6. März 2015: Der Schnellkochtopf Teil 1 von 2
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Der Schnellkochtopf in der fettarmen Küche: Hülsenfrüchte, Reis, Getreide und Pellkartoffeln
Wer noch keinen Schnellkochtopf hat und vielleicht schon länger damit liebäugelt: zugreifen! Gerade in einer fettarmen Küche mit vielen Hülsenfrüchten und Reis ist er mir unentbehrlich geworden. Vor allem wer Reis nicht so gerne bissfest, sondern „lecker“ mag (ich finde das richtige Wort nicht), ist damit auch bestens bedient.
Hülsenfrüchte im Schnellkochtopf
Generell ist darauf zu achten, dass der Topf groß genug ist, denn Hülsenfrüchte schäumen beim Kochen. 200 g Hülsenfrüchte ist die Grenze für einen 3-L-Topf, ab 250 g nehme ich meinen 6-Liter-Topf. Kommentar eines Lesers: „In der Anleitung meines Schnellkochtopfes (Silit) steht, dass Hülsenfrüchte bei offenem Topf angekocht werden sollen und dann der entstehende Schaum entfernt werden soll. So koche ich z.B. 400 g weiße Bohnen mit der dreifachen Wassermenge im 4,5 L Topf.“ Ein guter Hinweis!
Wichtig ist auch, dass bei Hülsenfrüchten der Schnellkochtopf langsam, also ohne Hilfsmittel wie kaltes Wasser, Ventil vorsichtig öffnen usw., abdampfen kann.
Die kleinen Linsensorten (gelbe und rote) garen so schnell, da lohnt der Schnellkochtopf nicht, weil die Abdampfzeit mitzählt. Letztendlich muss jeder die Zeiten für seinen Topf selbst ausprobieren.
Alle Angaben beziehen sich auf die Stufe II. Bei eingeweichten Hülsenfrüchte gebe ich als Flüssigkeit die Mindestmenge hinzu.
(Teller-)Linsen und Mungbohnen uneingeweicht: 10 Minuten; Flüssigkeit 3 x Gewicht der Hülsenfrüchte
Linsen und Mungbohnen eingeweicht (zwischen 4 und 12 Stunden): 5 Minuten; Flüssigkeit 1:1
Alle anderen Hülsenfrüchte weiche ich ein, meist über Nacht. Wenn ich hier von Sojabohnen spreche, meine ich ausschließlich die vom Biohof Lex. Es ist eine herrlich cremige Sorte, die mit nichts zu vergleichen ist, was die üblichen Bio-Großhändler als Sojabohnen anbieten. Ich habe auch schon mit Einweichzeiten von 4-6 Stunden gearbeitet, dann aber die Kochzeit jeweils um ein paar Minuten verlängert.
Weiße Bohnen, Adzukibohnen: 16 Min.
Sojabohnen: 10-13 Min.
Kichererbsen: 20-35 Min.
Generell kann man sagen, dass Hülsenfrüchte im Schnellkochtopf etwa 1/4 der Zeit benötigen, die sie in unserer Erfahrung im Topf brauchen. Ich sage extra „unserer Erfahrung“, denn die Garangaben auf den Verpackungen sind manchmal so abenteuerlich, dass ich heimliche Verträge mit Zahnärzten vermute
Warum sind Hülsenfrüchte für die fettarme/fettfreie Kochweise so wichtig?
Hülsenfrüchte sind wertvolle Lebensmittel und machen gut satt. Das sind schon einmal gute Argumente. Hülsenfrüchte haben aber auch viele praktische Aspekte, die sie in einer fettarmen bis fettlosen Küche zu Kandidaten machen, von denen ich immer einen gekochten Vorrat im Kühlschrank stehen habe. Speziell eigenen sich Hülsenfrüchte (geschmacksneutral: Sojabohnen und weiße Bohnen) dafür, das Fett vergessen zu lassen.
Sie sind gute Dickungsmittel für alle herzhaften Soßen. 10 g Nüsse, 50 g gekochte Sojabohnen, Salz und 75-100 g Wasser im Magic verquirlen bis zu einer glatten Masse, dann unter das Gemüse rühren, aufkochen: Wer braucht da noch Sahne? Es geht auch ohne Nüsse.
Kaum zu glauben für Anfänger, aber wahr: Sie sind prima Hilfsmittel für Süßspeisen. Früher habe ich Kakao mit viel Nüssen gemacht, damit er cremig wird. Heute nehme ich gekochte Sojabohnen oder Kichererbsen.
Belag zum Überbacken, Pizza: früher nahm ich auch hier eine Mischung aus Öl, Nüssen, Wasser und Gewürzen. Heute nehme ich eine helle Hülsenfruchtsorte, deutlich weniger Nüsse, Wasser und Gewürze.
Überall, wo wir ein festeres „Gerüst“ brauchen, sind Hülsenfrüchte das Hilfsmittel der ersten Wahl. Aufpassen muss man bei Süßspeisen: Sie „schlucken“ die Süße zum Teil, wir müssen uns damit entweder abfinden 😉 oder stärker süßen.