Super Essen

10.11.16: Superfood

Vor etwa einem Jahr habe ich die Zeitschrift „meine Familie & ich“ abonniert, weil dort manchmal interessante Rezepte vorgestellt werden, die sich prima vollwertig umsetzen lassen und somit Abwechslung in den Essensalltag bringen. Ich überfliege auch die anderen Artikel mit mehr oder weniger großem Interesse. In der Oktober-Ausagbe (12/2016) fiel mir auf Seite 10 ein kleiner Artikel auf mit der Überschrift „Superfood Vollkorn“. Es sind nur drei Zeilen, die aber sind es wert, gelesen zu werden:

„Laut ‚British Medical Journal‘ senken schon 90 Gramm Vollkorn am Tag […] das Risiko, an Herz-Kreislauf-Leiden oder Krebs zu erkranken bzw. einen Schlaganfall zu erleiden um bis zu 22 Prozent. […] Es muss jedoch das volle Korn sein – mit Schale, Keimling und Mehlkern.“

Jetzt könnte ich mich natürlich darüber lustig machen, dass jetzt endlich „wissenschaftlich“ herausgefunden wurde, was sämtliche Vollwertler nach Lektüre von Dr. Brukers Hauptwerk „Unsere Nahrung, unser Schicksal“ wissen. Aber das ist wenig nützlich, auch wenn ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Ich finde es einfach toll, dass noch irgendwo jemand Vollkornprodukte erforscht und die Ergebnisse in renommierten Zeitschriften vorstellt. In Deutschland wird in die Richtung gar nichts gemacht und ich frage mich, ob diese interessanten Ergebnissen in den Newslettern oder anderen Publikationen der UGB oder der GGB angesprochen wurden. In den Newslettern zumindest nicht, denn die bekomme ich von beiden.

Schade eigentlich, denn so eine wissenschaftlich fundierte Basis täte der Vollwerttheorie nach etwa 50-jährigem Dornröschenschlaf gut.

Immer wieder gerne gesehen: das Thema Nudeln

18. Aug. 2016: Überlegungen zu Vollkorn-Nudeln

Dass Nudeln aus Vollkornmehl gesünder sind als Nudeln aus Auszugsmehl liegt auf der Hand und wird wohl kaum bestritten von jedem, der es ernst mit gesunder Ernährung meint. Wer aus der Brukerschen Richtung kommt, ist aber auf Folgendes gedrillt: Vollkorn-Nudeln müssen aus Vollkornmehl, und nicht aus Vollkorngrieß hergestellt worden sein. Wenn wir also Nudeln kaufen und sie nicht selbst frisch herstellen – eindeutig das gesündeste, aber eben auch das aufwändigste Verfahren -, achten wir darauf, dass wir Nudeln aus Mehl, nicht aus Grieß kaufen. In entsprechenden Foren gibt es ganze Threads dazu, wo man die besten Nudeln bekommt: Rossmann hat sogar welche aus Vollkornmehl, dm auch eine Sorte, der Bioladen XYZ aber nicht, aber der Bioloden VWY schon.

Da ich stark brukerisch geprägt bin, habe ich das auch viele Jahre ohne Kritik übernommen, auch wenn mir ein Müller einmal erläutert hat, dass dies so nicht stimmt – für Vollkorngrieß wird das ganze Korn gemahlen und gesiebt, d.h. vom Zufallsprinzip her ist im Vollkorngrieß auch das ganze Korn noch enthalten. Er hat es besser erklärt,  ich habe es leider nicht mehr wörtlich vorliegen, aber das Prinzip ist klar.

