid sehr ähnelt. Eckart von Hirschhausen ist davon überzeugt, dass diese unbequeme Wahrheit auf keinen Fall verschwiegen werden sollte.

Einmal Rastalöckchen, bitte

Manchmal bin ich froh, dass ich nicht mehr jung bin. Erstens muss ich in bezahlten Texten nicht gendern (Was hätte ich gemacht, wenn der Auftraggeber es verlangt hätte? Wie weit hätte ich mich korrumpieren lassen?) und zweitens muss ich immer milde lächeln, wenn ich die Pro-Argumente höre. Gerne werden dann alle, die das Gendern ablehnen, in die Ecke – pensioniert, älter – gedrückt. Ja, ist denn das, was ein emeritierter Professor sagt, von Vornherein schlechter als das, was ein Mittdreißiger von sich gibt? Wobei ja nicht einmal alle jungen Leute dafür sind, 75% der Deutschen wollen sich die Sprache nicht verunstalten lassen.

Ja, wie schön, das Etikett „älter“ hänge ich mir dann gerne um. Bitte schön, versucht doch eure Gegner mit den albernsten Argumenten mundtot zu machen.

Ich bin gespannt, wie diese radikalisierte Minderheit nicht nur die Medien, sondern auch die Bevölkerung zwangsvergendert. Oder ob sich doch der gesunde Menschenverstand durchsetzt? Dasselbe gilt ja für Cancel Culture und, mein Lieblingsthema neuerdings, kulturelle Aneignung. Was noch Alberneres habe ich selten gehört. Wann endlich verbannen wir die Kartoffeln aus Deutschland, denn wenn ich als Europäerin nicht mexikanisch kochen „darf“, dann auch kein Gemüse aus Südamerika essen. Dort wurde von den Europäern ja brutalstens unterdrückt. Passt also ins kulturelle Aneignungsschema.

Schade, dass meine Haarpracht für Rastalöckchen nicht reicht. Wäre sonst meine Lieblingsfrisur.

Gendern

Ach, ich liebe es, diese inkonsequente Gendern. Das teils auch tief blicken lässt. Ich kopiere hier einen Text aus einer Seite der Ing (ehemals IngDiba):

Stark gestiegene Energiepreise: Entlastungen für Bürger*innen voraussichtlich ab Juni

Wegen der stark gestiegenen Energiepreise will der Staat den Bürger*innen finanziell unter die Arme greifen. Das Bundeskabinett hat unlängst ein milliardenschweres Entlastungspaket beschlossen. Erleichterungen sind für Bahn- wie Autofahrende und für fast alle Erwerbstätigen geplant. Sollten Bundestag und Bundesrat zustimmen, treten im Juni folgende Regelungen in Kraft:

  • Energiepreispauschale: Erwerbstätige in den Steuerklassen 1 bis 5 sollen einmalig 300 Euro brutto erhalten. Vorgesehen ist, dass der Arbeitgeber den Zuschuss über die Lohnabrechnung auszahlt. Bei Selbstständigen soll die Einkommenssteuer-Vorauszahlung entsprechend gesenkt werden. Rentner*innen gehen nach derzeitigem Stand bei der Energiepreispauschale leer aus.

Alle gegenderten (oder eben auch nicht) habe ich kursiv gesetzt. Bürger*nnen, Rentner*innen, Autofahrende, der ganze schöne Quatsch. Dann aber: der Arbeitgeber.

Gut zu wissen, dass die ING nur Arbeitgeber, keine Arbeitgeberinnen kennt. Soll mir das was über die Managementstruktur in dieser Bank sagen? 😉

Quelle: hier

Das leidige Gendern

Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Es ist ja nichts Neues, dass ich das grammatikalisch auch noch falsche Gendern nicht akzeptiere. Es wird hier von einer Ideologie über die Grammatik behobelt, wobei auch Wortverschiebungen und Wortänderungen über die Jahre unbeachtet bleiben.