Zur Grießherstellung lesen wir in Wikipedia: „Grieß ist ein Begriff aus der Müllerei für Teilstückchen des Getreidekorns (meist Weizen) mit einer Größe von 0,3 bis 1 mm (300–1000 µm). Grießkörnchen sind rundlich bis kantig und weiß bis gelblich-braun gefärbt. Grieß wird ähnlich hergestellt wie Mehl, jedoch wird dazu die Mühle anders eingestellt. Die feinere Mehlfraktion, die bei diesem Mahlvorgang gleichzeitig mitentsteht, wird später ausgesiebt und als Mehl verwendet. Der Müller kann durch verschiedene Einstellungen am Walzenstuhl die Vermahlung so einstellen, dass entweder mehr Grieß- oder mehr Mehlpartikel entstehen. Staubförmige Mehlpartikel werden in der Mühle vom Grieß abgetrennt.“

Pruristen sagen nun: Es ist egal, was der Müller sagt, gesiebt ist gesiebt! Und es wird ja doch Mehl abgetrennt.

Wie oben gesagt: Frisch hergestellte Nudeln aus frisch gemahlenem Mehl sind sicher das Beste, was wir in diese Richtung essen können. Nur ist die Nudelherstellung wirklich im heutigen Alltag eine Herausforderung. Eine Frage, die mich lange zu diesem Thema beschäftigte, ging um das Alter des Mehls. In der VWK nach Bruker ist es ja immer ganz wichtig, dass wir das frisch gemahlene Mehl verwenden, denn mit der Zeit verliert auch Vollkornmehl seine wertvollen Inhaltsstoffe und nach etwa zwei Wochen ist es genauso „tot“ wie Auszugsmehl. Belegt wird dies mit Studien, die leider doch schon recht alt sind und heutigen Ansprüchen an die Wissenschaftlichkeit nicht mehr genügen. Aber selbst wenn ich das einmal akzeptiere: Wieso soll eine Nudel, die vor einem halben Jahr aus Vollkornmehl (ob das frisch gemahlen wurde, weiß auch niemand) hergestellt wurde, gesünder sein als eine Nudel aus gleichaltem Vollkorngrieß? Das ist doch eigentlich genauso tot wie alles Vollkornmehl nach zwei Wochen. Dieser Logik folgend dürfte ich sowieso nur frische Nudeln essen – und wenn nicht, könnte ich auch gleich Nudeln aus Weißmehl kaufen.

Dazu muss man sich nun einmal klarmachen, dass nicht alle wichtigen Inhaltsstoffe von Lebensmitteln „flüchtig“ sind. Die Ballaststoffe sind es schon einmal nicht. Anderer Vollwert- und Ernährungsrichtungen, die es auch ernst mit unserer Gesundheit meinen und sicher nicht nur leichtfertig sind, haben dieses Problem nicht. Hier seien UGB und die Forks-over-Knives-Bewegung genannt – beide verwenden gekaufte Vollkornnudeln und achten da weiter gar nicht auf die Herkunft.

Dazu kommt auch die Magie der Zahl. Wie oft essen wir denn Nudeln? Ich esse manchmal wochenlang keine, dann vielleicht zweimal pro Woche, oder einmal pro Woche welche. Und da soll es dann wirklich für meine Gesundheit in 20 Jahren ausschlaggebend sein, ob diese nun aus totem Vollkornmehl oder aus totem Vollkorngrieß hergestellt wurden? Das will sich mir nicht erschließen.

Einkäufe

13. Aug. 2016: Warum?

Regional einkaufen? Super, dafür bin ich. Bei kleinen Händlern kaufen statt beim Discounter? Super, dafür bin ich auch. So meine Grundeinstellung.

In diesem Sommer habe ich gelernt:

  • Obst und Gemüse in der besten Qualität gab es häufig bei…. Aldi.
  • Regionale Produkte bekam ich in einer Bio-Ecke eines Tierfutterladens, Qualität mäßig (keine Kühlung, Ware alt)
  • Wochenmarkt – nicht zu normalen Tageszeit zu erreichen

Fazit: Wer als Großstädter nicht einen guten Markt in der Nähe hat, muss entweder frisches Obst und Gemüse sehr teuer kaufen oder eben auf Discounter und große Supermärkte ausweichen. Die Erdbeeren dieses Jahr waren verwässert, keine Frage, dafür können die Produzenten nichts. Warum habe ich dann die besten Erdbeeren dieses Jahr bei Netto (2 x) und Aldi (3-4 x) gekauft? Die ersten deutschen Frühkartoffeln wurden dieses Jahr im Netto (1. Juli-Woche) angeboten.

Ich habe mal ein ganzes Buch darüber geschrieben, dass auch mit Hartz-IV-Budget ein gutes Essen möglich ist. Das ist es heute auch noch – aber nur mit Discounter! Es ist ein Teufelskreis, ich weiß, aber ich sehe nicht ein, dass ich aus lauter Begeisterung für Bio teure und schlechte Ware in einer schummrigen Bioecke kaufen soll. Auch beim Bioladen, der mich beliefert, geht die Qualität bergab: eine angeschimmelte Süßkartoffel, völlig verdrecke Kartoffeln und anderes Gemüse mit Erdklumpen dran? Nö.

Die Einkaufslandschaft hat sich in den letzten Jahren verändert. So leid es mir tut – die Discounter werden attraktiver.

Kichererbsen im Test

21. Juli 2016 Kichererbsen – ein Gastbeitrag

Kichererbsen die Zweite – Es gibt doch noch Hoffnung

Nachdem ich ja vor einer Weile über das schlechte Keimverhalten von (Bio­) Kicherrebsen hier einen Gastartikel verfasst hatte, habe ich nun noch einen Versuch mit einer Probepackung demeter Kichererbsen von Erdmannhauser gestartet. Die Packung hatte ich schon ziemlich lange (bestimmt 2 Jahre) herumliegen. Das Ergebnis könnt ihr an dem Foto sehen: ein Keimergebnis wie „im Bilderbuch“ (bzw wie man das als Vollwertler haben möchte 😉 ), geschätzte 98% sind gekeimt (nur 5 oder 6 musste ich aussortieren)! Und das obwohl die Erbsen schon etwas älter waren und ich glaube auch nicht immer optimal gelagert!

Ausserdem war ich vor 2 Wochen auf einem Rohkost­Potluck. Dort hatte jemand eine riesige Menge gekeimte Kicherrebsen mitgebracht. Als ich danach fragte bekam ich den Tipp, bei türkischen/indischen Lebensmittelgeschäften gäbe es 2,5-kg-Säcke (oder waren es 5 kg?) der Marke Baktat, die würden wunderbar keimen.

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Anmerkung Ute:
Lebensmittel aus türkischen Geschäften haben in der Regel kein Bio-Siegel. Da muss dann jeder selbst entscheiden, was wichtiger ist – Keimfähigkeit oder Bio. Reishunger hat Bio-Kichererbsen aus der Türkei, die in meiner Erfahrung durchaus zufriedenstellend keimen, wenn auch nicht ganz so hoch in der Prozentzahl, wie die hier erwähnten.

 

Empfohlene Bezugsquelle

Vor einiger Zeit habe ich festgestellt, dass der Demeterhof Schwab auch Trockenfrüchte und Nüsse anbietet – teils auch in Rohkostqualität. Ich habe mich mal durchs Sortiment probiert, bevor ich es euch empfehlen kann.

Die Kakaonibs sind phantastisch, ebenso die Cashewnüsse. Die Cashewnüsse sind zwar keine Rohkost – aber ob es wirklich Cashewnüsse in Rohkostqualität gibt ist durchaus anzweifelbar, aber sehr lecker und von hervorragender Qualität.

Ich kann den Demeterhof Schwab also auch Rohköstlern und Vollwertlern nicht nur für Getreide empfehlen!

Sonnentor Folge 2

Da ich es nicht gut finde, mich nur „hinter dem Rücken“ zu beschweren, dachte ich gestern: Okay, Sonnentor ist in Facebook und stellt dort den Refugee Welcome-Tee vor, da kann ich auch dort entsprechend kommentieren.