Hierzu ein vielen bekanntes Beispiel: Das Wort Weib hat sprachhistorisch eine Bedeutungsverschlechterung erfahren. Kleines Zitat aus Wikipedia:

Weib ist eine alte Bezeichnung für eine Frau, die in einigen Regionen sprachhistorisch eine allmähliche Bedeutungsverschlechterung erfuhr. Grund war die niedrige gesellschaftliche Stellung und Wertschätzung von Frauen, weshalb auch zahlreiche andere Frauenbezeichnungen (bspw. Magd, Dirne, Mamsell, Fräulein, Frauenzimmer) eine Bedeutungsverschlechterung erfahren haben.

Wenn ein (normaler) Mensch heute „Schüler“ hört, so denkt er auch an die Schülerinnen. Die maskuline Form stimmt häufig mit einem Sammelbegriff überein, das heißt aber nicht, dass die Frauen vergessen werden. Ein Freund von mir hat eine Hausärztin, das ist mir seit Jahren bekannt. Und was sagt er? „Ich muss morgen zum Arzt“. Arzt als Berufsbezeichnung, egal ob Mann oder Frau.

Da ich mich über diese so falsch gegenderten Formen ärgere und schon gar nicht irgendeinem Modetrend nachrennen werde, benutze ich vielleicht Formen wie „Schüler und Schülerinnen“ (wenn es der Zusammenhang erfordert), aber alle anderen Auswucherungen nicht. Da ich auf diesem Blog „Hausrecht“ habe, bitte ich auch alle, die hier kommentieren, das zu respektieren. Daher habe ich auch einen neuen Passus in meine „Blogetikette“ aufgenommen, nämlich:

Ganz neu: das Gendern. Ich bin eine ausgesprochene Gegnerin des grammatikalisch nicht korrekten Genderns in Form von Binnen-I, Doppelpunkt im Satz und was noch für Scheußlichkeiten erfunden wurden. Bitte verwendet die korrekte Form wie „Leser und Leserinnen“. Ich ändere sonst ungefragt.

Danke für euer Verständnis 🙂

Gendern, aber korrekt

Ich muss mich der Zeit anpassen, das ist mein höchstes Lebensziel. 😉

Daher schlage ich jetzt vor, dass wir alle konsequent gendern. Ich gebe Beispiele:

Faulpelz: Faulpelz und Faulpelzin, Faulpelz:in, Faulpelz/-in
(im Folgenden stelle ich nur eine Form vor, den Rest könnt Ihr Euch denken)
Ungeheuer: Ungeheuer und Ungeheuerin
Hanswurst: Hanswurst und Hanswurstin (oder lieber Hanswurst und Gretelwurst?)
Fresssack: Fresssack und Fresssäckin (für Old-School-Anhänger: Fresssack und Fresshandtäschchen)

Weitere kreative Vorschläge lese ich gern in Kommentaren.


Gender-Krampf

Außer ein paar Grammatik- und Sprachgestörten will die große Mehrheit vom sogenannten Gendern nichts wissen. Dazu auch eine Umfrage: Hier

Es ist nicht die erste Umfrage mit einem solchen Ergebnis, die Quelle ist auch solide. Warum also wird mit diesem Krampf immer noch weitergemacht? Weil Leute Sprache zwingen wollen. Sprache entwickelt sich natürlich, aber niemals nachhaltig unter Zwang, wie Dieter Hallervorden vor kurzem ausführte:

Vernünftig, was er sagt!

Um so ärgerlicher für mich, als ich vor ein paar Tagen als Unterhaltung zum Stricken eine Vorabendserie geguckt habe, nämlich Soko Stuttgart.

Irgendwann sagt die Kollegin zu den anderen Mitarbeitern der Soko etwas in der Art wie: „Alle Kolleg[GenderGap]innen denken genauso.“

Da habe ich ausgeschaltet. Will uns jetzt das ZDF wirklich weismachen, dass jemand im normalen Leben so verdreht spricht? Soziologen, Erziehungswissenschaftler, Politologen und ähnliche sind vielleicht mittlerweile wirklich so kaputt, dass sie auch im wirklichen Leben gelegentlich diese kleine Pause einlegen. Aber doch sonst niemand.

Egal, wie spannend ein Krimi oder eine Sendung sonst sein mag: Ich schalte dann aus. Quark kann Quark bleiben, aber ich muss mir den nicht in die Ohren füllen.

Danke J.S. für die Links 🙂