Man muss schon eine Weile scrollen, bis man zu dem Beitrag kommt. Meinen Kommentar schrieb ich gegen 8 Uhr:

„Wo ist da die Spende von Sonnentor? Der Packungspreis liegt bei 3,49 Euro, bei vergleichbaren Tees liegt der Packungspreis bei 3,29 Euro. ABER der Kilopreis für den so benannten Refugee-Welcome-Tee liegt bei 16,16 Euro, bei einem Chia-Bio-Gewürztee bei 9,19 Euro. Darf ich mich da wundern? Warum nicht einfach einen der normalen Tees nehmen und auf den Normalpreis 1,50 Euro spenden? Warum nicht die Verpackungsfreigrenze senken oder abschaffen, wenn man diesen gutmenschlichen Tee bestellt?“

Zwei Stunden später hat noch jemand kommentiert, nämlich:

„Ganz ehrlich, wenn ich spenden will, dann spende ich. Diese Spende durch die Hintertür finde ich echt am Thema vorbei! Und wenn Sonnentor spenden will, dann soll es das bitte auch EINFACH SO tun

Und jetzt wird es spannend. Auf den späteren (!) Kommentar antwortete Sonnentor:

Danke für deine Meinung XXX. Der Tee war die Idee unserer Fans und Kunden. Wir fanden diesen Anstoß super und sind dem Wunsch gleich nachgegangen. Gerne kann jeder auch direkt spenden. Viel Sonne

Ich kriege ja immer schon Brechreiz, wenn ich so etwas Weichgespültes lese, sorry. Mein Kommentar wurde bis jetzt (7 Uhr, 14. Okt.) also 23 Stunden später, nicht von Sonnentor beantwortet. Dass sie ihn nicht gesehen haben, gibt es in Facebook nicht, wenn du eine Seite hast. Entweder siehst du jeden oder keinen.

Diese Reaktion spricht für sich. Vermutlich wollen sie es aussitzen, so wie auch Politiker Probleme einfach aussitzen, statt zu agieren und hoffen auf weitere Kommentare, die meinen nach unten schieben, und andere neue Beiträge, die den ganzen Beitrag nach unten drücken, da guckt dann sowieso nie wieder jemand hin.

Hinter dem süßlichen Geschwafel steckt also auch nur der Drang zum Geld. Ich habe nichts dagegen, dass jemand Geld verdienen möchte, aber man muss es ja nicht mit seichtem Gutmensch-Gebrabbel verleugnen und zusätzlich die Käufer über den Tisch ziehen.

Nun ja, ich streiche die Firma Sonnentor aus meinem Repertoire möglicher Hersteller. Was soll da jetzt noch großartig kommen?

Regional oder lieber nicht?

7. Mai. 2015: Kartoffeln aus Ägypten und Rosen aus Marokko

Ich kaufe aus Überzeugung keine Kartoffeln aus Ägypten, keine Rosen aus Marokko (was nicht schwer ist, denn ich kaufe überhaupt keine Schnittblumen *ggg*), möglichst keine Tomaten im Winter aus Spanien usw. Denn ich bin der Überzeugung, dass es eine Schande ist, dass z.B. der wenige ägyptische fruchtbare Boden für deutsche Kartoffeln missbraucht wird, Spanien mit seiner Wasserknappheit auch nicht unbedingt meinen dezemberlichen Tomatenhunger bedienen muss.

Nur ging mir letztens durch den Sinn: Wie sieht das eigentlich der ägyptische Landarbeiter, der im Schweiße seines Angesichts die Kartoffeln anbaut? Wenn ich ihn direkt fragen könnte, würde er sich wünschen, dass ich die Kartoffeln aus seinem Land kaufe, damit er etwas verdienen kann, auch wenn es verachtenswert wenig ist, oder würde er mich beglückwünschen, dass ich mit meinem Nichtkauf seine Freiheit und seine Ernährung langfristig sichern möchte, denn so richtig verdienen an den Kartoffeln tun irgendwelche Großkotze und Zwischenhändler.

Es ist keine rhetorische Frage, ich weiß es wirklich nicht. Ich frage mich auch, ob ich schon wieder „kolonialistisch“ denke, wenn ich mich weigere, Kartoffeln aus Ägypten zu kaufen – so nach dem Motto: „Ey, du ägyptischer Landarbeiter, den Hungerlohn, den du bekommst, akzeptiere ich nicht und langfristig tue ich dir jetzt einen Gefallen!“ Wäre das nicht Besserwisserei?

Ich sinne über diese Fragen schon länger nach und habe noch keine Antwort gefunden.

 

Schrottig körnig

27. Apr. 2015: Regionale Zutaten

Rezepte in Schrot & Korn – manchmal erreichen die nicht einmal Apotheken-Umschau-Niveau 😉

Ich meine – wenn man einen Titel trägt, in dem Wörter wie „Schrot“ und „Korn“ vorkommen, darf ich zurecht eine gewisse Erwartungshaltung haben. Ja, Bio, ist klar. Einen Schlag Vollwert, auch klar – muss jetzt nicht die „Brukersche Richtung“ sein, aber mindestens UGB-Standards sollten da schon im Hintergrund stehen und eine gewisse Schlichtheit erwarte ich auch.

Dass Schrot & Korn diese Kriterien schon lange nicht mehr erfüllt, mecker ich ja immer wieder an. Was mich zusehends nervt ist auch die Diskrepanz zwischen dem, was sie „predigen“ und dem, was sie an anderer Stelle empfehlen. Das Wort REGIONAL ist ja heute richtig wichtig. Auch für die Redakteure der Zeitschrift Schrot & Korn. Aber jetzt reiten sie natürlich auch auf der veganen Welle mit … aber müssen die Rezepte deshalb dermaßen übers Ziel hinausschießen?

Auf Seite 14 der April Ausgabe 2015 habe ich zwei Rezepte gefunden, da kommt’s mir persönlich echt hoch, wenn ich die Zutatenliste lese:

Chiasamen, Aroniasaft, Ananassaft, Ananas, Sojajoghurt, Kokosflocken, Gojibeeren. Wenn nicht in Dresden neuerdings Ananas angebaut wird und Kokospalmen in Düsseldorf Mitte stehen, finde ich den regionalen Anspruch, äh, ein wenig gewagt.

Direkt daneben eine ähnlich charmante Zusammenstellung: Eier, Soba-Nudeln (Buchweizennudeln), Frühlingslauch, Instant-Wakamealgen, Misopaste, gerösteter Sesam, Kresse.

Juchhuuu, Frühlingslauch und Kresse bekomme ich auch hier 🙂 Aber Instant-Wakamealgen, da dreht sich mir schon der Magen im 3/4-Takt – kochen die das nur oder essen die das auch???

Mochi schicki micki

23. Apr. 2015: Mochi-Reis

Auch in essensbewussten Kreisen, so nenne ich das mal, gibt es Moden. Gibt ja zig Pülverchen, die man unbedingt essen muss, weil man sonst entweder tot vom Sessel fällt oder riesig was verpasst.

Vor einer Weile war das Macapulver. Ich hab’s geschenkt bekommen und es hat mich nicht so recht begeistert. Vermutlich Geschmackssache.

Nun kam die Mochi-Welle. Da ich früher supergerne Milchreis gegessen habe und ich so viel Tolles vom Mochireis gelesen hatte, musste der ins Haus!

Das erste Mal war das Ergebnis okay, er war mir aber für meinen Geschmack noch etwas zu „bissig“. Ich hatte ihn mir klebriger erhofft. Beim zweiten Mal habe ich dann alle Erfahrung mit dem Schnellkochtopf in den Mochireis geworfen: 100 g Reis, 300 g Wasser, 12 Min. Schnellkochtopf, 10 Min. auf kleiner Stufe (2 von 14), 10 Min. auf kleinster Stufe (1 von 14) und 10 Min. noch geschlossen halten. Ich öffnete hoffnungsfroh den Deckel: Reis mit Suppe. Mein langes Gesicht wäre fotoreif gewesen. Ich habe dann noch mit ein bisschen gemahlenem Reis nachgedickt.

Da ich Milchreis (Rundkorn-Naturreis) im Schnellkochtopf noch nie probiert hatte,  dachte ich mir, das sei nun eine gute Gelegenheit, einen Vergleich zu starten. Dieselbe Methode:

  • 100 g Rundkornreis
  • 300 g Wasser
  • eine kleine Prise Salz (was bei Reis und Hülsenfrüchten das Weichwerden normalerweise verhindert)

Gekocht habe ich wieder:

12 Min. Schnellkochtopf

  • 10 Min. auf Stufe 2 von 14
  • 10 Min. auf Stufe 1 von 14
  • 10 Min. geschlossen halten.

Das war ein spannender Moment, als ich den Topf öffnete – und siehe da, der gute alte Rundkorn-Naturreis ist genauso geworden, wie ich das erhofft hatte. Da habe ich nun leckeren Reis und spare eine Menge Geld. Und bin gespannt, was die nächste Modewelle in meine Küche schwappen lässt, denn einmal ausprobieren muss ich diese flotten Sachen natürlich auch 😉

Dass ich dem Mochireis nicht mehr abgewinnen kann als dem Milchreis liegt sicher auch daran, dass ich keine Gourmetin (oder was ist die weibliche Form von ‚Gourmet‘?) bin. Ich mag’s schlicht und schmecke vermutlich die Feinheiten nicht. Alle Superfeinschmecker dieser Welt mögen mir mein Banausentum verzeihen 🙂

 

Neues zu Soja

18. Apr. 2015: Soja

In der B-Ausgabe der Apotheken-Umschau vom März, steht auf Seite 8 unten ein kleiner Artikel, den ich durchaus interessant finde. Es geht um Soja. Der erste Satz geht gleich zur Sache „Soja aus der Nahrung kann möglicherweise das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken – allerdings nicht bei jedem“. Und warum nicht bei jedem? Um die positiven Effekte des Soja nutzen zu können, benötigt man bestimmte Bakterien im Darm. Diese haben in Deutschland etwa 30 % der Bevölkerung – in Asien aber 60 %.

Mir geht es hier gar nicht um Ja oder Nein zu Soja. Sondern wieder einmal darum, dass je nach Herkunft Nahrungsmittel unterschiedlich verwertet werden. Ähnliches beobachtet man ja auch bei Laktoseintoleranz. Der Mensch hat sich in der Evolution eben auch an seine Umgebung „angepasst“. Europäer kannten kein Soja, sie brauchten daher diese Bakterien nicht. Asiaten hatten Soja – und der Körper wurde darauf „eingerichtet“.

Ich finde das völlig logisch. Für mich ist es aber auch erneut ein Fingerzeig dafür, dass ich für mich es ablehne, Ernährungsweisen aus anderen Ländern zu übernehmen, wo völlig andere Bedingungen herrschen. Sei es aus den USA, aber auch aus China. Forks over Knives ist vom Grundgedanken her gut, aber da gibt es auch einige Kritikpunkte (für mich, ich beschrieb das ja vor ein paar Tagen schon), die sich einfach aus den Unterschieden der Lebensmittelindustrie ergeben. Bei Soja ist das ein viel „älterer“ Unterschied. Aber daher lehne ich persönlich auch für mich die ayurvedische Ernährung oder Ernährung nach TCM weiterhin ab. Diese Ernährungsformen sind ganz woanders gewachsen, wo nicht nur die Geographie und Böden anders sind, sondern – wie dieser kleine Artikel andeutet – eben auch die „Ausstattung“ des Menschen.